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Elena - Ein Leben für Pferde

Elena - Ein Leben für Pferde

Titel: Elena - Ein Leben für Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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trainierte bis zum Umfallen, war verständlich: Die Jungs waren schließlich zum allerersten Mal im Finale der Jugendmeisterschaft, das alleine war schon eine kleine Sensation. Und seit entschieden war, dass das Endspiel in Altenburg stattfinden würde, hatte sich das Fußballfieber über die ganze Stadt und ihre Umgebung ausgebreitet. Überall wurde über das bevorstehende Match geredet, Prognosen wurden abgegeben, sogar Wetten abgeschlossen. Die alte Maxi hätte sich über den kleinstädtischen Fußballfimmel lustig gemacht – doch die neue Maxi war nicht nur in den Kapitän des Teams verliebt und wollte ihn auf der Siegerseite sehen, sie hatte auch die Begeisterungsfähigkeit und den Zusammenhalt der Leute hier schätzen gelernt und wünschte ihnen den Triumph. Sie war gerührt gewesen, zu sehen, wie viele Menschen, die sie gar nicht oder nur vom Sehen kannte, einfach bei ihnen zu Hause aufgetaucht waren, um beim Stallumbau mitzuhelfen. In der Stadt hatten sie kaum Kontakt zu den Leuten gehabt, die im selben Haus wohnten – mit Ausnahme von Frau Wagner aus dem ersten Stock, die ständig vor der Tür gestanden hatte, um sich über den »unerträglichen Lärm« zu beschweren.
    Aber wer wollte an so einem herrlichen Tag über miesepetrige Ex-Nachbarinnen nachdenken? Maxi bestimmt nicht. Maxi dachte lieber wieder an Vic. Er sah verdammt gut aus in seinem Fußballer-Trikot , das genauso blitzblau war wie seine Augen. Nun, vielleicht nicht ganz so blitzblau. Nichts war so unglaublich blau wie Vics Augen.
    Als sie nach der Schule einen kurzen Blick auf den Sportplatz geworfen hatte, waren die Jungs gerade mit einem schweißtreibenden Konditionstraining beschäftigt gewesen. Es war extra früh angesetzt worden, damit Turnhalle und Sportplatz rechtzeitig für die Dekoration des Sommerfestes frei sein würden. Die hatte Maxi zwar mit ausgetüftelt, aber die Deko-Arbeit selbst hatte sie an eine Gruppe jüngerer Mädchen delegiert: Lexi und ihre Freundinnen hatten sich geradezu drum gerissen, und Maxi war froh darüber: Sie wollte diesen Tag einfach nur genießen. Den Tag, an dem sie eine genial gute Matheprüfung abgelegt hatte, den Tag, an dem das rote Top in ihren Kleiderschrank geflattert war, den Tag, an dem der Bus einfuhr, genau, als sie die Haltestelle erreichte. Den Tag, an dem sie Vic küssen würde. Maxi stieg ein und merkte, dass sie ein Dauergrinsen im Gesicht trug, aber was war schon dabei? Sie hatte schließlich allen Grund, fröhlich zu sein. Die Wiesen und Felder der Altenburger Umgebung glitten am Busfenster vorbei, unter einem kornblumenblauen Himmel. Jetzt noch ein bisschen Zeit mit Ringo verbringen, duschen, und dann würde sie sich fürs Fest fertig machen.
     
    Als Maxi nach Hause kam, wurde der Tag sogar noch besser. Auf ihrem Schreibtisch lag ein Päckchen, das heute mit Eilzustellung gekommen war – von Lara. Maxi riss es auf: ein Lipgloss mit Mangogeschmack, und dazu ein kleines Kärtchen. »Kusszauber für die Ballkönigin! Bffe! Lara«
    Bffe, Best friends forever. Ach, Lara! Wenn sie doch nur auch da sein könnte! Aber der Moment der Sentimentalität verflog, denn die Farbe des Lipgloss passte – wie konnte es an einem solchen Tag auch anders sein – perfekt zu dem neuen roten Top.
    Eine gemeinsame E-Mail von Nini und Cordula, ihren beiden zweitbesten »alten« Freundinnen, war das nächste Highlight: Beide konnten zu Maxis Geburtstagsfeier kommen! Sie würden mit Lara nach Wieselberg fahren und das ganze Wochenende bleiben. Bis jetzt war ihr Geburtstag noch so weit weg gewesen und es gab ja auch so viele andere Dinge, die ihre Vorfreude beanspruchten, wie das Schulfest und den Auftritt der Tigerettes – »ihrer« Cheerleader – beim Fußballfinale. Aber nun, da Nini und Cordula zugesagt hatten, wurde ihr plötzlich bewusst, dass es nur noch drei Wochen bis dahin waren! Drei superaufregende Wochen noch dazu! Die Zeit würde wie im Flug vergehen!
    Als Maxi in die Küche kam und feststellte, dass es den indischen Reis gab, den sie so gerne mochte, und als Nick ihr dann beim Mittagessen erzählte, dass sich zwei Anrufer nach freien Stallplätzen erkundigt hatten, schwebte Maxi endgültig auf Wolken. Vermutlich hatte eine gute Fee sie in der Nacht mit Glücksstaub bestreut oder sämtliche Sterne ihres Horoskops hatten sich in universeller Harmonie zu einer fröhlichen Spielgruppe vereinigt. Wo auch immer dieses Glück herkam, das sie schon seit dem Morgen gepachtet zu haben schien, sie hätte

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