Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Electrica Lord des Lichts

Electrica Lord des Lichts

Titel: Electrica Lord des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
Vom Netzwerk:
mehr konnte er jedoch nicht in ihren Köpfen finden, also widmete er sich ihren körperlichen Vorzügen und ihrem Blut.
    Dieses Mädchen war anders. Erstaunlich mutig hatte sie das Wort an ihn gerichtet. Dabei war ihm nicht entgangen, dass sich ihre Gedanken um mehr als Zierrat und Kleider drehten. Im Gegenteil. Hinter der feinen Stirn schien sich eine Vielfalt zu verbergen, deren Ergründung er im selben Moment für bedeutend erklärt hatte, als er in Betracht zog, sich näher mit ihr zu befassen.
    Behutsam ließ er seine Finger über ihre Wange streifen, glitt langsam den Hals entlang und fixierte die blauen Bahnen unter der transparent wirkenden Haut. Vielleicht sollte er von ihr kosten. Nur ein wenig. Er beugte sich vor und küsste den eleganten Schwung ihrer Halsbeuge. Sofort setzte das köstliche Rauschen in seinem Kopf ein. Der Duft ihres Blutes ließ seine Nasenflügel beben. Seine Reißzähne kratzten an der weichen Haut. Ein winziger Biss nur und betörendes Blut würde über seine Lippen fließen. Nein. Er wollte sich beherrschen.
    Ein erregender Druck in seiner Handfläche lenkte ihn ab. Ohne es bemerkt zu haben, war seine Hand an ihrem Körper hinabgeglitten, hatte eine ihrer Brüste umfasst. Er zog scharf die Luft ein beim Anblick der keck aufgerichteten, rosigen Brustwarzen. Verlangen brauste über ihn hinweg, zog sich mit einem süßen Schmerz durch seine Lenden und trieb den androhenden Blutrausch in die hintersten Winkel zurück. Ein unwiderstehlicher Reiz ging von ihrem schlafenden Körper aus. Das Wissen, mit ihr tun zu können, was immer er wollte, ohne dass sie sich später erinnern konnte, drohte seine Beherrschung zusammenfallen zu lassen wie ein Kartenhaus.
    Halb aufgerichtet fuhr er weiter hinab bis zum goldgelockten Vlies zwischen ihren Schenkeln. Ein kaum wahrnehmbares Zittern durchfuhr ihren Schoß, als seine Finger sich in die Tiefe senkten. Ihr Kopf war leicht zur Seite geneigt, die Lippen halb geöffnet. Regelmäßige Atemzüge hoben und senkten ihre Brust. Reif wie ein Pfirsich, aber noch nicht gepflückt. Unberührte Frauen waren schwerer zu verführen und weckten sowohl seinen Jagdinstinkt wie auch den Drang zu erobern. Er war es gewohnt, sich zu nehmen, was er wollte. Dessen war er manchmal überdrüssig. Dieses unschuldige Geschöpf dazu zu bringen, sich ihm hinzugeben, war eine besondere Herausforderung.
    Seine Finger zogen sich zurück aus der feuchten Wärme. Gleichzeitig zog er die Bettdecke über den sanften Schwung ihrer Hüften bis zu ihren Brüsten wie einen Vorhang, der ein Kunstwerk vor ungewollten Blicken verhüllt. Ein Seufzer des Bedauerns entfuhr ihm. Mit festem Druck legte er die Hand auf seine Erektion, genoss einen Augenblick die Berührung verbunden mit dem überaus anregenden Bild, das sich ihm bot. Abrupt stand er auf, um seine Beherrschung wiederzuerlangen. Schließlich war es die Vorfreude, welche den höchsten Genuss versprach.
    Entschlossen griff er nach ein paar ordentlich abgelegten Wäschestücken und kehrte zum Bett zurück. Während er Sues schlaffen Körper anhob und ihr das Leibchen über den Kopf zog, kam er nicht umhin, sich darüber zu amüsieren, dass er zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau ankleidete.

    Als Sue erwachte, fand sie sich zugedeckt im Himmelbett. Sie rieb sie sich die Augen, um die Bruchstücke des seltsamen Traums zu vertreiben. Unwillkürlich fasste sie sich an den Hals, als ein Schreck sie durchfuhr. Sie erinnerte sich nicht, aus dem Badewasser gestiegen zu sein. Mit einem Ruck schlug sie die Bettdecke zurück. Ebenso wenig war ihr bewusst, wann sie ihr Leibchen und Pantalon wieder angezogen hatte. Ihre alten Kleider lagen noch dort, wo sie sie zurückgelassen hatte. Eigenartig. Sie musste müder gewesen sein, als sie dachte. Neben dem Bett fand sie ein Tablett mit Käse und Brot sowie einen Krug Wein. Wie versprochen hatte Babu es für sie bereitgestellt, vermutlich, während sie schlief. Augenblicklich knurrte ihr Magen. Sie setzte sich auf und stellte erstaunt fest, dass der Boden nicht kalt war. Die Wärme des Wassers musste sich im Raum gespeichert haben. Wie lange hatte sie geschlafen? War es Tag oder Nacht?
    Kauend stand sie auf und suchte hinter den zahlreichen Wandbehängen nach einem Fenster. Es war keins zu finden. Nachdem sie ihr Mahl beendet hatte, griff sie nach dem weißen Nachthemd, welches Babu wohl für sie bereitgelegt hatte. Es passte wie angegossen, der Stoff schmiegte sich so weich an ihren Körper, dass

Weitere Kostenlose Bücher