Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
durchdringend an und wartete.
    »Euer Gnaden«, fügte der Kerl schließlich mißmutig hinzu.
    »Ich will nach meinem Pferd sehen«, antwortete Sperber nun.
    »Dafür haben wir Pferdeknechte, Herr Ritter.«
    »Wir werden uns deshalb doch nicht auf eine Meinungsverschiedenheit einlassen, oder, Nachbar?«
    »Äh – nein, Herr Ritter.«
    »Gut. Wo sind die Pferde?«
    »Ich bringe Euch zu ihnen, Ritter Sperber.«
    »Nicht nötig. Sagt mir nur, wie ich hinkomme.«
    »Ich muß Euch sowieso begleiten, Herr Ritter. Befehl des Königs.«
    »Ich verstehe. Dann kommt.«
    Als sie losgingen, brüllte jemand erfreut: »He, Herr Ritter!« Sperber drehte sich um.
    »Wie ich sehe, hat man Euch und Eure Freunde ebenfalls zwangsverpflichtet.« Es war Kring, der Domi des Peloistammes.
    »Hallo, mein Freund«, grüßte Sperber den Häuptling mit dem kahlgeschorenen Kopf. »Habt ihr diese Zemocher erwischt?«
    Kring lachte. »Ich habe einen ganzen Sack voll Ohren. Die Burschen haben versucht, gegen uns zu kämpfen. Einfältige Leute, diese Zemocher. Aber dann hat König Soros diese bunt zusammengewürfelte Armee aufgestellt, und wir mußten ihr folgen, um unser Ohrengeld zu kriegen.« Er rieb sich den geschorenen Kopf. »Aber das macht nichts. Wir haben zu Haus jetzt sowieso nichts Dringendes vor, nachdem die Stuten inzwischen gefohlt haben. Sagt, ist der junge Dieb noch bei euch?«
    »Als ich mich das letzte Mal umgesehen habe, war er es noch. Aber vielleicht hat er inzwischen was geklaut und sich aus dem Staub gemacht. Das kann er sehr gut, wenn es die Umstände erfordern.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Herr Ritter. O ja, das kann ich mir gut vorstellen. Wie geht es meinem Freund Tynian? Ich habe euch alle gesehen, als ihr ins Lager geritten seid, und ich war gerade auf dem Weg zu ihm.«
    »Es geht ihm gut.«
    »Das freut mich.« Der Domi blickte Sperber nun ernst an. »Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Hinweise geben, was die militärische Etikette betrifft, Herr Ritter. Ich habe noch nie zuvor einer Armee angehört. Wie sehen die allgemeinen Bestimmungen für Plünderungen aus?«
    »Ich glaube nicht, daß irgend jemand großen Anstoß daran nähme – vorausgesetzt, Ihr beschränkt Euch dabei auf die Feinde. Es ist verpönt, die eigenen Gefallenen auszuplündern.«
    »Finde ich dumm.« Kring seufzte. »Was schert ein Toter sich um Besitz? Wie sieht es mit Schänden aus?«
    »Schlagt Euch das lieber aus dem Kopf. Wir werden in Arzium sein, und das ist ein befreundetes Land. Arzier hüten ihre Frauen sehr. Wargun hat eine Menge Marketenderinnen mitgebracht, falls Ihr dergleichen Bedürfnisse verspürt.«
    »Dirnen tun immer so gelangweilt. Ich ziehe eine nette frische Jungfrau jederzeit vor. Wißt Ihr, dieser Feldzug erscheint mir zusehends weniger vergnüglich. Wie steht es mit Brandschatzen? Ich sehe es für mein Leben gern brennen.«
    »Davon kann ich Euch nur abraten. Wie ich schon sagte, werden wir in Arzium sein, und alle Städte und Häuser gehören den Leuten, die dort wohnen. Ich bin sicher, sie würden es sich nicht gefallen lassen.«
    »Zivilisierte Kriegsführung läßt eine Menge zu wünschen übrig, findet Ihr nicht auch, Herr Ritter?«
    »Was soll ich dazu sagen?« Sperber zuckte entschuldigend die Schultern.
    »Verzeiht meine Offenheit, Herr Ritter, aber ich glaube, es liegt an der Rüstung. Ihr Leute seid in eurem Stahl so abgeschirmt, daß ihr die Hauptsache überseht – Beute, Weiber, Pferde. Es ist ein Fehler, Herr Ritter.«
    »Ja, es ist ein Fehler, Domi«, gab Sperber zu. »Jahrhunderte der Tradition, wißt Ihr?«
    »Nichts gegen Tradition – solange sie wirklich Wichtigem nicht im Weg steht.«
    »Das werde ich mir merken, Domi. Unser Zelt ist gleich da drüben. Tynian wird sich freuen, Euch wiederzusehen.« Sperber folgte dem thalesischen Posten durch das Lager zu den angepflockten Pferden. Er tat, als untersuche er Farans Hufe, während er unauffällig die unmittelbare Umgebung des Lagers beobachtete. Wie ihm bereits aufgefallen war, patrouillierten Dutzende von Wachen rund ums Lager. Schließlich fragte er den Thalesier: »Warum so viele Patrouillen?«
    »Die Pelosier, die wir zwangsrekrutierten, sind nicht gerade erfreut über diesen Feldzug, Herr Ritter«, antwortete der Krieger. »Und wir haben uns ja nicht die Mühe gemacht, sie zusammenzutreiben, nur damit sie sich mitten in der Nacht davonschleichen.«
    »Ich verstehe«, sagte Sperber. »Wir können jetzt wieder zurückgehen.«
    »Jawohl, Herr

Weitere Kostenlose Bücher