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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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die von Molakan und den anderen eingesetzte Magie, daran gab es für Thalinuel keinen Zweifel, würden sie sich trotz der massiven Mauern von Tal’Orin nicht lange halten können.
    Nach einer wenig erholsamen Nacht, die sie hauptsächlich mit Grübeln in den steinernen Massenunterkünften verbracht hatte, war sie bereits früh wieder aufgestanden und hatte wie am Vortag auf dem Turm über dem Portal Posten bezogen. So war sie Zeugin von Lotharons Ankunft geworden, obwohl sie ihn und den gewaltigen Heerzug, der ihm folgte, nur undeutlich in der Ferne hatte sehen können. Ohne die königlichen Standarten hätte sie ihn vermutlich nicht einmal erkannt.
    Lotharon verbrachte fast drei Stunden im feindlichen Heerlager, ruhte sich vermutlich erst einmal etwas aus und ließ sich genau über die aktuelle Situation informieren.
    Erst dann näherte er sich mit einer kleinen Eskorte Tal’Orin. Sofort wurde nach Molakan geschickt, der zusammen mit Olvarian fast im gleichen Moment auf dem Turm erschien, in dem die königliche Gesandtschaft in Rufweite der Festung ihre Pferde zügelte.
    Fanfaren wurden geblasen, dann ritt Lotharon noch ein paar Meter weiter vor.
    »Verbannter Molakan, hier spricht Lotharon, Herrscher des elbischen Königreichs. Ihr habt unrechtmäßig die Stadt Saltinan, die einst auch Eure Heimat war, angegriffen und mit Tod und Zerstörung überzogen. Für dieses Verbrechen sollt Ihr gerichtet werden, da die Verbannung allein offenbar eine zu milde Strafe war und Euch nicht davon abhalten konnte, Eure verbrecherischen Umtriebe fortzusetzen.«
    Obwohl Molakan bei dem Tribunal alle Titel aberkannt worden waren, sprach der König ihn mit der ehrenvollen Anrede an, was Thalinuel nicht entging. An einer ihm gegenüber gehegten Hochachtung lag es sicherlich nicht, vermutlich hoffte er auf diese Art nur der Peinlichkeit zu entgehen, von seinem Gegenüber als Provokation ebenfalls geduzt zu werden.
    Tatsächlich ging seine Hoffnung auf. Molakan verzichtete darauf, Spielchen um die Anrede mit ihm zu treiben, doch ehrerbietig zeigte er sich deshalb trotzdem nicht.
    »Mein König, da seid Ihr ja endlich«, spottete er. »Ihr beschwert Euch darüber, dass ein von mir als unblutiger Handstreich geplantes Eindringen in Saltinan zu einem Kampf ausartete, aber ich habe ebenfalls eine Beschwerde vorzubringen, denn ebenso unberechtigt hat gestern einer Eurer Untergebenen unsere Stadt angegriffen und Blut vergossen. Ich würde sagen, damit ist die Rechnung beglichen, und wir haben uns gegenseitig nichts vorzuwerfen.«
    »Zieht das Blutvergießen ruhig ins Lächerliche, wenn Ihr Eure Lage noch weiter verschlimmern wollt, sofern das überhaupt noch geht. Wie man mir berichtete, habt Ihr bei der Abwehr des Angriffs nicht zum ersten Mal eines der abscheulichsten Verbrechen begangen und zerstörerische Magie angewandt. Aber auch das wird Euch auf Dauer nichts nützen. Wir sind zu zahlreich und Euch zu sehr überlegen, als dass Ihr hoffen dürft, diesen Krieg zu gewinnen. Und zählt nicht auf Verstärkung. Überall im Land wenden sich selbst Eure treusten Verbündeten von Euch ab. Niemand wird Euch zu Hilfe kommen.«
    »Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir auch gut auf uns allein gestellt zurechtkommen«, erwiderte Molakan. »Und das nur mit einem simplen Alterungszauber, obwohl uns noch ganz andere zur Verfügung stehen. Aber mit welchem Recht maßt Ihr Euch an, uns Verbrechen vorzuwerfen oder uns zur Rechenschaft ziehen zu wollen? Ihr selbst habt uns aus Eurem Königreich verbannt, wir unterstehen nicht länger Eurer Gesetzgebung und erst recht nicht mehr Eurer Rechtsprechung.«
    Lotharon zögerte einen Moment.
    »Nur deshalb habe ich Euch so lange gewähren lassen«, rief er schließlich. »Nun aber habt Ihr den Punkt überschritten, ab dem ich nicht mehr länger die Augen vor Eurem Treiben verschließen kann. Der ständige Einsatz zerstörerischer Magie beschwört nicht nur Gefahren für Euch und Eure Anhänger, sondern für uns alle herauf, und den Überfall auf das zivile Saltinan mit dem Angriff auf Tal’Orin zu vergleichen ist an den Haaren herbeigezogen. Saltinan hat sich nichts zuschulden kommen lassen, aber Ihr versucht Euch hier Eurer gerechten Strafe zu entziehen. Mit jedem Eurer Worte bestätigt Ihr nur die Notwendigkeit, Euer Treiben so rasch wie möglich zu beenden. Macht die Liste Eurer Verbrechen nicht noch größer, sondern kommt heraus und ergebt Euch, bevor noch mehr Blut nutzlos vergossen wird! Und hört vor

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