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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fragte Sperber das kleine Mädchen.
    »Wie weit ist es von diesem Agnak nach Azie?«
    Sperber breitete die Karte auf dem Tisch in der Zeltmitte aus.
    »Es ist ein sehr hübsches Bild«, stellte Flöte fest, »aber es beantwortet meine Frage nicht.«
    Sperber maß es ab. »Es sind ungefähr neunhundert Meilen«, erklärte er.
    »Auch das beantwortet meine Frage nicht, Sperber. Ich muß wissen, wie lange wir brauchen werden.«
    Er rechnete nach. »Ungefähr zwanzig Tage.«
    Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht kann ich es ein bißchen beschleunigen.«
    »Worum geht es eigentlich?« fragte er sie.
    »Azie liegt an der Küste, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann brauchen wir ein Schiff, das uns nach Thalesien bringt. Ghwerig trägt den Bhelliom in seine Höhle dort in den Bergen.«
    »Wir sind genug Männer, um die Wachtposten zu überwältigen«, sagte Kalten. »Und so schwierig dürfte es auch nicht sein, mitten in der Nacht mit einer Patrouille fertig zu werden. Ghwerig ist uns noch nicht so weit voraus, daß wir ihn nicht mehr einholen könnten.«
    »Wir haben in Azie etwas zu erledigen«, erklärte Flöte ihm. »Das heißt, ich habe es – und es muß getan sein, ehe wir uns den Bhelliom holen. Wir wissen, wohin Ghwerig will, also wird er nicht schwer zu finden sein. Ulath, sag Wargun, daß wir ihn nach Azie begleiten werden. Laß dir etwas Glaubhaftes einfallen.«
    »Jawohl, meine Dame«, antwortete er mit der Andeutung eines Lächelns.
    »Ich wollte, ihr würdet damit aufhören, und ich meine euch alle«, sagte sie verärgert. »Ach, übrigens, könntest du wohl auf dem Weg zu Warguns Zelt jemanden bitten, uns etwas zu essen zu bringen?«
    »Was möchtest du gern?«
    »Hammelbraten am liebsten, aber ich nehme auch mit irgend etwas anderem vorlieb, solange es kein Schweinefleisch ist.«
    Sie erreichten Agnak kurz vor Sonnenuntergang am nächsten Tag und errichteten ihr riesiges Lager. Die Bürger verriegelten sofort die Stadttore. König Wargun bestand darauf, daß ihn Sperber und die anderen Ordensritter mit der Fahne der Unterhändler begleiteten. »Ich bin König Wargun von Thalesien«, brüllte er die Stadtmauer hinauf. »König Soros von Pelosien ist bei mir – ebenso die Ritter der Kirche! Die Rendorer sind in Arzium eingefallen, und ich rufe alle gottesfürchtigen Männer im kampffähigen Alter auf, sich uns anzuschließen, um ein Ende mit der eshandistischen Ketzerei zu machen. Ich bin nicht hier, um euch Ungelegenheiten zu bereiten, meine Freunde, aber wenn dieses Tor nicht vor Sonnenuntergang offen ist, reiße ich eure Mauer nieder und treibe euch alle in die Wildnis, wo ihr zusehen könnt, wie eure Stadt niederbrennt!«
    »Glaubt Ihr, die Leute haben ihn gehört?« fragte Kalten.
    »Bis nach Chyrellos wahrscheinlich«, antwortete Tynian. »Euer König hat eine Stimme, die durch und durch dringt, Freund Ulath.«
    »In Thalesien sind die Entfernungen von einem Berggipfel zum nächsten sehr groß.« Ulath zuckte die Schultern. »Man muß laut reden, will man gehört werden.«
    König Wargun blickte die Ritter mit einem schiefen Grinsen an. »Möchte jemand wetten, ob dieses Tor geöffnet wird oder nicht, bevor die Sonne hinter dem Berg dort verschwunden ist?« fragte er.
    »Wir sind Ordensritter, Majestät«, entgegnete Bevier fromm. »Wir haben Armut gelobt und dürfen nicht um irgend etwas wetten.«
    König Wargun brüllte vor Lachen.
    Das Tor öffnete sich sehr zögernd.
    »Ich wußte doch, daß sie es einsehen würden«, sagte Wargun und ritt den anderen voraus in die Stadt hinein. »Wo finde ich euren Bürgermeister?« fragte er eine der zitternden Wachen.
    »Ich gl-glaube, er ist im Rathaus, Majestät«, stammelte der Mann. »Versteckt sich wahrscheinlich im Keller.«
    »Seid ein guter Junge und holt ihn mir.«
    »Sofort, Majestät.« Der Wächter warf seine Pike zur Seite und stürmte die Straße hinauf.
    »Ich mag Lamorker«, sagte Wargun grinsend. »Sie sind immer so hilfsbereit.«
    Der Bürgermeister war ein fetter kleiner Mann mit bleichem Gesicht. Er schwitzte, als der Wächter ihn vor Wargun zerrte.
    »Ich brauche angemessene Unterkunft für König Soros und mich«, erklärte Wargun ihm. »Das wird Euren Bürgern keine Unannehmlichkeiten bereiten, da sie ohnehin die ganze Nacht auf sein werden, um sich mit allem auszurüsten, was sie für einen längeren Feldzug benötigen.«
    »Wie Eure Majestät befehlen«, antwortete der Bürgermeister mit quiekender Stimme.
    »Seht ihr, was ich meinte?« sagte

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