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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Und sie wurden beide in den Klippen gefunden – erschossen, wissen Sie! Aber die Polizei konnte nicht herausfinden, ob die Frau den Mann und dann sich selbst erschossen hatte, oder der Mann die Frau und dann sich. Sie haben die Kugeln und alles mögliche Beweismaterial untersucht, aber es war sehr schwierig. Man vermutete einen Doppelselbstmord. Ich habe vergessen, zu welchem Urteil man kam. Irgendwas – Unfall oder so. Aber natürlich hat jeder gewusst, dass es Absicht war. Und natürlich sind damals eine Menge Gerüchte kursiert…«
    »Wahrscheinlich alles erfunden«, sagte Mrs Oliver hoffnungsvoll und versuchte, sich wenigstens an eines dieser Gerüchte zu erinnern.
    »Kann sein. Kann sein. Schwer zu sagen, wissen Sie. Es soll Streitigkeiten gegeben haben, am selben Tag oder vorher, es war von einem andern Mann die Rede, und natürlich wie gewöhnlich davon, dass da eine andre Frau gewesen ist. Man weiß nicht, was wirklich geschah. Ich glaube, es ist vieles totgeschwiegen worden, weil General Ravenscroft eine so hohe Position hatte. Es hieß auch, dass er in dem Jahr in einer Klinik gewesen war und sehr krank war oder so was. Dass er gar nicht wusste, was er tat!«
    »Es tut mir wirklich leid«, antwortete Mrs Oliver mit fester Stimme, »dass ich überhaupt nichts darüber weiß. Nun, da Sie die Sache erwähnen, erinnere ich mich vage, auch an die Namen und dass ich die Leute kenne, aber ich habe nie gewusst, was wirklich los war. Ich habe nicht die leiseste Idee…«
    Wirklich, dachte Mrs Oliver, hätte ich doch bloß den Mut, der Person zu sagen, woher sie in Teufels Namen die Dreistigkeit nimmt, mich so was zu fragen.
    »Es ist nämlich sehr wichtig für mich, die Wahrheit zu erfahren«, sagte Mrs Burton-Cox. Ihre Augen, die aussahen wie Kieselsteine, wurden scharf. »Es ist deshalb wichtig, weil mein Junge, mein lieber Junge, Celia heiraten will.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen, ich habe nie etwas gehört.«
    »Aber Sie müssen es wissen! Sie schreiben doch so herrliche Geschichten. Sie wissen alles über Verbrechen, wer sie begeht und warum. Ich bin sicher, dass alle möglichen Leute Ihnen die Geschichte hinter der Geschichte erzählen, weil Sie so viel mit diesen Dingen zu tun haben.«
    »Ich weiß überhaupt nichts«, sagte Mrs Oliver. Ihre Stimme war nicht mehr so höflich und klang ausgesprochen abweisend.
    »Aber man kann doch jetzt, nach all den Jahren nicht einfach zur Polizei gehen! Sie würden einem doch nichts sagen. Offensichtlich wollte man damals alles vertuschen. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich die Wahrheit wissen muss.«
    »Ich schreibe nur Bücher«, meinte Mrs Oliver kalt. »Sie sind völlig erfunden. Ich persönlich weiß nichts über Verbrechen und habe keine Meinung über Kriminologie. Deshalb kann ich Ihnen leider in keiner Weise helfen.«
    »Aber Sie könnten Ihr Patenkind fragen! Sie könnten Celia fragen!«
    »Celia fragen?« Mrs Oliver erstarrte. »Ich wüsste nicht, wie ich das tun könnte. Sie war – nein, ich glaube, sie muss noch ein richtiges Kind gewesen sein, als sich diese Tragödie ereignete.«
    »Ich nehme an, sie weiß trotzdem genau Bescheid«, antwortete Mrs Burton-Cox. »Kinder wissen immer alles! Und Ihnen würde sie es erzählen. Ihnen bestimmt!«
    »Sie sollten sie selber fragen, finde ich.«
    »Das kann ich unmöglich«, erklärte Mrs Burton-Cox. »Ich glaube nicht, dass es Desmond recht wäre. Er ist ziemlich – ziemlich empfindlich, was Celia betrifft, und ich glaube wirklich nicht – nein – ich bin überzeugt, dass sie es nur Ihnen sagt.«
    »Ich denke nicht im Traum daran, sie zu fragen«, sagte Mrs Oliver und tat, als ob sie auf die Uhr sähe. »Ach, du meine Güte«, rief sie, »wie viel Zeit wir mit diesem reizenden Essen vertan haben. Ich muss laufen. Ich habe eine sehr wichtige Verabredung. Guten Tag, Mrs – hm – Bedley-Cox, es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann, aber diese Sache ist doch ziemlich delikat und – spielt es denn Ihrer Meinung nach wirklich eine so große Rolle?«
    »Oh, ich glaube, eine ganz große.«
    In diesem Augenblick schlenderte eine literarische Persönlichkeit, die Mrs Oliver kannte, vorbei. Mrs Oliver sprang auf und erwischte sie am Arm.
    »Louise, meine Liebe, wie reizend, dass ich dich treffe. Ich habe gar nicht gewusst, dass du hier bist.«
    »Ach, Ariadne, es ist lange her, seit ich dich gesehen habe. Du bist dünner geworden, was?«
    »Was du mir immer für Komplimente

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