Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
einmal“, erwidere ich leise.
„Tja, dann würde ich mal sagen, Treffer versenkt. Aber nun mal Spaß beiseite. Ich geh mal davon aus, dass ihr beiden zusammen seid.“
„Ehm, nein, nicht wirklich. Also, auf jeden Fall sind wir kein Pärchen, falls Sie das meinen. Wir haben eben nur dieses eine Mal miteinander“, versuche ich zu erklären.
„Was machen wir denn jetzt?“, fragt Susi leise und hält ihre Hände schützend vor den Bauch.
„Was meinst du damit?“, frage ich verwirrt. „Also, wenn es nach mir geht, dann werden wir in einigen Monaten Mama und Papa. Das hier ist schließlich meine einzige Chance, Vater zu werden. Es ist allerdings deine Entscheidung. Ich würde mich aber wahnsinnig darüber freuen. Und du kannst dir sicher sein, dass ich immer für das Würmchen da sein werde.“ Als ich Susi ansehe, strahlt sie mich mir roten Wangen und leuchtenden Augen an.
„Ich habe so sehr gehofft, dass du das sagst. Ich möchte den Wurm doch auch behalten. Und wenn du als Vater genauso liebevoll bist wie als Freund, dann kann ja gar nichts schief gehen.“
„Ganz bestimmt sogar“, erwidere ich voller Überzeugung, „unserem Zwerg wird es an nichts fehlen. Und was meinst du, was Lisa und Mama sagen, wenn sie erfahren, dass sie Tante und Oma werden. Die flippen glatt aus.“
„Oh ja“, lacht jetzt aus Susi, „die beiden werden Bauklötze staunen. Und Dagmar?“
„Die wird sich sicherlich auch freuen. So kommt doch endlich Leben in die Bude. Und außerdem wird sie so etwas wie eine Ersatzoma werden und den Wurzelzwerg nach Strich und Faden verwöhnen.“
Nun schaltet sich auch wieder die Ärztin in das Gespräch ein. Die haben wir doch glatt vergessen. „Wie sich sehe und höre, freut ihr euch auf das Kind. Da brauche ich also kein Beratungsgespräch anbieten.“
„Nein“, erwidern wir wie aus einem Munde. Lachend erteilt mir Susi das Wort. „Auch wenn das Ganze ziemlich unverhofft und unerwartet kommt, so freuen wir uns doch beide. Und das kleine Wesen wird es sehr gut bei uns haben.“
„Das glaube ich gerne. Ich gebe euch hier die Adresse von meiner Kollegin. Da solltet ihr euch in den nächsten Tagen vorstellen. Und dann würde ich mich freuen, wenn ihr mit eurem Nachwuchs mal hier vorbeischaut.“
„Machen wir doch gerne. Und vielen Dank.“
„Wofür? Das habt ihr beiden doch ganz alleine geschafft.“
Mit einem sehr guten Gefühl verlassen wir die Praxis.
Die Schwangerschaft verläuft ohne Komplikationen, wenn man mal von Susis Stimmungsschwankungen absieht. Dieses „von Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt“. Manchmal ist es sehr schwer, sie einzuschätzen. Jedes Wort muss ich auf die Goldwaage legen. Dreimal überlegen, ob das vierte Brötchen, dick mit Nutella und sauren Gurken, vielleicht doch nicht so gut ist. Aber auch diese Zeit kriegen wir rum.
Und jetzt stehe ich hier neben Susis Krankenbett, halte etwas unbeholfen das kleine Bündel Mensch in meinen Armen und betrachte es voller Liebe. Unsere kleine Fiona. Auch wenn sie noch ganz runzelig, rot und voller Käse schmiere ist, so ist sie doch das Schönste, das ich in meinem ganzen Leben bisher gesehen habe.
Vergessen sind all die nervenaufreibenden Stunden im Kreissaal. Jetzt zählt nur noch sie. Glücklich seufzend setze ich mich zu Susi ans Bett.
„Da haben wir was Tolles hingekriegt, oder?“, frage ich sie lächelnd.
„Was hast du denn anderes erwartet“, zwinkert sie mir müde zu und ist kurz darauf auch schon im Land der Träume.
Wie nicht anders zu erwarten, wird die Kleine von allen vergöttert. Auch wenn Susi und ich nicht viel mit der Kirche am Hut haben, so lassen wir Fiona doch taufen. Simon und Lisa sind die Paten. Und die beiden sind mehr als perfekt in ihrem Job. Voller Hingabe kümmern sie sich um die Kurze. Jeder Wunsch wird von Fionas Augen abgelesen. Manchmal müssen wir sie allerdings etwas ausbremsen. Sonst würden sie aus unserer kleinen Maus eine verwöhnte Prinzessin machen.
Wir drei leben immer noch zusammen, auch wenn Susi nicht mehr ganz so oft bei uns ist. Vor ein paar Monaten hat sie einen sehr netten jungen Mann kennengelernt. Er hat seine Wohnung ganz bei uns in der Nähe und jeden zweiten Abend ist sie bei ihm. Dann und wann unternehmen wir auch etwas zu viert.
Fionas Erziehung teilen wir uns. Wenn ich zur Arbeit gehe, dann passt Susi auf sie auf und abends bin ich dann für sie da.
Drei Jahre ist der Keks nun schon und seit ein paar Wochen ganz stolzes
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