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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ulath seinem Freund zu. »Bemüht Euch, diplomatisch zu sein, Sperber.«
    König Wargun und König Soros ritten herbei und zügelten ihre Pferde. »Hoho, Soros!« donnerte Wargun, der bedrohlich im Sattel schwankte. »Wir haben uns da eine Schar Ordensritter eingefangen.« Er blickte blinzelnd auf die Ritter. »Den da kenne ich!« stellte er fest. »Ulath, was macht Ihr denn hier in Pelosien?«
    »Wir sind in kirchlicher Mission unterwegs, Majestät«, antwortete Ulath freundlich.
    »Und der mit der gebrochenen Nase ist der Pandioner Sperber«, erklärte Wargun König Soros. »Weshalb Eure Eile, Sperber?«
    »Unsere Mission ist von äußerster Dringlichkeit, Majestät«, antwortete Sperber.
    »Und was ist das für eine Mission?«
    »Bedauere, aber wir sind nicht ermächtigt, darüber zu sprechen, Majestät.«
    »Also Politik«, schnaubte Wargun. »Ich wünschte, die Kirche würde ihre Nase aus der Politik heraushalten.«
    »Reitet Ihr ein Stück des Weges mit uns, Majestät?« fragte Bevier höflich.
    »Nein, ich glaube, das Umgekehrte wird der Fall sein, Herr Ritter, und gewiß mehr als nur ein Stück!« Wargun ließ den Blick über die kleine Gruppe wandern. »Wißt ihr, was in Arzium vorgeht?«
    »Wir hörten verwirrende Gerüchte, Majestät«, antwortete Tynian nun, »aber nicht genug, daß man sich ein klares Bild machen könnte.«
    »Na gut, dann sollt ihr es von mir bekommen«, erklärte Wargun. »Die Rendorer sind in Arzium eingefallen.«
    »Das ist unmöglich!« rief Sperber.
    »Sagt das den Leuten, die in und um Coombe gelebt haben.
    Die Rendorer haben die Stadt gebrandschatzt und marschieren nun auf die Hauptstadt Larium zu. König Dregos hat um Beistand nach den gegenseitigen Schutzbündnissen gebeten. Soros und ich rekrutieren jeden kampffähigen Mann, dessen wir habhaft werden können. Wir reiten gen Süden und merzen diese rendorische Seuche für ein und allemal aus!«
    »Ich wünschte, wir könnten Euch begleiten, Majestät«, sagte Sperber, »aber wir haben andere Verpflichtungen. Sobald unsere Mission erfüllt ist, können wir uns Euch vielleicht anschließen.«
    »Das habt Ihr bereits, Sperber«, entgegnete Wargun barsch.
    »Wir haben eine Mission von äußerster Dringlichkeit«, wiederholte Sperber.
    »Die Kirche ist ewig, Sperber, und sehr geduldig. Eure Mission wird warten müssen.«
    Das war zu viel. Sperber, der sein Temperament nie völlig unter Kontrolle hatte, blickte dem Monarchen von Thalesien fest ins Gesicht. Im Gegensatz zu anderen, die ihrer Wut durch Brüllen und Verwünschungen Luft machten, äußerte Sperbers Zorn sich in bedrohlicher, eisiger Ruhe. »Wir sind Ritter der Kirche, Majestät«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Wir unterstehen keinen irdischen Königen. Wir sind nur Gott und unserer Mutter, der Kirche, verantwortlich. Wir werden ihren Befehlen gehorchen, nicht den Euren!«
    »Ich habe tausend erlesene Krieger hinter mir!« donnerte Wargun.
    »Und wie viele seid Ihr bereit zu verlieren?« fragte Sperber mit bedrohlich ruhiger Stimme. Er richtete sich im Sattel auf und zog langsam das Visier herab. »Sparen wir Zeit, Wargun von Thalesien«, sagte er förmlich und zog den rechten Rüsthandschuh aus. »Ich finde Eure Einstellung unziemlich, ja gotteslästerlich, und fühle mich beleidigt. Da!« Abfällig warf er den Fehdehandschuh in den Straßenstaub vor dem thalesischen König.
    »Ist das seine Vorstellung von Diplomatie?« flüsterte Ulath Kalten zu.
    »Ich habe ihn selten diplomatischer erlebt.« Kalten lockerte sein Schwert in der Scheide. »Zieht schon mal Eure Axt, Ulath. Es verspricht ein interessanter Morgen zu werden. Sephrenia, zieht Euch mit den Kindern ein Stück zurück.«
    »Seid Ihr wahnsinnig, Kalten?« brauste Ulath auf. »Ihr wollt, daß ich die Axt gegen meinen eigenen König erhebe?«
    »Natürlich nicht.« Kalten grinste. »Nur als Ehrensalut bei seinem Leichenzug. Wenn Wargun tatsächlich gegen Sperber kämpft, wird er sich schon nach dem ersten Durchgang an himmlischem Met besaufen.«
    »Dann muß ich gegen Sperber kämpfen«, erklärte Ulath, und in seiner Stimme lag Trauer.
    »Das ist Euch überlassen.« In Kaltens Stimme schwang ehrliches Bedauern mit. »Aber ich würde es Euch nicht raten. Selbst wenn Ihr Sperber besiegt, bin immer noch ich da. Und ich halte mich selten an die Regeln.«
    »Das werde ich nicht zulassen!« erklang eine hallende Stimme. Der Mann, der sich mit dem Pferd einen Weg durch die Thalesier ringsum bahnte, war

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