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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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auch nicht ernstlich. Hören Sie, Poirot, damals gab es dort keine Tollwut, falls Sie das meinen. Nichts Derartiges. Und schließlich wurde sie erschossen – beide sind erschossen worden. Keine Frage von Vergiftung oder Tetanus.«
    »Das meine ich auch nicht«, sagte Poirot, »ich wollte nur etwas Bestimmtes wissen.«
    »Ein Hundebiss war ziemlich frisch, etwa eine Woche alt, oder auch zwei, und gut verheilt.«
    »Ich hätte den Hund gern gekannt. Vielleicht war er sehr intelligent?«
    Als er den Hörer aufgelegt hatte, murmelte Poirot: »Ja, ein intelligenter Hund! Vielleicht intelligenter als die Polizei!«

17
     
    M iss Livingstone führte den Gast herein. »Mr Hercules Porrett«, kündigte sie ihn an. Als sie hinausgegangen war, schloss Poirot die Tür, setzte sich zu seiner Freundin Mrs Ariadne Oliver auf das Sofa und sagte mit gedämpfter Stimme: »Ich reise ab!«
    »Was?«, rief Mrs Oliver, die Poirots Informationsmethoden immer leicht erschreckten.
    »Ich reise ab. Ich fliege nach Genf.«
    »Das klingt, als wären Sie bei der UNO oder der UNESCO oder so was.«
    »Nein. Ich mache nur einen privaten Besuch.«
    »Haben Sie einen Elefanten in Genf?«
    »Man könnte so sagen. Vielleicht sogar zwei.«
    »Ich habe nichts mehr herausgebracht«, bekannte Mrs Oliver. »Ich weiß wirklich nicht, wen ich noch besuchen und fragen könnte.«
    »Sagten Sie nicht, dass Ihr Patenkind Celia einen jüngeren Bruder hat?«
    »Ja, Edward. Ich habe ihn kaum je gesehen. Ein- oder zweimal. Aber das ist Jahre her.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Auf der Universität, in Kanada, glaube ich. Wollen Sie hinfahren und ihn ausfragen?«
    »Nein, im Augenblick nicht. Ich wüsste nur gerne, wo er steckt. Aber soviel ich weiß, war er nicht zuhause, als es passierte.«
    »Sie können doch nicht eine Sekunde glauben, dass er der Täter ist? Dass er Vater und Mutter erschoss?«
    »Er war nicht zuhause«, bemerkte Poirot. »Das las ich in den Polizeiberichten.«
    »Haben Sie sonst Interessantes herausgebracht? Sie sehen ganz aufgeregt aus.«
    »In gewisser Hinsicht bin ich es auch. Ich habe Dinge herausbekommen, die auf das, was wir bereits wissen, ein ganz neues Licht werfen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich verstehe jetzt, warum Mrs Burton-Cox sich Ihnen aufdrängte und versuchte, durch Sie Einzelheiten über die Selbstmorde der Ravenscrofts zu erfahren.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass sie nicht bloß neugierig war?«
    »Ich glaube, dass Methode dahintersteckte. Vielleicht spielt hier Geld eine Rolle.«
    »Geld? Was hat das alles mit Geld zu tun? Sie ist doch ganz gut situiert, oder nicht?«
    »Sie hat genug zum Leben, ja. Aber offenbar machte ihr Adoptivsohn, den sie als ihren richtigen Sohn betrachtet – er weiß, dass er adoptiert ist, kennt aber seine echten Eltern nicht –, also allem Anschein nach machte er bei seiner Volljährigkeit ein Testament, möglicherweise auf Veranlassung seiner Adoptivmutter. Vielleicht rieten ihm auch Freunde dazu. Oder ein Anwalt, den sie konsultierte. Jedenfalls wird er sich gedacht haben, dass er sein Vermögen genauso gut auch ihr hinterlassen könne, da er niemand andern hatte, zu dem Zeitpunkt jedenfalls.«
    »Ich sehe nicht ein, wieso das der Grund sein sollte, warum sie Näheres über die Selbstmorde erfahren wollte.«
    »Nein? Sie versuchte, die Heirat zu hintertreiben. Wenn Jung-Desmond eine Freundin hatte und bald heiraten würde – was ja eine Menge junge Leute heutzutage tun –, würde Mrs Burton-Cox nicht erben, denn die Heirat höbe das Testament auf. Und sicher würde Desmond Burton-Cox dann in einem neuen Testament alles seiner Frau und nicht seiner Adoptivmutter hinterlassen.«
    »Und Sie glauben, Mrs Burton-Cox wollte das verhindern?«
    »Sie suchte einen Grund, um ihn von der Heirat abzubringen. Vermutlich hoffte sie, ja glaubte sie, dass Celias Mutter ihren Mann erschoss und dann sich selbst. So etwas kann einen jungen Mann schon entmutigen. Selbst wenn ihr Vater ihre Mutter tötete, wäre das noch ein schrecklicher Gedanke gewesen. Er könnte mit Leichtigkeit einen doch noch sehr jungen Mann beeinflussen.«
    »Glauben Sie, er könnte befürchten, dass bei solchen Eltern auch die Tochter Mordgelüste hätte?«
    »Nicht ganz so hart, aber es kommt der Wahrheit nahe.«
    »Er war doch nicht reich? Ein Adoptivkind!«
    »Er kannte den Namen seiner richtigen Mutter nicht und wusste nicht, wer sie war. Sie war Schauspielerin und Sängerin und verdiente sehr gut. Sie verlangte ihr Kind zurück. Als

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