Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
»Das sieht alles so endgültig aus«, sagte er bedauernd.
    »Das ist es auch«, erwiderte Sephrenia. »Die Höhle ist jetzt sicher.«
    Kurik straffte die breiten Schultern und sah sich um. »Ich mache ein Feuer«, sagte er. Er stapfte in Richtung Klamm zurück, um Reisig und anderes Brennmaterial zu sammeln, während Sperber in den Satteltaschen nach dem Kochgeschirr und etwas Geeignetem für das Abendessen kramte.
    Nachdem sie gegessen hatten, saßen sie mit verschlossenen Gesichtern um das Feuer.
    »Wie war es, Sperber?« fragte Kurik schließlich. »Als du den Bhelliom benutzt hast, meine ich.« Er blickte Sephrenia an. »Wir können doch jetzt darüber reden, oder?«
    »Das wird sich herausstellen. Erzählt es ihm, Sperber.«
    »Ich hatte noch nie zuvor dergleichen erlebt«, sagte der Ritter nachdenklich. »Mir war plötzlich, als wäre ich hundert Fuß groß und es gäbe nichts auf der Welt, das ich nicht tun könnte. Ich ertappte mich sogar dabei, daß ich mich umsah, ob ich ihn nicht für irgend etwas anderes benutzen könnte – vielleicht, um einen Berg einzuebnen.«
    »Sperber! Hört auf!« mahnte Sephrenia scharf. »Der Bhelliom versucht Eure Gedanken zu beeinflussen. Er will Euch verführen, ihn einzusetzen, denn mit jedem Mal, da Ihr Euch seiner bedient, wächst seine Macht über Euch. Denkt an etwas anderes.«
    »An Aphrael?« schlug Kurik vor. »Oder ist auch sie gefährlich?«
    Sephrenia lächelte. »O ja, sehr gefährlich. Sie erobert Eure Seele sogar noch schneller, als es der Bhelliom vermag.«
    »Eure Warnung kommt ein wenig zu spät, Sephrenia. Ich fürchte, sie hat sie bereits erobert. Ich vermisse sie, wißt Ihr.«
    »Das braucht Ihr nicht. Sie ist immer noch bei uns.«
    Er blickte sich um. »Wo?«
    »Im Geiste, Kurik.«
    »Das ist nicht ganz dasselbe.«
    »Wir müssen sofort etwas gegen die Kraft des Bhelliom unternehmen«, sagte sie nachdenklich. »Die Macht über seinen Träger ist größer, als ich befürchtet hatte.« Sie erhob sich und trat zu der Satteltasche mit ihrer persönlichen Habe. Nach kurzer Suche brachte sie einen kleinen Leinenbeutel, eine große Nadel und einen Strang rotes Garn zum Vorschein. Mit dem Garn stickte sie ein merkwürdig unsymmetrisches Muster auf den Beutel. Ihr Gesicht wirkte im roten Feuerschein angespannt, und ihre Lippen bewegten sich während des Stickens unentwegt.
    »Es paßt nicht zusammen, kleine Mutter«, machte Sperber sie aufmerksam. »Diese Seite ist anders als die andere.«
    »So soll es auch sein. Bitte lenkt mich jetzt nicht ab, Sperber. Ich muß mich konzentrieren.« Sie stickte noch eine Zeitlang weiter, dann steckte sie die Nadel in ihren Ärmel, hielt den Beutel über das Feuer und sprach dabei styrische Worte. Die Flammen flackerten und wiegten sich im Rhythmus der Beschwörung. Plötzlich loderte das Feuer auf. Es sah aus, als wolle es den Beutel füllen.
    »Jetzt, Sperber!« Sephrenia hielt den Beutel auf. »Gebt den Bhelliom hier hinein. Wappnet Euch! Er wird versuchen, Euch davon abzubringen.«
    Verwirrt langte Sperber in seinen Kittel, holte den Stein hervor und wollte ihn in den Beutel fallen lassen. Ein wütender Schrei schrillte in seinen Ohren, und der Stein wurde heiß in seiner Hand. Sperber hatte das Gefühl, den Bhelliom gegen ein unüberwindliches Hindernis zu drücken. Seine Gedanken wirbelten und schrien, daß sein Vorhaben unmöglich sei. Er biß die Zähne zusammen und verstärkte den Druck. Mit fast hörbarem Wimmern glitt die Saphirrose in den Beutel. Sephrenia zog rasch die Beutelschnur zusammen und knüpfte einen komplizierten Knoten; dann griff sie nach der Nadel und flocht rotes Garn durch diesen Knoten. »Da«, sie biß den Faden ab, »das müßte helfen.«
    »Was habt Ihr getan?« wollte Kurik wissen.
    »Es ist eine Art Gebet. Aphrael kann zwar die Macht des Bhelliom nicht mindern, wohl aber bannen, so daß der Stein uns nicht beeinflussen oder Gewalt über andere gewinnen kann. Es ist nicht vollkommen sicher, doch wir sind in Eile. Später werden wir uns der Sache gründlicher annehmen. Achtet darauf, daß Euer Kettenhemd sich stets zwischen dem Beutel mit dem Stein und Eurer Haut befindet. Aphrael hat einmal erwähnt, daß der Bhelliom die Berührung von Stahl nicht erträgt.«
    »Übertreibt Ihr mit Eurer Vorsicht nicht etwas, Sephrenia?« fragte Sperber zweifelnd.
    »Ich weiß es nicht, Sperber. Ich bin noch nie zuvor einer Macht wie der des Bhelliom begegnet. Ich kann mir das volle Ausmaß seiner Kräfte gar

Weitere Kostenlose Bücher