Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
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Benny
Heute haben die Ferien bei uns in Schleswig Holstein angefangen. Und ich finde, es wird Zeit, dass ich mich mal wieder bei Lucas melde.
Lucas - kein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn denke. Ich habe eigentlich gehofft, dass ich durch die Uni und die Arbeit etwas Abstand zu ihm kriegen würde. Aber bis jetzt hat es noch nicht geklappt.
Also sitze ich an meinem Schreibtisch, auf dem ein Bild von uns beiden steht, und überlege, ob ich ihm lieber einen Brief oder eine Karte schicken soll.
Ich entscheide mich für eine weitere Karte. Ich habe nämlich heute Nachmittag, als ich ein wenig durch die Stadt gebummelt bin, eine ganz tolle gefunden. Eine, die einen einsamen Fjord zeigt.
Ich zücke den Stift und beginne zu schreiben.
Liebster Lucas,
ich hoffe, es geht dir gut und du hast schöne Ferien. Hier ist es einfach wunderbar. Allerdings würde ich mir wünschen, dass du an meiner Seite wärst. Ohne dich ist es einfach so ganz anders. Wenn ich daran denke, dass wir beide die einsame Insel auf der Vorderseite zusammen erobern könnten, wir hätten sicherlich viel Spaß. Was macht die Schule - obwohl ich in den Ferien danach wohl besser nicht fragen sollte ;-) Gut, dann lieber so - was machen die Jungs aus der Mannschaft und mein Lieblingsfußballverein? Habt ihr gewonnen? Unten auch meine Adresse und die neue Handynummer.
Denk immer daran, wie sehr ich dich liebe!
Dein Benny
Schnell bringe ich die Karte in den Briefkasten und mache mich dann wieder auf in meine Wohnung, wo ich meine Hausaufgaben erledige. Alles mit einem beruhigenden Gefühl in der Magengegend.
Lucas
Nachdem ich meine beiden liebsten Frauen in den Urlaub verabschiedet habe, gehe ich wieder hoch in die Wohnung und räume die Küche auf. Zuerst überlege ich noch, ob ich etwas für den Alten stehen lassen soll, aber er würde es für mich ja auch nicht machen.
Somit - ein Wisch über den Tisch - fertig!
Zufrieden schnappe ich mir noch einen Apfel und eine Flasche Wasser und gehe in mein Zimmer. Da ich mir fest vorgenommen habe, etwas für die Schule zu tun, setze ich mich auch gleich an den Schreibtisch und packe meinen Rucksack aus.
Als erstes beschäftige ich mich mit der höheren Mathematik. Da habe ich schließlich die meisten Defizite.
Ich bin so in meine Aufgaben vertieft, dass ich gar nicht mitkriege, dass ich nicht mehr alleine in meinem Zimmer bin. Erschrocken zucke ich zusammen, als mich eine boshafte Stimme hinter meinem Rücken anspricht.
„Na, du Schwuchtel. Schreibst du wieder einen Liebesbrief an deinen Stecher?“
„Nein“, erwidere ich mit ruhiger Stimme, „wie du vielleicht sehen kannst, mache ich etwas für die Schule.“
„Werd nicht schon wieder frech, Bursche. Die nächsten Tage ist niemand da, bei dem du dich ausheulen kannst. Und dein Schwanzlutscherfreund hat ja auch lieber das Weite gesucht, als bei dir zu bleiben. Da scheinen deine Qualitäten ja nicht die besten zu sein.“
Wütend sehe ich ihn an.
„Da mach du dir mal keine Gedanken drum. Außerdem heule ich nicht.“
Vielleicht hätte ich lieber meinen Mund halten sollen. Denn das nächste, was ich spüre, sind seine Hände. Die eine, die schmerzhaft in meine Haare packt und meinen Kopf brutal nach hinten reißt und die andere, die sich fest um meine Kehle legt. Mit funkelnden Augen sieht er mich an.
„Ich werde dir schon zeigen, dass du mich zu respektieren hast“, raunt er mir kalt zu und drückt dabei immer fester zu. Mir treten Tränen in die Augen und ich versuche erfolglos zu schlucken. Dann stößt er mich von sich. „Wir sprechen uns wieder!“, meint er noch und verschwindet genauso lautlos, wie er gekommen ist.
Ich sitze auf meinem Stuhl und japse nach Luft. Mein Hals schmerzt und mein Schädel brummt. Als sich meine Gedanken langsam klären, frage ich mich, was in den Alten gefahren ist. Ich habe doch gar nichts gesagt und bin sogar ziemlich höflich geblieben. Auf einmal bemerke ich, dass mir die Tränen über die Wangen laufen. Scheiße! Jetzt heule ich doch wegen ihm. Zum Glück kann er mich nicht mehr sehen. Er hätte mich sonst sicherlich ausgelacht.
Ich weiß, er ist mein Vater, aber langsam beginne ich ihn zu hassen. Ich weiß nicht, warum er immer so gemein und grausam zu mir ist.
Aber ich will mich nicht so von ihm runterziehen lassen. Deshalb stehe ich auf und gehe ins Bad, mir das Gesicht waschen. Aufmerksam betrachte ich mich im Spiegel und muss entsetzt feststellen, dass sich auf meinem Hals dunkle
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