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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Mrs Burton-Cox nicht darauf einging, hat sie wohl viel über den Jungen nachgedacht und beschlossen, ihm ihr Vermögen zu vermachen. Bis er fünfundzwanzig ist, wird das Geld treuhänderisch verwaltet. Deshalb möchte Mrs Burton-Cox natürlich nicht, dass er heiratet, oder wenn doch, dann höchstens jemanden, den sie absolut billigt oder auf den sie Einfluss hat.«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Sie ist keine angenehme Person, nicht wahr?«
    »Nein«, gab Poirot zu. »Mir hat sie nicht besonders gefallen.«
    »Und deshalb wollte sie nicht, dass Sie sie besuchen und herauskriegen, was sie plant.«
    »Möglich.«
    »Haben Sie sonst noch was erfahren?«
    »Ja, ich erfuhr von Chefsuperintendent Garroway, dass die schon ältliche Haushälterin sehr schlecht sah.«
    »Passt das irgendwie?«
    »Es könnte passen«, sagte Poirot. Er sah auf seine Uhr. »Ich glaube, ich muss gehen.«
    »Sie fahren zum Flughafen?«
    »Nein. Meine Maschine fliegt erst morgen Früh. Aber heute muss ich noch wohin – an einen Ort, den ich mir mit eigenen Augen ansehen möchte. Draußen wartet ein Wagen, der mich hinfährt…«
    »Was möchten Sie sich denn ansehen?«, fragte Mrs Oliver neugierig.
    »Es gibt da nicht viel zu sehen, eher zu fühlen. Ja, das ist das richtige Wort… zu fühlen und festzustellen, was man fühlt…«

18
     
    H ercule Poirot trat durch das Friedhofstor, ging einen Pfad entlang und blieb vor einer moosbewachsenen Mauer stehen. Er sah auf das Grab hinunter. Ein paar Minuten stand er still da, betrachtete das Grab und sah hinaus auf die Dünen und das Meer. Auf dem Grab lagen frische Blumen, ein kleiner Strauß Wiesenblumen, wie ein Kind sie gepflückt haben könnte, aber Poirot glaubte nicht, dass es ein Kind gewesen war. Er las die Inschrift auf dem Grabstein.
     
    Zur Erinnerung an
    DOROTHEA JARROW gestorben 15. Sept. 1960
    und an
    MARGARET RAVENSCROFT gestorben 3. Okt. 1960
    ihre Schwester
    und an
    ALISTAIR RAVENSCROFT gestorben 3. Okt. 1960
    deren Gatten
    Im Tode wurden sie nicht getrennt
    Vergib uns unsre Schuld
    Wie wir vergeben unsern Schuldigern
    Herr, erbarme dich unser
    Christus, erbarme dich unser
    Herr, erbarme dich unser
     
    Poirot blieb noch kurze Zeit dort stehen. Er nickte ein paar Mal mit dem Kopf. Dann verließ er den Friedhof und schlug den Pfad ein, der hinaus zu den Klippen führte. Kurz darauf blieb er wieder stehen und sah aufs Meer hinaus. Er redete laut mit sich selbst.
    »Ich bin überzeugt, dass ich jetzt weiß, was geschah und warum. Was für eine Tragik! Das Schweizer Mädchen muss es gewusst haben – aber wird sie’s mir erzählen? Der Junge glaubt, dass sie es tun wird. Um ihretwillen – um Celias und Desmonds willen. Sie können kein gemeinsames Leben beginnen, ehe sie nicht die Wahrheit wissen.«

19
     
    » M ademoiselle Rouselle?«, sagte Hercule Poirot und verbeugte sich.
    Mademoiselle Rouselle reichte ihm die Hand. Ungefähr fünfzig, dachte Poirot. Eine ziemlich energische Person. Dürfte ihren Kopf durchsetzen. Intelligent, intellektuell, zufrieden mit ihrem Leben; hat die Freuden genossen und die Sorgen getragen, die das Leben so mit sich bringt.
    »Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte sie. »Sie haben viele Freunde, wissen Sie, hier in der Schweiz wie auch in Frankreich. Ich weiß nicht recht, was ich für Sie tun kann. Sie schrieben es mir zwar in Ihrem Brief, aber… Es betrifft eine Geschichte, die weit zurückliegt? Bitte, setzen Sie sich doch! Da ist Konfekt, und die Karaffe steht auf dem Tisch.«
    Sie strahlte Ruhe und Gastfreundlichkeit aus, ohne jede Aufdringlichkeit. Sie war nicht nervös, einfach nur liebenswürdig.
    »Sie waren früher Erzieherin bei einer bestimmten Familie«, begann Poirot. »Den Ravenscrofts. Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr?«
    »O doch! Ich finde, man vergisst Dinge, die sich in der Jugendzeit ereignet haben, nicht so leicht. Sie hatten ein Mädchen und einen vier oder fünf Jahre jüngeren Jungen, reizende Kinder. Ihr Vater war General.«
    »Es gab auch noch eine Schwester.«
    »Ach ja, ich erinnere mich! Zuerst war sie nicht dort. Ich glaube, sie hatte eine zarte Gesundheit. Sie war irgendwo in einem Sanatorium.«
    »Erinnern Sie sich an die Namen?«
    »Die eine hieß Margaret, glaube ich. Den anderen weiß ich heute nicht mehr.«
    »Dorothea.«
    »Ach ja. Aber sie nannten sich Molly und Dolly. Es waren eineiige Zwillinge. Wie ähnlich sie sich sahen! Beides waren sehr hübsche junge Frauen.«
    »Und sie hingen

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