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Elena - Ein Leben für Pferde

Elena - Ein Leben für Pferde

Titel: Elena - Ein Leben für Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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einem im Wind schwankenden Ast erschrecken und dann musste man wirklich sattelfest sein. Maxi hatte erst vor Kurzem zu reiten begonnen – und auch wenn sie schnell lernte und ein ausgesprochenes Naturtalent zu sein schien, war ihr doch selbst klar, dass sie immer noch eine blutige Anfängerin war.
    »Wie war’s?«, fragte sie Carolin, die jetzt im gemütlichen Schritt die letzten Meter zum Stall geritten kam.
    »Super!«, erwiderte ihre Freundin immer noch strahlend. »Wir waren nicht sehr weit, aber jetzt ist er perfekt aufgewärmt für deine Stunde.« Maxi nahm Ringo am Zügel, während Carolin abstieg und ihren Blick über die neuen Boxen und Paddocks gleiten ließ. »Der Anbau ist toll geworden«, meinte sie.
    »Ja«, seufzte Maxi. »Nur bis jetzt hat noch niemand was davon.«
    »Das wird schon.« Carolin hielt am rechten Steigbügel dagegen, um den Sattel am Rutschen zu hindern, und Maxi stieg auf. »Es muss sich nur erst herumsprechen, dass wir hier ein Pferdeparadies eröffnen.«
    Maxi zuckte mit den Schultern. Ihr ging momentan einfach alles viel zu langsam. Die ersehnte Pferdeherde wollte sich nicht einstellen, das Schuljahr ging auch nur im Schneckentempo zu Ende und was Vic anging …
    »Carolin?«
    »Hm?«
    »War Max der erste Junge, der dich geküsst hat?« Zu Maxis Überraschung hatte Carolin ihr erzählt, dass sie mit Vics Freund Max im vergangenen Winter zwei Monate zusammen gewesen war. Sogar Carolin hatte ihr da also was voraus – auch wenn sie die Sache in aller Freundschaft wieder beendet hatte, weil sie sich irgendwie noch nicht bereit für die ganze »Beziehungskiste« gefühlt hatte.
    Carolin verdrehte die Augen. »Das wird doch nicht wieder eines dieser Wann-küsst-er-mich-endlich-Gespräche?« Doch sie kannte Maxi gut genug, um zu wissen, dass die sich mit einer Gegenfrage kaum zufriedengeben würde. »Ja, war er«, seufzte sie. »Können wir uns jetzt aufs Reiten konzentrieren?«
    Aber Maxi ignorierte Carolins Versuch, das Thema zu wechseln. »Und wie lange wart ihr da zusammen?«, fragte sie weiter.
    »Weiß nicht. Zwei Wochen oder so. Vielleicht nur eine.«
    »Soll das heißen, du kannst dich nicht dran erinnern?«
    »Klar kann ich mich erinnern.« Carolin stöhnte genervt. »Ich denke nur nicht, dass es eine Rolle spielt, ob man vor dem ersten Kuss eine oder zwei Wochen zusammen ist.«
    »Oder drei«, erwiderte Maxi düster. »Es ist wie verhext. Jedes Mal, wenn ich denke, jetzt ist es endlich so weit, kommt irgendwas dazwischen.«
    »Ihr seid ja auch nie alleine. Er hat dauernd Training, dann die Arbeit im Café und seine Nachhilfeschüler. Geh bei A auf die große Tour.«
    »Wem sagst du das«, seufzte Maxi und folgte Carolins Anweisung. »Und ich hab Cheerleader-Training, Reitstunden, helfe Nick beim Renovieren und muss nebenher noch zusehen, dass ich nicht doch noch in Mathe durchfliege.« Vics Nachhilfeunterricht hatte ihr zu einer Drei auf der letzten Arbeit verholfen und er war überzeugt, dass sie es nun auch ohne ihn schaffen würde. Seine wenigen verfügbaren Stunden musste er so knapp vor Notenschluss den ganz schwierigen Fällen widmen.
    » Ich kann dir helfen«, grinste Carolin. »Dann denkst du wenigstens nicht dauernd ans Küssen.«
    » Ist man denn überhaupt zusammen, wenn man sich noch nicht geküsst hat?«, fragte Maxi mit steigendem Frust in der Stimme.
    »Hör doch auf damit!«, rief Carolin entnervt. »Zusammen, nicht zusammen. Du weißt genau, dass Vic dich wirklich, wirklich gern hat. Er hat dieselbe Krankheit wie du, diese peinliche Sache mit den herzförmigen Pupillen. Und bestimmt will er, dass euer erster Kuss was Besonderes wird. Drum zerrt er dich auch nicht in der Pause zwischen die Mülleimer oder knutscht dich im Kino ab.«
    Maxi wurde rot. Als sie neulich mit Vic, Carolin und ein paar anderen im Kino war, hatte sie vor lauter Aufregung, ob Vic sie nun im Dunkel des Saals küssen würde oder nicht, kaum was vom Film mitgekriegt. Sie wusste nur so viel, dass eine Menge Motorräder und Verfolgungsjagden drin vorgekommen waren – also nicht gerade eine romantische Kuss-Kulisse. Nach dem Kino waren sie alle gemeinsam noch was trinken gewesen und dann hatte Vic sie auf seinem Bike heimgebracht. Doch Maxis Hoffnungen auf einen Abschiedskuss wurden erneut zunichtegemacht, als sie vor dem Haus ankamen: Nick hatte sich just diesen Abend ausgesucht, um vor dem Haus Feuerholz zu hacken. Keine Minute später hatte Vic das Motorrad geparkt, den Helm abgenommen und

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