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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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reiten«, riet Tel. »Es wäre nicht gut, wenn wir hinter einer Kurve plötzlich die Halunken vor uns hätten.«
    »Ihr seid sehr umsichtig, Tel«, stellte Sperber fest.
    »Erfahrung, Sperber, ich kenne mich da aus. Immerhin habe ich über fünf Jahre hier oben gelebt. Darum hat Stragen ja auch mich und keinen anderen geschickt. Ich schaue lieber mal um die Biegung da vorn.« Er rutschte von seinem Pferd und nahm seine Pike mit. Geduckt rannte er voraus, und kurz ehe er zur Biegung kam, kroch er in ein Gebüsch und verschwand. Ein paar Augenblicke später tauchte er wieder auf und machte ein paar seltsame Gesten.
    »Drei«, übersetzte der Schütze mit gedämpfter Stimme. »Sie kommen im Trott geritten.« Er legte einen Pfeil an die Sehne und hob den Bogen.
    Sperber zog sein Schwert. »Du beschützt Sephrenia«, wies er Kurik an.
    Der erste Schurke, der um die Biegung kam, kippte mit einem Pfeil im Hals aus dem Sattel. Sperber schüttelte die Zügel, und Faran stürmte vorwärts.
    Die beiden anderen Räuber starrten verblüfft auf ihren gefallenen Kameraden. Sperber schlug einen aus dem Sattel, und der andere wollte fliehen. Doch da trat Tel aus dem Gebüsch und stieß ihm die Pike von schräg unten in den Leib. Der Mann röchelte und fiel aus dem Sattel.
    »Holt die Pferde!« befahl Tel seinen Männern. »Sie dürfen nicht zu den anderen zurückkehren!«
    Seine Leute galoppierten den fliehenden Pferden nach und brachten sie wenige Minuten später zurück.
    »Gute Arbeit«, sagte Tel, als er seine Pike aus dem Toten auf der Straße zog. »Kein Geschrei und keiner ist entkommen.« Er drehte die Leiche mit dem Fuß um. »Den da kenne ich. Die beiden anderen müssen neu sein. Die Lebenserwartung eines Straßenräubers ist nicht sehr hoch, deshalb muß Dorga sich oft nach neuen Männern umsehen.«
    »Dorga?« fragte Sperber und saß ab.
    »Er ist der Hauptmann der Bande. Ich habe ihn nie sonderlich gemocht. Er nimmt sich zu wichtig.«
    »Ziehen wir die Leichen in die Büsche«, sagte Sperber. »Es ist besser, wenn das kleine Mädchen sie nicht zu sehen bekommt.«
    »Gut.«
    Nachdem die Toten versteckt waren, trat Sperber um die Biegung und winkte Sephrenia und Kurik, weiterzureiten.
    Sie kamen vorsichtig näher.
    »Das scheint einfacher zu werden, als ich dachte«, sagte Tel. »Es sieht so aus, als hätten die Schurken sich in viele sehr kleine Trupps aufgeteilt, um einen größeren Teil der Straße bewachen zu können. Wir sollten ein Stück durch den Wald da vorne links der Straße reiten. Rechts kommt kurz danach das Geröllfeld einer Lawine. Dort hat Dorga für gewöhnlich Bogenschützen postiert. Sobald wir an ihnen vorbei sind, schicke ich ein paar Männer von hinten an die Wegelagerer heran.«
    »Ist das unbedingt nötig?« fragte Sephrenia.
    »Ich folge nur Ritter Sperbers Rat, meine Dame«, sagte Tel. »Man soll keine lebenden Feinde hinter sich zurücklassen – schon gar keine mit Pfeil und Bogen. Ich möchte nicht gern einen Pfeil im Rücken, und Ihr gewiß auch nicht.«
    Sie verließen die Straße, bevor das Geröllfeld in Sicht kam, und ritten wachsam durch den Wald. Einer von Tels Männern schlich zum Waldrand und kehrte ein paar Minuten später wieder zurück. »Zwei«, meldete er leise. »Etwa fünfzig Schritt den Hang hinauf.«
    »Nimm zwei Mann mit«, befahl Tel ihm. »Etwa hundert Schritt weiter findet ihr einen guten Sichtschutz, dort könnt ihr die Straße überqueren. Kriecht am Rand des Geröllhangs hinauf und schnappt sie euch von hinten. Und ich will keinen Laut von ihnen hören.«
    Der bartstoppelige Blonde winkte grinsend zwei Kameraden zu sich und ritt mit ihnen voraus.
    »Ich hatte ganz vergessen, was für ein Spaß das ist«, gestand Tel. »Jedenfalls bei gutem Wetter. Im Winter dagegen ist es scheußlich.«
    Sie waren etwa eine halbe Meile weiter gekommen, als die drei Gauner sich ihnen wieder anschlossen.
    »Irgendwelche Probleme?« erkundigte Tel sich.
    »Sie waren halb eingedöst.« Einer der drei grinste. »Jetzt schlafen sie auf ewig.«
    »Gut.« Tel blickte sich um. »Eine Zeitlang können wir jetzt galoppieren, Sperber. Die nächsten paar Meilen ist die Strecke zu offen für Hinterhalte.«
    Sie galoppierten, bis sie kurz vor Mittag einen Kamm erreichten, wo Tel das Zeichen zum Halten gab. »Das nächste Stück könnte ein bißchen kitzelig werden«, sagte er zu Sperber. »Die Straße führt durch eine Klamm hinunter, und von hier aus gibt es keinen anderen Weg. Dorga wird dort eine

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