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Elena - Ein Leben für Pferde

Elena - Ein Leben für Pferde

Titel: Elena - Ein Leben für Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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auf ihre Kosten herumalbern.
    » Wie und wo war euer erster Kuss und wie lange wart ihr da schon zusammen? « (Ballkönigin)
    Ungeduldig trommelte sie mit den Fingern auf ihren Schreibtisch. Hatte Lara auf einmal akute Tipplähmung oder was? Wieso dauerte das so lange?
    » Wir sind seit unserem ersten Kuss zusammen. Schulfest. Du weißt schon. « (Pocahontas)
    Ach so, natürlich. Das Schulfest vor Ostern – für Maxi das letzte in ihrer alten Schule. Sie war enttäuscht früher gegangen, als Tino kein Interesse an ihr gezeigt hatte. Nun, mittlerweile wusste sie ja, warum – und dass die beiden seit dem Schulfest zusammen waren. Aber gleich in die Vollen zu gehen, das hätte sie Lara gar nicht zugetraut.
    » Von einer langen Verlobungszeit hält man wohl heutzutage nicht mehr viel, wie? « (Ballkönigin)
    » Schulfeste erleichtern so was eben: Musik, Licht, Stimmung. Du bist doch nicht sauer? « (Pocahontas)
    » Sauer, weil alle knutschen außer mir. Sogar meine Eltern. « (Ballkönigin)
    » Iiiiiiiiih. Jetzt hab ich Bilder im Kopf. « (Pocahontas)
    Maxi überlegte. Eigentlich war dieses Geständnis Laras sogar recht ermutigend. Es würde bestimmt am Schulfest passieren.
    » Stimmung, Licht, Musik? «, tippte sie. » Das krieg ich hier auch hin. Wir haben am Freitag Schulschlussfest. «
    » Na, dann klopf schon mal die Pferdeäpfel von den Tanzschühchen und besinn dich auf das Wesentliche! « (Pocahontas)
    » Das wäre?? « (Ballkönigin)
    » Lipgloss kaufen! « (Pocahontas)
    Maxi grinste. » Endlich mal kreativer Input von dir! «, tippte sie. » Muss jetzt noch was für Mathe machen. Talk 2 u soon! «
    » Take care! «, kam es von Lara zurück. » Miss u! «
    Maxi seufzte. Ja, sie vermisste Lara auch. Carolin war großartig – loyal und zuverlässig und sie wusste einfach alles über Pferde. Aber mit Mädchenkram hatte sie nun mal gar nichts am Hut: Chai Latte schlürfen und über Jungs quatschen, Gratis-Make-up-Proben in der Parfümerie abstauben, shoppen bis zum Umfallen – das war Laras Abteilung. Zum Glück wusste Maxi jetzt, dass in ihrem Leben Platz für mehr als eine beste Freundin war.
    Sie schaltete ihren nagelneuen pinkfarbenen Laptop aus und klappte ihn zu. Lara hatte bestimmt recht. So ein Schulfest brachte die richtige Stimmung mit sich. Und schließlich war Maxis Nickname nicht um sonst »Ballkönigin«.
     
    Sheila war eine fuchsfarbene pummelige Stute, etwas größer als Ringo. Sie genoss den Ausritt sichtlich, aber weniger wegen der Bewegung als vor allem wegen des Gras- und Kleeangebots am Wegesrand. Carolin hatte alle Mühe, auf dem gemütlichen Tier mit Maxi und Ringo Schritt zu halten. »Da vorn, wo es leicht bergauf geht, kommt eine schöne Galoppstrecke! Galopphilfe, leichter Sitz und halt dich ruhig in der Mähne fest …« Während Carolin noch damit beschäftigt war, ihre Stute dazu zu bewegen, in einen schwerfälligen Trab zu fallen, hatte bei Ringo schon Maxis Gedanke an Galopp genügt, um ihn schneller werden zu lassen: Er kannte schließlich die Ausreitroute besser als Maxi und wusste genau, wo welches Tempo angesagt war. Maxi saß ein paar Takte aus und ging mit dem Unterschenkel nach hinten: Der kleine Isländer sauste los wie ein geölter Blitz. Sie hob sich in den leichten Sitz, gab Ringo etwas mehr Zügelfreiheit und … oh, Mist! Sie bemerkte den Fußgänger nach der lang gezogenen Kurve erst, als sie schon verdammt nahe an ihm dran war. Er stand mit dem Rücken zu ihr neben einem roten Kleinlaster, von dem er offensichtlich gerade Baumaterial abgeladen hatte. Sofort saß Maxi aus und versuchte, Ringo zum Trab durchzuparieren – doch der war gerade so schön in Fahrt und reagierte nicht gleich. So schaffte sie es erst, ihn wieder Schritt gehen zu lassen, als sie fast auf gleicher Höhe mit dem grün gekleideten Mann war, der sich mittlerweile zu ihr umgedreht hatte und sie ärgerlich musterte.
    »Guten Tag«, grüßte sie ihn, ein wenig außer Atem.
    »Du hast gefälligst Schritt zu gehen, wenn Fußgänger in Sichtweite sind!«, schnauzte der grün Gekleidete grußlos zurück.
    »Aber ich hab doch versucht …«
    »Versucht mich niederzureiten hast du!«
    »Aber nein! Ich hab ihn gleich durchpariert, als ich Sie gesehen hab …«
    »Dann solltest du wohl erst mal ordentlich reiten lernen!«
    Maxi lief rot an. Normalerweise nie um eine Antwort verlegen, war sie doch noch ziemlich unsicher, was das Thema Reiten anging. Dies war ihr erster Ausritt. Vielleicht hatte sie ja

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