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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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mir und sieht mich ungläubig an.
    „Benny“, flüstert er leise und Tränen steigen ihm in die Augen.
    „Hallo Lucas“, erwidere ich ebenso leise und ich habe das Gefühl, als wenn mich meine Stimme gleich verlässt, „wie geht es dir?“

    Lucas

    Völlig überrumpelt stehe ich auf „unserem“ Spielplatz und sehe den jungen Mann, der mir vor langer Zeit das Herz gebrochen hat, wieder. Sehe in sein Gesicht, das noch genauso aussieht wie früher und doch so ganz anders. So erwachsen. Und jetzt erschrocken und gequält zugleich. Auf einmal sind all die alten Gefühle wieder da. Und nicht nur die Guten. Neben dem schnellen Klopfen meines Herzens macht sich auch der Zorn in mir breit. Zitternd balle ich meine Hände zu Fäusten.
    „Du fragst mich allen Ernstes nach all den Jahren, in denen ich nichts von dir gehört habe, wie es mir geht?“, fauche ich ihn an und werde mit jedem Wort lauter. Ich selber habe es gar nicht mitgekriegt, aber Fiona schaut mich aus großen Augen ängstlich an. Und auch Susi hat meine laute Stimme angelockt. Beruhigend legt sie ihre Hand auf meinen Arm, doch ich schüttele sie wieder ab.
    „Lass mich! Soll ich dir mal sagen, wer das ist? Das ist der Typ, für den ich die ganzen Qualen in Kauf genommen habe. Wegen dem ich so bin, wie ich bin. Von dem ich gehofft hatte, dass er zu mir hält, bei mir bleibt. Aber nein, der feine Herr macht sich einfach aus dem Staub und verschwindet nach Schweden. Oh ja, ein paar Briefe und Karten hat er geschickt. Alles zu spät. Und nun steht er hier, auferstanden wie Phönix aus der Asche und meint, mit einem Lächeln ist alles wieder gut. Ganz bestimmt nicht. Du weißt, was ich alles durchgemacht habe.“
    Ich kann mich gar nicht beruhigen. Eigentlich hatte ich mit dem Thema ja abgeschlossen. Aber jetzt, wo er hier vor mir steht, schöner und männlicher denn je, kommt alles wieder hoch. Vor allen Dingen merke ich, dass sich meine Gefühle für ihn nicht geändert haben. Im Gegenteil. Und dann packt mich auf einmal eine unbändige Wut und ohne dass ich irgendetwas dagegen machen kann, landet meine Faust in seinem Gesicht.
    Dann überschlagen sich die Ereignisse.
    Benny sackt mit einem schmerzverzerrten Gesicht zusammen.
    Fiona verzieht sich laut weinend in die Arme ihrer Mutter.
    Und Susi fängt zu schimpfen an.
    „Sag mal, spinnst du? Wie kannst du nur? Willst du so werden wie dein Vater? Ich gehe jetzt mit Fiona nach Hause. Und du klär das hier ein für alle mal. Verstanden!?“ Aufgebracht dreht sie sich um und verlässt mit langen Schritten den Spielplatz. Und ich, ich stehe bewegungslos auf meinem Platz.
    Ächzend rappelt sich Benny wieder auf die Beine. Wischt sich vorsichtig über die blutende Lippe.
    „Ich wusste gar nicht, dass du so hart zuschlagen kannst“, meint er leise und lässt mich aus meiner Starre erwachen. Langsam gehe ich einen Schritt auf ihn zu, hebe meine Hand und wische ganz vorsichtig das Blut mit meinem Daumen weg.
    „Tut mir leid, das wollte ich nicht“, flüstere ich und schaffe es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    „Ich weiß zwar nicht, warum, aber ich habe es wohl verdient.“
    „Nein. Ja. Ach, ich weiß auch nicht. Du warst damals auf einmal weg und nun bist du auf einmal wieder da. Es ist so viel geschehen in der Zeit dazwischen. Und irgendwie …“, seufze ich und schaffe es, ihn direkt anzusehen. Wie er da so steht, mit seinem zerschundenen Gesicht und traurigen, fragenden Augen. Und dann denke ich wieder an Susis Worte. „Klär das!“ hat sie gefordert. Erneut seufze ich auf und straffe dann meine Schultern. „Hast du ein bisschen Zeit für mich?“, frage ich Benny und warte gespannt auf seine Antwort. Auf die ich auch nicht lange warten brauche.
    „Sicher. Ich habe die nächsten drei Wochen Urlaub. Also, wenn du willst, dann komm mit zu mir nach Hause und wir können in Ruhe über alles reden.“
    „Und Pizza essen?“
    „Und Pizza essen.“
    „Sehr gut. Aber ich muss vorher noch einmal nach Hause. Etwas holen. Ich bin dann in einer knappen Stunde bei dir. Ist das okay?“
    „Aber sicher. Ich werde mich in der Zwischenzeit verarzten und die Pizza bestellen. Bis nachher dann“, verabschiedet Benny sich und geht. Ich schaue ihm noch einen Augenblick hinterher, bevor ich mich auch auf den Weg mache. Unterwegs überlege ich jedoch, ob das alles richtig ist, was ich jetzt vorhabe. Doch dann denke ich mir, dass ich vielleicht keine zweite Chance mehr haben werde. Und ich will die erste nicht

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