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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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vorbei war und dass sie morgen schon zu ihrem Drachen aufbrechen würde - zusammen mit Maél und Finlay. Auf ihrem nackten Oberkörper bildete sich bereits eine Gänsehaut. Das Feuer war erloschen. Also sprang sie behände wie eh und je aus dem Bett, stopfte schnell Maéls Haare in den Beutel, in dem sie bereits die anderen versteckt hatte und zog sich das Nachthemd an. Daraufhin entfachte sie ein neues Feuer. Es dauerte nicht lange, da wurde ihr Zimmer wieder mit einer wohligen Wärme und mit Knackgeräuschen der brennenden Holzscheite erfüllt.
    Elea war rastlos und voller Tatendrang. Sie konnte es kaum erwarten, wieder mit Maél zusammen zu sein, auch wenn sich dieses Zusammensein darauf beschränken sollte, ihn zu sehen, was ja durchaus im Bereich des Möglichen war, falls Darrach sie begleiten würde. Sie wollte gerade ihre Lederkleidung aus der Truhe holen, als es zaghaft an die Tür klopfte. Wider Erwarten öffnete sie sich jedoch nicht wie sonst, um Belana hereinzulassen. Deshalb rief Elea neugierig: „Herein!“ Die Tür ging auf und Lyria trat etwas zögernd ein. „Elea, ich habe vom Gang aus Geräusche in Eurem Zimmer gehört. Deshalb wollte ich mich vergewissern, dass es Euch gut geht. Wir haben uns gestern Abend große Sorgen um Euch gemacht. Ihr ward in einem todesähnlichen Schlaf, aus dem wir Euch nicht mehr wach zu kriegen vermochten. Der Heiler meinte aber, dass es bei der außerordentlich großen, panischen Angst, der ihr für geraume Zeit ausgesetzt ward, durchaus vorkommen könne, dass man in einen solchen Schlaf falle.“
    „ Mir geht es wieder gut, Lyria. Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Allerdings sterbe ich vor Hunger.“
    „ Ich habe gehofft, das von Euch zu hören. Ich werde Euch gleich etwas bringen.“
     

    Lyria kam wenig später mit einer Dienerin namens Solana zurück. Diese trug ein Tablett mit einem großen Angebot von Speisen wie Kuchen, Brot, Käse, kaltem Braten und einem Obstmus, auf das sich Elea als erstes stürzte, ohne auf ihre Essmanieren zu achten. Belana war ja nicht anwesend und von Lyria wusste sie, dass sie diesbezüglich nicht so streng war.
    Nachdem Solana wieder das Zimmer verlassen hatte, begann Lyria ein riesiges Fellbündel, das sie mitgebracht hatte, auf dem Bett aufzurollen. „Was ist das?“, wollte Elea mit vollem Mund wissen. „Das ist Eure warme Kleidung für den Akrachón. Ich habe in den letzten Tagen gleichzeitig Euer Festgewand und diese Kleider aus Wolfsfell genäht. Ich habe mein Bestes getan in dieser kurzen Zeit, die ich zur Verfügung hatte.“ Sie hielt Elea eine Hose an die Taille, die weit genug war, um darunter ihre Lederhose und zusätzlich noch eine Wollhose zu tragen. Dann ergriff sie ein Oberteil mit langen Ärmeln von der Länge einer Tunika, das ihr bis über die Knie reichte. Es war vorne geschlossen, sodass sie es wie ein Hemd über den Kopf ziehen musste. Es war ebenfalls weit genug, damit Elea ihre andere Kleidung noch bequem darunter tragen konnte. Außerdem hatte sie eine großzügige, dicke Kapuze angenäht. Zum Schluss zeigte sie ihr noch Fäustlinge und Stiefel, die ebenfalls aus Fell gefertigt waren. Elea war fast zu Tränen gerührt. Sie konnte kaum glauben, dass die Frau in den wenigen Tagen alle diese Kleider wahrscheinlich in nächtelanger Arbeit für sie genäht hatte. „Lyria, Ihr habt das alles ganz alleine genäht?! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll? Ich danke Euch. Damit werde ich ganz bestimmt nicht frieren.“
    „ Ihr müsst mir nicht danken. Ich habe es gern getan, auch wenn es natürlich ein Befehl König Roghans war, warme Kleidung für Euch anzufertigen. - Ihr dürft Belana nichts davon sagen. Aber ich habe mir viel mehr Mühe mit ihr gegeben, als für das Festgewand, auf das sie selbst so viel Wert gelegt hatte. Ich dachte aber, die Fellkleider sind für Euch von größerem Nutzen und lebenswichtiger. Aus diesem Grund habe ich Euch auch an die Innenseite überall noch Kaninchenfell genäht.“ Elea konnte nun doch ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Bissen Kuchen, den sie gerade hinunterschlucken wollte, blieb ihr fast im Hals stecken. Sie legte das angebissene Stück Kuchen zurück auf das Tablett und umarmte die Näherin, die ihre Umarmung ebenso herzlich erwiderte. Während die beiden Frauen so dastanden, sprang unangkündigt die Tür auf und Belana kam etwas aufgewühlt in das Zimmer hereingestürzt. Als sie die beiden Frauen, die erschrocken ihren Kopf zu ihr gedreht hatten,

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