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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fast Mitternacht, als Kurik und Talen zurückkehrten.
    »Irgendwelche Probleme?« fragte Sperber.
    »Keine wesentlichen.« Talen zuckte die Schultern. »Platimes Name öffnet alle möglichen Türen. Stragen warnte uns jedoch, daß es in der Gegend nördlich von Emsat von Räubern nur so wimmelt. Er wird uns eine bewaffnete Eskorte mitgeben und Ersatzpferde – die Pferde waren meines Vaters Idee.«
    »Wir kommen rascher voran, wenn wir jede Stunde die Pferde wechseln können«, erklärte Kurik. »Stragen gibt den Leuten, die uns begleiten sollen, Vorräte für uns mit.«
    »Seht Ihr, wie gut es ist, Freunde zu haben, Sperber?« fragte Talen frech.
    Sperber ignorierte es. »Kommen Stragens Leute hierher?«
    »Nein«, antwortete Talen. »Wir treffen uns kurz vor Sonnenaufgang etwa eine Meile nördlich von Emsat auf der Landstraße.« Er schaute sich um. »Ist was vom Abendessen übriggeblieben? Ich bin am Verhungern!«
     
24
     
    Im frühen Morgenlicht ritten sie los. Sie machten einen Bogen durch den Wald nördlich von Emsat und hielten schließlich unweit der gen Norden führenden Landstraße an. »Ich hoffe, dieser Stragen hält sein Wort«, sagte Kurik zu Talen. »Ich war noch nie in Thalesien, und ich reite nicht gern durch Feindesland, ohne zu wissen, was sich tut.«
    »Wir können uns auf Stragen verlassen«, erwiderte Talen zuversichtlich. »Thaiesische Diebe haben ein besonderes Ehrgefühl. Es sind die Cammorier, vor denen man sich in acht nehmen muß. Sie würden sich selbst betrügen, wenn sie wüßten, wie sie daraus Profit schlagen könnten.«
    »Herr Ritter!« erklang eine gedämpfte Stimme über ihnen aus den Bäumen.
    Unwillkürlich legte Sperbers Hand sich auf den Schwertknauf.
    »Das ist nicht nötig, Herr Ritter«, versicherte ihm die Stimme. »Stragen hat uns geschickt. Es sind Räuber in dem Hügelland da drüben. Er hat uns befohlen, euch sicher an ihnen vorbeizugeleiten.«
    »Dann tretet aus dem Schatten, Nachbar«, forderte Sperber ihn auf.
    »Nachbar!« Der Mann lachte. »Das gefällt mir. Ihr habt eine sehr große Nachbarschaft, Nachbar.«
    »In letzter Zeit fast die ganze Welt«, gestand Sperber.
    »Nun, dann willkommen in Thalesien, Nachbar.« Der Mann, der aus dem Halbdunkel ritt, hatte flachsblondes Haar, ein glatt geschabtes Kinn, und einfache Kleidung. Er hielt eine bedrohlich aussehende Pike in der Rechten und hatte eine Streitaxt vom Sattel hängen. »Stragen hat gesagt, ihr wollt nach Norden. Wir sollen euch bis Heid begleiten.«
    »Genügt das?« wandte Sperber sich fragend an Flöte.
    »Vollkommen«, antwortete sie. »Wir werden die Straße etwa eine Meile außerhalb verlassen.«
    »Ihr nehmt Befehle von einem Kind entgegen?« staunte der Flachshaarige.
    »Die Kleine kennt den Weg und das Ziel.« Sperber zuckte die Schultern. »Wer führt, hat das Sagen!«
    »Das stimmt vermutlich, Ritter Sperber. Ich heiße Tel – falls es Euch interessiert. Ich habe ein Dutzend Männer dabei und Ersatzpferde – auch den Proviant, um den Euer Mann Kurik gebeten hat.« Er rieb sich das Kinn. »Es erstaunt mich ein wenig, Herr Ritter«, gestand er, »ich bin es nicht gewöhnt, daß Stragen sich für einen Fremden so ins Zeug legt.«
    »Habt Ihr je den Namen Platime gehört?« fragte ihn Talen.
    Tel blickte den Jungen scharf an. »Der Häuptling unten in Cimmura?«
    »Genau der«, antwortete Talen. »Stragen schuldet Platime mehr als einen Gefallen, und ich arbeite für Platime.«
    »Das erklärt wohl alles«, gab Tel zu. »Der Tag wird nicht jünger, Herr Ritter«, wandte er sich wieder an Sperber. »Reiten wir nach Heid.«
    »Reiten wir nach Heid«, bestätigte Sperber.
    Tels Männer trugen alle die derbe, praktische Kleidung thalesischer Bauern, und sie machten den Eindruck, als wüßten sie auch mit den Waffen umzugehen, die sie dabeihatten. Ohne Ausnahme waren sie blond. Ihre düsteren Gesichter waren die von Männern, die sich wenig um Höflichkeiten scherten.
    Als die Sonne aufging, beschleunigten sie ihr Tempo. Sperber war natürlich klar, daß sie bedeutend langsamer vorankommen würden, jetzt, da Tel und dessen Leute sie begleiteten, aber er war dankbar für die zusätzliche Sicherheit für Sephrenia und Flöte. Er hatte sich ihretwegen große Sorgen gemacht, falls sie in den Bergen in einen Hinterhalt gerieten.
    Eine Zeitlang kamen sie durch bewirtschaftetes Land mit sauberen Bauernhöfen da und dort unweit der Straße. In dieser verhältnismäßig dichtbevölkerten Gegend war mit

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