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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Kampf möglichst unblutig verlief?
    Aber im Moment war es müßig, überhaupt darüber nachzudenken. Zunächst mussten sie die Ramme erst einmal finden. Zwar wusste sie ungefähr, in welcher Richtung sie suchen musste, doch gab es absolut nichts, woran sie sich orientieren und diese Richtung auch beibehalten konnte. In dem Schneetreiben würde sie die Ramme nicht einmal bemerken, wenn sie nur wenige Meter daneben vorbeiritten. Ebenso gut könnte sie versuchen, inmitten einer großen Waldlichtung mit geschlossenen Augen auf einen ganz bestimmten Baum zuzuhalten. Wenn sie nur um eine Winzigkeit von der genauen Richtung abwich, würde sie sich weit von ihrem Ziel entfernen.
    Da ein Gespräch hier noch unmöglicher war als auf dem Hof, bedeutete sie dem Reiter neben ihr mit Gesten, dass sie eine langgezogene Kette bilden sollten und er die Nachricht auf die gleiche Weise an seinen Nebenmann weitergeben sollte. Wenn sie nicht mehr dicht gedrängt ritten, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen das Ziel entdeckte.
    Während sie weiter vordrangen, überzeugte sie sich alle paar Sekunden, dass sich rechts und links von ihr noch jeweils ein Krieger befand. Wenn sie die Formation verloren, würden sie nur noch einzeln blindlings umherirren, und ihr Unternehmen wäre völlig zum Scheitern verurteilt.
    Thalinuel verlor jedes Gefühl für die Zeit, hätte nicht einmal ungefähr zu sagen vermocht, wie lange sie bereits in langsamem Schritt durch die weiße Hölle ritten. Bei klarer Sicht und raschem Tempo hätten sie nicht mehr als ein paar Minuten gebraucht, um den Rammbock zu erreichen, doch jetzt waren sie schon wesentlich länger unterwegs. Damit wuchs auch ihre Befürchtung, dass sie ihr Ziel bereits verfehlt hatten und nur noch blindlings auf der Ebene vor der Festung herumirrten. Unter diesen Umständen war es sogar äußerst fraglich, ob sie überhaupt nach Tal’Orin zurückfinden würden, solange der Schneesturm andauerte.
    Schließlich jedoch, als sie schon nahe daran war, die Hoffnung vollends zu verlieren, packte der Krieger links von ihr sie am Arm. Thalinuels Herz begann schneller zu schlagen. Sie gab das Signal weiter und änderte langsam die Richtung, um die Kette nicht zu zerreißen. Nun ritten sie nicht mehr neben-, sondern hintereinander. Sie folgte dem Krieger, der ihr die Nachricht vermittelt hatte, während die Reiter, die sich vorher rechts von ihr befunden hatten, nun ihr folgten.
    Irrte sie sich, oder ließ der Schneesturm allmählich nach?
    Nein, es war keine aus verzweifelter Hoffnung geborene Selbsttäuschung, die Flocken wirbelten tatsächlich etwas weniger dicht. Es gelang ihr, nicht nur den Reiter vor ihr zu sehen, sondern zunächst nur als ganz vagen Schemen nahm sie nun auch den davor wahr. Und es blieb nicht darauf beschränkt, die Sicht verbesserte sich beständig weiter.
    Vielleicht hatte Molakan die Intensität des magischen Angriffs verringert, weil ihm bewusst geworden war, wie gering ihre Chancen auf Erfüllung des Auftrags sonst gewesen wären, vielleicht hatten die königlichen Magier einen Weg gefunden, das Unwetter zu bekämpfen. Für Thalinuel zählte nur, dass der Sturm abflaute und die Flocken weniger dicht fielen, so dass die Sicht wieder besser wurde.
    Kurz darauf erblickte sie eine große Gruppe von Kriegern, die sich bereits versammelt hatten. Als sie zu ihnen stieß, entdeckte sie ein Stück entfernt auch undeutlich den Rammbock, der nahezu völlig eingeschneit war und sich wie ein Hügel aus dem Schnee ringsum erhob. Hätte sie nicht gewusst, dass das Gelände völlig eben war, hätte sie ihn vermutlich für eine ganz natürliche Erhebung gehalten.
    Sie wartete, bis auch die Krieger hinter ihr herangekommen waren. Ihr Trupp war längst nicht mehr vollzählig, wie sie feststellte. Damit hatte sie gerechnet, doch erschreckte es sie, dass er um fast die Hälfte geschrumpft war. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass etwa die Hälfte ihrer Krieger den Kontakt zu den anderen verloren hatte und blindlings durch den Schneesturm irrte. Die Kette hatte sich wesentlich schlechter bewährt, als sie gehofft hatte.
    Jetzt aber zählte für sie nur, dass sie das Ziel ihres Auftrags vor Augen hatten. Ein wenig enttäuscht stellte sie fest, dass die Ramme offenbar verlassen war, jedenfalls rührte sich dort nichts, aber wenigstens war auch von Schutztruppen nichts zu entdecken.
    Thalinuel gab das Zeichen zum Vorrücken. Sie ritten auf das klobige Gerüst zu. Erst als sie es

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