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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Räuberüberfällen kaum zu rechnen; gefährlich würde es wahrscheinlich erst in den Bergen werden. Sie schonten sich nicht an diesem Tag und legten eine beachtliche Strecke zurück. Ihr Nachtlager schlugen sie abseits der Straße auf und brachen es früh am nächsten Morgen wieder ab.
    »Ich werde allmählich sattelmüde«, gestand Kurik, als sie im Morgengrauen aufbrachen.
    »Ich dachte, du wärst es inzwischen gewöhnt«, erwiderte Sperber.
    »Sperber, wir reiten nun schon sechs Monate fast ohne Unterlaß. Ich fürchte, daß ich mit dem Hintern meinen Sattel noch ganz durchwetzen werde.«
    »Ich kaufe dir einen neuen.«
    »Damit ich dann das Vergnügen habe, ihn einzureiten? Nein, danke!«
    Die Gegend wurde zusehends hügeliger, und im Norden zeichneten sich bereits deutlich dunkelgrüne Berge ab. »Gestattet einen Vorschlag, Ritter Sperber«, sagte Tel. »Wie wär's, wenn wir unser Lager aufschlagen, bevor wir in die Berge reiten? Da oben sind Räuber, und wir würden einen nächtlichen Angriff herausfordern. Ich glaube hingegen nicht, daß sie sich auf die Ebene herunterwagen.«
    Sperber sah ein, daß Tel wahrscheinlich recht hatte, obwohl ihn die Verzögerung kribbelig machte. Aber schließlich war die Sicherheit von Sephrenia und Flöte so wichtig, daß er ihretwegen einen Zeitverlust von ein paar Stunden in Kauf nehmen mußte.
    So schlugen sie ihr Nachtlager noch vor Sonnenuntergang in einer geschützten Mulde auf. Sperber war nicht entgangen, daß Tels Leute sich sehr gut verbergen konnten.
    Am nächsten Morgen warteten sie auf das Tageslicht, ehe sie weiterritten. »Hört zu«, sagte Tel, während sie dahintrotteten.
    »Ich kenne ein paar der Burschen, die sich da oben in den Bergen verkriechen, und auch einige Stellen, die sie für einen Hinterhalt bevorzugen. Ich gebe euch Bescheid, wenn wir in ihre Nähe kommen. Galopp ist die sicherste Möglichkeit, vorbeizugelangen. Bevor die überraschten Männer im Hinterhalt aufsitzen können, vergeht wenigstens eine Minute, wenn nicht mehr. Das verschafft uns ein gutes Stück Vorsprung.«
    »Wie viele Halsabschneider treiben sich da oben herum?« fragte Sperber.
    »Zwischen zwanzig und dreißig, aber nicht auf einem Haufen. Sie haben mehrere Plätze und wollen sie vermutlich alle besetzt halten.«
    »Euer Plan ist nicht schlecht, Tel«, lobte Sperber. »Aber ich glaube, ich habe einen noch besseren. Wir galoppieren durch den Hinterhalt, wie Ihr es vorgeschlagen habt. Sobald sie uns jedoch verfolgen, stürzen wir uns auf sie. Es wäre unklug, zuzulassen, daß sie sich mit anderen Halunken weiter oben auf dem Weg zusammentun.«
    »Ihr seid ein blutrünstiger Haudegen, Sperber.«
    »Ich habe einen Freund aus Thalesien. Der pflegt immer zu sagen, daß man lebende Feinde nie hinter sich zurücklassen soll.«
    »Da mag er nicht so unrecht haben.«
    »Woher wißt Ihr so viel über diese Burschen in den Bergen?«
    »Ich war einer von ihnen, aber es ist mir leid geworden, bei Wind und Wetter im Freien zu schlafen. Deshalb bin ich nach Emsat und habe angefangen, für Stragen zu arbeiten.«
    »Wie weit ist es von hier nach Heid?«
    »Noch gut hundertfünfzig Meilen. Wenn wir uns ranhalten, könnten wir zum Wochenende dort sein.«
    »Gut.«
    Sie ritten im Trott bergauf und behielten wachsam die Bäume und Büsche am Straßenrand im Auge.
    »Da vorn ist einer ihrer Hinterhaltsplätze«, sagte Tel leise. »Die Straße führt durch eine Kluft.«
    »Dann wollen wir!« sagte Sperber und galoppierte voraus zur Kluft. Sie hörten einen erstaunten Schrei auf dem Felsen links der Straße. Ein einzelner Mann stand dort oben.
    »Er ist allein!« brüllte Tel, der über die Schulter schaute. »Er hält auf der Straße nach Reisenden Ausschau, und dann zündet er ein Signalfeuer an, das seine Kameraden weiter oben sehen können.«
    »Aber diesmal nicht!« knurrte einer von Tels Leuten und nahm seinen langen Bogen vom Rücken. Er zügelte sein Pferd und zielte auf den Ausguck oben auf dem Felsen. Der Pfeil traf, und der Mann stürzte tot auf die Straße hinunter.
    »Ein guter Schuß!« lobte Kurik.
    »Es geht«, erwiderte der Schütze bescheiden.
    »Glaubt Ihr, daß jemand seinen Schrei gehört hat?« fragte Sperber Tel.
    »Das kommt darauf an, wie weit die anderen entfernt sind. Wahrscheinlich wissen sie nicht, was der Schrei bedeuten sollte, aber ein paar kommen vielleicht hergeritten, um nachzusehen.«
    »Sollen sie!« sagte der Schütze grimmig.
    »Wir sollten hier etwas langsamer

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