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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eine gezackte Öffnung wurde sichtbar.
    »Da ist es!« flüsterte Flöte triumphierend. »Ghwerigs Höhle. Jetzt kann er uns nicht mehr entkommen!«
     
25
     
    In der Höhle hing der Modergeruch feuchter Erde und klammen Gesteins, und aus der Ferne war das Tropfen von Wasser zu vernehmen. »Wo wird er wohl sein?« flüsterte Sperber Flöte zu.
    »Wir fangen in der Schatzkammer an«, antwortete sie. »Er gibt sich gern dem Anblick seines Hortes hin. Sie liegt dort unten.« Flöte deutete zur Öffnung eines Ganges.
    »Dort ist es stockdunkel!« sagte Sperber zweifelnd.
    »Darum kümmere ich mich«, beruhigte Sephrenia ihn.
    »Bitte ganz leise!« mahnte Flöte. »Wir wissen nicht genau, wo Ghwerig sich aufhält, und er kann Magie hören und spüren.« Sie musterte Sephrenia besorgt. »Wie geht es dir?« fragte sie.
    »Schon etwas besser«, versicherte Sephrenia ihr und nahm Ritter Gareds Schwert nun in die Rechte.
    »Das ist gut, denn ich werde hier nichts tun können. Ghwerig würde meine Stimme sofort erkennen. Ich fürchte, du wirst fast alles allein machen müssen.«
    »Ich werde es schon schaffen«, antwortete Sephrenia, aber in ihrer schwachen Stimme lag Erschöpfung. »Wenn ich dieses Schwert schon herumschleppen muß, kann ich es ebensogut benutzen.« Sie murmelte ein paar unverständliche Worte und gestikulierte mit der Linken. Die Schwertspitze fing zu glühen an, doch nur leicht. »Viel Licht bietet es uns nicht«, stellte sie fest, »aber es muß genügen. Mehr Helligkeit würde Ghwerig nur auf uns aufmerksam machen.« Sie hob das Schwert und ging voraus in den Höhlengang. Die schwach leuchtende Schwertspitze sah in der erdrückenden Dunkelheit wie ein Glühwürmchen aus; dennoch war es gerade hell genug, daß sie den Weg fanden und Hindernissen auf dem unebenen Boden ausweichen konnten.
    Der Gang wand sich stetig abwärts und nach rechts. Nach etwa hundert Schritten wurde Sperber bewußt, daß der Gang keine natürliche Höhlung, sondern aus dem Felsen gehauen war. Spiralförmig führte er immer tiefer. »Wie hat Ghwerig das fertiggebracht?« fragte er Flöte.
    »Mit dem Bhelliom. Der alte Gang ist viel länger und sehr steil. Ghwerig ist so stark verkrüppelt, daß er Tage brauchte, um aus der Höhle zu klettern.«
    Fast geräuschlos schritten sie dahin. Einmal führte der Weg durch eine riesige Tropfsteinhöhle, wo die Stalaktiten feucht schimmernd bis fast zum Boden hingen. Dann folgten sie wieder dem Gang, in dem ihr schwaches Licht hin und wieder an der Decke schlafende Fledermäuse aufscheuchte, die daraufhin schrill keckernd in die Dunkelheit flatterten.
    Kurik fluchte. »Ich hasse Fledermäuse!« gestand er.
    »Sie tun dir nichts«, beruhigte Flöte ihn. »Eine Fledermaus wird nie gegen dich prallen, nicht einmal in völliger Finsternis.«
    »Haben sie so gute Augen?«
    »Nein, aber so gute Ohren.«
    »Weißt du eigentlich alles?« fragte Kurik ein wenig brummig.
    »Noch nicht«, antwortete sie ruhig. »Aber ich arbeite daran. Hast du irgendwas zu essen? Ich weiß nicht warum, aber ich habe Hunger.«
    »Gedörrtes Rindfleisch«, antwortete Kurik. Er langte unter den Kittel, den er über seinem schwarzen Lederwams trug.
    »Aber es ist sehr salzig.«
    »Es gibt reichlich Wasser in dieser Höhle.« Sie nahm das Stück lederharten Fleisches und biß hinein. »Puh! Es ist wirklich sehr salzig!« Sie schluckte.
    Dann sahen sie ein Licht voraus, schwach zunächst, doch es wurde zusehends heller, je tiefer sie dem wendeltreppengleichen Gang folgten. »Seine Schatzkammer ist gleich da vorne«, flüsterte Flöte. »Wartet hier.« Sie schlich voraus und kehrte alsbald zurück. »Er ist dort.« Sie lächelte.
    »Macht er dieses Licht?« wisperte Kurik.
    »Nein, es kommt von der Oberfläche. Ein Bach stürzt in die Höhle hinunter, und zu bestimmten Tageszeiten spiegelt sich der Sonnenschein in ihm.« Sie sprach nun mit normaler Lautstärke. »Das Tosen des Wasserfalls schluckt unsere Stimmen. Aber wir werden trotzdem sehr vorsichtig sein müssen. Ghwerigs Augen nehmen Bewegung aus fast jedem Winkel wahr.« Sie sagte rasch etwas zu Sephrenia und die zierliche Styrikerin nickte. Sie streckte die Hand aus und erstickte den Funken an der Schwertspitze mit zwei Fingern. Dann wob sie einen Zauber.
    »Was macht sie?« fragte Sperber Flöte.
    »Ghwerig redet zu sich selbst«, erklärte sie, »und es wäre möglich, daß er etwas sagt, das nützlich für uns sein könnte. Und da er sich natürlich der Trollsprache

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