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Elegie - Herr der Dunkelheit

Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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Haomanes Prophezeiung zu tun bekommen soll, dann will ich das, was mir versprochen wurde. Schlachtenruhm und eine gerechte Entschädigung für die Gefallenen.«
    Die anderen Stakkianer brummten zustimmend. Vorax blies laut seufzend die Backen auf und rechnete im Kopf Zahlen zusammen. Er würde über alle Maßen glücklich sein, wenn Tanaros zurück war. Vorax hatte nichts dagegen, eine Schar in ein schönes Scharmützel zu führen, aber die Führung des gesamten Heeres wurde allmählich anstrengend. Seine Stärke war es, Handel abzuschließen, nicht die Moral der Truppen zu stärken. Wie konnte er das eine tun, während er sich um das andere sorgen musste? Schwarzschwert, der auch noch nach tausend Jahren über den Betrug seiner toten Frau trauerte, war vielleicht nicht die lustigste Gesellschaft, aber er hatte ein Händchen dafür, ein Heer zu befehligen. »Schön«, sagte er. »Dreifachsold. Wie klingt das, Hauptmann Osric?«
    »Im Voraus, Fürst Vorax?«
    Vorax starrte zur Decke.»Im Voraus.« Dann senkte er seinen Blick und sah Skragdal an.»Was ist mir dir, Tungskulder? Fürchten sich die Fjeltrolle vor Haomanes Prophezeiung?«
    »Ja, Heerführer«, sagte Skragdal schlicht. »Deswegen gehen wir ja.«
    »Guter Junge.« Er klopfte dem Fjel auf den riesigen Arm; die Schulter war zu hoch, als dass er sie hätte erreichen können. Es war, als ob man auf einen Felsen schlug; bei den Schöpfern, der Junge war riesenhaft! »Es ist nichts verkehrt daran, Angst zu haben. Der Fürst hat mächtige Feinde, und sie werden vor nichts haltmachen, um ihn zu vernichten. Sie haben schon lange auf diesen Augenblick gewartet. Aber wir haben ja auch nicht gerade faul herumgesessen, was, Jungs? Wir sind auf ihren Schlag vorbereitet. Das dürfen wir nie vergessen. Die Sache am Beschtanag mag gescheitert sein, aber
der Überfall auf das Tal von Lindanen war ein Erfolg, und dieses Unternehmen wird es ebenfalls.« Er grinste sie an und zeigte dabei die Eckzähne wie ein Fjel. »Wollt ihr wissen, wo unser Heerführer, Tanaros Schwarzschwert, im Augenblick ist? Der Fürst weiß es. Unser Tanaros ist im Herzen der Unbekannten Wüste, überantwortet die Versengten, die den Träger aussandten, dem Schwert und schüttet den verdammten Brunnen zu, den sie bewachen! Wie gefällt euch diese Nachricht?«
    Sie gefiel ihnen gut genug, um in lautes Jubelgeschrei auszubrechen.
    »Vielleicht wird Haomanes Prophezeiung eines Tages einmal wirklich erfüllt, Jungs.« Vorax schüttelte den Kopf. »Aber nicht heute«, sagte er zufrieden. »Nicht, solange ich im Dienst bin! Und auch nicht, solange ihr im Dienst seid, verdammt noch mal. Hört meine Worte! Finsterflucht wird bestehen bleiben!«
    Es flößte ihnen Mut ein wie ein starker Schnaps, und sie jubelten weiter. Vorax grinste noch einige Male, klopfte auf andere stämmige Arme, befahl, ein Fässchen Svartblod anzustechen, und trank ein Glas auf den Erfolg ihrer Aufgabe. Die Fjeltrolle tranken in großen Schlucken und prosteten einander in ihrer gutturalen Sprache zu. Die meisten waren Nåltannen, ein paar Kaldjager als Kundschafter und einige Gulnagel aus dem Tiefland. Außer Skragdal war nur noch ein anderer Tungskulder dabei. Die Stakkianer tranken ebenfalls Svartblod, prusteten und schnauften. Für sie war es eine Frage des Stolzes, da mitzuhalten.
    »Gut«, sagte Vorax, der den Augenblick nutzte.»Ihr habt Eure Befehle, Jungs. Meldet Euch bei Marschall Hyrgolf, lasst euch Waffen und Nahrungsmittel geben, und dann brecht ihr morgen in der Frühe auf.«
     
    Die Wärme des Deltas war phantastisch.
    So unwahrscheinlich es auch sein mochte, Uschahin stellte fest, dass er vor sich hinsummte, als er den kleinen Kahn durch die Wasserläufe stakte. Eintauchen und abstoßen, eintauchen und abstoßen. Es war eine beruhigende Bewegung. Das Boot, das er in Arduan
gekauft hatte, glitt dank seines flachen Bodens mühelos über das ruhige Wasser. Caitlins Vater, sinnierte er, war ein sehr guter Handwerksmann.
    Als er an einer Mangroveninsel vorüberglitt, sah er eine grüne Schlange, die sich faul von einem Ast herabhängen ließ. Der dreieckige Kopf hing neben seinem Gesicht in der Luft, und die gespaltene Zunge zuckte hervor.
    »Hallo, kleiner Vetter.« Uschahin lehnte sich auf seinen Staken und lächelte die Schlange an. »Ich wünsche dir eine gute Jagd, obwohl du dir gern eine kleinere Beute suchen kannst.«
    Der fragende Kopf zuckte zurück, und er stakte das Boot weiter voran. Eintauchen und abstoßen,

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