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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ihn jeden Moment wieder völlig unter seine Kontrolle zwingen und verhindern würde, dass er noch mehr sagte, aber das geschah nicht.
    »Sei unbesorgt, das finstere Ding in dir ist im Moment mit anderen Sachen beschäftigt und kriegt gar nicht mit, dass wir uns unterhalten. Aber uns bleibt nicht viel Zeit.«
    »Du … du hast Macht über ihn?«
    Die farbenfrohe Kreatur kam flink wie eine Spinne den Felsen herabgeklettert und richtete sich vor ihm zu seiner vollen Größe auf, so dass sie Lhiuvan bis fast zu den Knien reichte.
    »Nein, ich habe keine Macht über ihn«, erklärte sie mit einem Ernst, der in völligem Gegensatz zu den flapsigen Bemerkungen stand, die sie bislang von sich gegeben hatte. »Aber ich kann es zumindest für einige Zeit vermeiden, von ihm wahrgenommen zu werden.«
    »Wer …«
    »Jetzt frag mich nicht schon wieder, wer ich bin oder woher ich komme. Aber wenn dir ein Name so wichtig ist, dann nenn mich meinetwegen Puschel. Den Namen hat mir schon vor langer Zeit ein hässlicher, alter Motzkopf von einem Zwerg verliehen, also benutz ihn meinetwegen auch.«
    Lhiuvan überlegte fieberhaft. Das alles war so verrückt wie in einem bizarren Traum. Seit Monaten wünschte er sich kaum etwas sehnlicher, als wenigstens für eine kurze Zeit Freiheit von dem Schattenmahr zu erlangen. Jetzt verhalf ihm ausgerechnet dieses seltsame Wesen dazu, und er stammelte nur dummes Zeug.
    »Wer immer du bist und welche Fähigkeiten du besitzt, hilf mir!«, flehte er. »Der Schattenmahr will ein magisches Tor öffnen. Wenn das passiert, sind wir alle verloren, und diese Welt wird in Finsternis versinken. Wir müssen verhindern, dass …«
    »Nein«, fiel Puschel ihm ins Wort. »Das können wir nicht, und das werden wir auch nicht. Alles muss so geschehen, wie es vom Schicksal vorgezeichnet ist. Im Grunde genommen ist es nämlich schon vor langer Zeit geschehen, weißt du, und ich habe es selbst miterlebt. Ich bin nicht hier, um das zu verhindern, sondern ich möchte dir auf andere Art helfen. Hier, häng dir das um.«
    Er reichte Lhiuvan eine hauchdünne Kette mit etwas daran, das wie ein flacher weißer Kristall aussah, kaum größer als ein Daumennagel.
    »Was ist das?«
    »Häng es dir einfach um. Du wirst vergessen, dass du es besitzt, aber im richtigen Moment wirst du dich wieder daran erinnern und wissen, was zu tun ist. Mehr kann ich nicht für dich tun.«
    »Im richtigen Moment? Sobald er das Tor geöffnet hat, braucht Khraátam mich nicht mehr und wird mich töten. Es darf erst gar nicht dazu kommen, oder diese Welt …«
    »Ja, ja, oder diese Welt wird untergehen, ich weiß. Vielleicht kommt es dazu, vielleicht auch nicht, vielleicht tötet er dich, vielleicht auch nicht, das wird sich zeigen. Immer dieses unnütze Geschwätz, ob Elben, Menschen, Zwerge, wer auch immer. In der Hinsicht seid ihr alle gleich. Nur gut, dass ich nicht auch so viel rede, sondern mich stets kurz und knapp fasse. Und jetzt häng dir endlich die Kette um, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich kann den Schattenmahr nicht länger ablenken.«
    Wie befohlen, hängte Lhiuvan sich die Kette um den Hals und verstaute den Anhänger unter seiner Kleidung.
    »Was wird …«
    Verwirrt hielt er inne. Hatte er sich nicht gerade mit jemandem unterhalten? Aber das war ja Unsinn, mit wem sollte er in dieser felsigen Einöde sprechen? Gleich darauf entglitt ihm auch dieser Gedanke, dafür vernahm er die Stimme des Schattenmahrs in seinem Kopf.
    WORAUF WARTEST DU? GEH SCHON WEITER! AUSRUHEN KANNST DU DICH, WENN WIR UNSER ZIEL ERREICHT HABEN. ES IST NICHT MEHR FERN.
    Weiter quälte sich Lhiuvan den steilen Bergpfad empor. Seine Beine schmerzten inzwischen so stark, dass er nicht mehr wusste, ob er sich wünschen sollte, dass sie das Tor endlich erreichten, oder dass auch dieser Weg wieder im Nichts endete, was zwar wiederum ein winziges bisschen Zeit schinden, aber anderseits die Qual für ihn nur verlängern würde.
    Seine Wünsche hatten jedoch ohnehin keinerlei Bedeutung; es spielte überhaupt keine Rolle, was er wollte oder nicht.
    Weiter und weiter führte der Pfad in zahlreichen Windungen zwischen den Felsen hindurch, wobei sie sich dem Tor immer mehr näherten. Lhiuvan konnte die wachsende, kaum noch zu zügelnde Erregung des Schattenmahrs spüren. Er war seinem Ziel nun ganz nah, so nah …
    HIER IST ES !, ertönte seine geistige Stimme von wilder Vorfreude erfüllt, als er plötzlich stehen blieb.
    Auch Lhiuvan konnte es spüren, allerdings

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