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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Sekundenschnelle um Jahrtausende oder noch mehr hatten altern lassen, wäre ein rein hölzerner Rammkopf schon nach dem ersten Angriff nutzlos geworden. Stein hingegen war für den Alterungszauber wenig anfällig.
    »Thalinuel, gut, dass du da bist«, stieß Olvarian hervor. »Es könnte sein, dass wir einen Ausfall führen müssen. Falls es dazu kommt, möchte ich, dass du die Krieger anführst.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass sie erschrocken zusammenzuckte, denn sie begriff augenblicklich, was dies bedeutete. Gleich darauf hatte sie sich jedoch wieder in der Gewalt.
    »Wie Ihr wünscht«, erwiderte sie fast ohne nachzudenken. Es war sicherlich eine große Ehre und Anerkennung ihrer bisherigen Leistungen, dass Olvarian gerade sie für diese Aufgabe auswählte, doch wirklich glücklich war sie darüber nicht. Skeptisch musterte sie die Schutztruppen, die den Rammbock auf beiden Seiten begleiteten.
    Es handelte sich um eine große Zahl Bogenschützen, die sie bei einem Ausfall sofort unter Beschuss nehmen würden, und die von mehreren Einheiten mit langen Lanzen bewaffneter Infanteristen geschützt wurden. Außerdem gehörten noch mehrere Schwadronen berittener Krieger dazu, die zu verhindern versuchen würden, dass sie überhaupt bis in die Nähe des Rammbocks kämen.
    Ein Ausfall wäre ein Selbstmordunternehmen, das nur als allerletzte Möglichkeit infrage kam.
    Dicht außerhalb der Reichweite ihrer Bogenschützen blieben die Begleiteinheiten zurück. Darauf hatte Olvarian nur gewartet. Zahlreiche kleine Becken mit brennenden Kohlen standen schon auf den Mauern bereit, und die Bogenschützen hatten ihre normalen Pfeile gegen Brandpfeile getauscht, die sie nun entzündeten.
    »Feuer!«, befahl Olvarian. Ein Schwarm Glühwürmchen schien von den Mauern aufzusteigen und auf den Rammbock zuzurasen. Alle Pfeile trafen ihn, schlugen in das Holz des Daches oder der vorderen Blenden ein. Statt es in Brand zu setzen, erloschen die Flammen zu Thalinuels Enttäuschung jedoch augenblicklich.
    Auch bei einer zweiten und dritten Salve war dies nicht anders. Selbst wenn das Holz nass war, war es unmöglich, dass alle Brandpfeile sofort erloschen. Thalinuel begriff, dass auch Lotharon nun Magie einsetzte, in diesem Fall einen Schutzzauber. Auch Olvarian erkannte das und ließ den Beschuss einstellen.
    Aber so leicht gab zumindest Molakan nicht auf. Ein gut kopfgroßer, rötlich gelb glosender Feuerball raste, einen Schweif aus Rauch hinter sich herziehend, vom Turm der Magier auf den Rammbock zu, explodierte auf seinem Dach und hüllte das gesamte Gefährt in Feuerglut.
    Aber auch diese magischen Flammen erloschen bereits nach wenigen Sekunden wieder, ohne sichtbaren Schaden anzurichten. Der Schutzzauber musste extrem stark sein.
    Noch gut ein Dutzend gleichartiger Feuerbälle trafen den Rammbock und entfesselten ein wahres Höllenfeuer. Im Umkreis mehrerer Meter um das Gefährt verbrannte das Gras binnen Sekundenbruchteilen zu Asche, doch dem Rammbock selbst vermochte die Glut auch diesmal nichts anzuhaben, und die Flammen erloschen fast sofort wieder.
    Unbeirrt kroch das Gefährt weiter voran.
    Der Anblick erfüllte Thalinuel mit größter Sorge. Wenn der Schutzzauber so stark war, dass Molakan kein Mittel fand, um ihn zu durchbrechen, blieb als letzter Ausweg nur noch der Ausfall, um zu verhindern, dass der Rammbock das Tor erreichte. Sie hatte eigentlich keine Angst davor, aber sie zweifelte nicht daran, dass es eine äußerst blutige Angelegenheit werden würde. Selbst wenn sie Erfolg hatten, würden viele ihr Leben dabei verlieren, und sie hatte noch niemals Krieger in einen Kampf geführt, der so wenig Aussichten bot, heil wieder zurückzukehren.
    Winzige weiße Pünktchen sanken vor ihr langsam zu Boden. Verblüfft blickte sie zum Himmel hinauf. Es hatte zu schneien begonnen, ohne Zweifel.
    Natürlich war Schnee im Januar nichts Besonderes, doch obwohl der Himmel an diesem Tag bedeckt war, hatte es bislang keineswegs nach Schneefall ausgesehen. Nun aber wirbelten immer dickere Flocken herab. Gleichzeitig frischte der Wind von Süden her auf, wuchs zu einem regelrechten Sturm heran, der mit ungeheurer Geschwindigkeit dicke graue Wolken vor sich her trieb, die das Versprechen auf noch viel mehr Schnee bargen.
    Nur ein Zufall?
    Thalinuel konnte es nicht glauben. Zu gelegen kam der Schneesturm. Jegliche Art von Wetterunbilden machten einer auf offenem Feld lagernden Angriffsarmee, die darauf angewiesen war, gegen ihre

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