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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wählen zu können, und das ändert den Prozentsatz.«
    »Lieber Gott«, wandte Kalten sich an Ulath, »mir brummt jetzt schon der Kopf.«
    »Das sieht nicht gut aus, meine Herren«, sagte Talen. »Ohne diese siebzehn sind neunundsechzig Stimmen nötig. Annias braucht also nur noch vier weitere.«
    »Und sobald er genug Geld aufbringt, vier der neun Patriarchen zu bestechen, wird er der Wahlsieger«, stellte Ritter Bevier fest. »Der Junge hat recht, meine Herren. Es sieht nicht gut für uns aus.«
    »Dann müssen wir die Zahlen ändern«, erklärte Sperber.
    »Wie ändert man Zahlen?« fragte Kalten. »Eine Zahl bleibt eine Zahl, daran kann man nichts ändern.«
    »Man kann, wenn man hinzufügt. Wir müssen, sobald wir in Chyrellos sind, diese siebzehn Patriarchen finden, die sich versteckt halten, und sie zur Abstimmung sicher zur Basilika bringen. Dadurch braucht Annias wieder achtzig Stimmen, um zu gewinnen, und so viele kriegt er nicht.«
    »Aber wir auch nicht«, gab Tynian zu bedenken. »Selbst wenn wir sie zur Basilika brächten, hätten wir doch nur achtundfünfzig Stimmen.«
    »Zweiundsechzig, Ritter Tynian«, verbesserte ihn Berit respektvoll. »Die Hochmeister der vier Orden sind ebenfalls Patriarchen, und ich kann mir nicht vorstellen, daß einer von ihnen für Annias stimmen würde.«
    »Das ändert die Anzahl erneut«, warf Talen ein. »Werden die siebzehn und die vier dazugerechnet, ergibt es insgesamt hundertsechsunddreißig. Das bedeutet, daß für den Wahlsieg zweiundachtzig – eigentlich einundachtzig und ein Bruchteil – Stimmen nötig sind.«
    »So viele kann keine Seite zusammenbekommen«, sagte Komier düster. »Wir können nicht gewinnen.«
    »Wir brauchen die Wahl nicht zu gewinnen, um trotzdem zu erreichen, was wir wollen«, erklärte Vanion. »Wir versuchen ja nicht, irgendeinen Kandidaten durchzubringen, sondern lediglich Annias vom Thron fernzuhalten. Wir gewinnen schon, wenn Annias die erforderliche Stimmenzahl nicht bekommt.« Sperbers Freund erhob sich und schritt im Zelt hin und her. »Sobald wir Chyrellos erreichen, ersuchen wir Dolmant, Wargun eine Nachricht nach Arzium zu senden, daß in der Heiligen Stadt eine Kirchenkrise ausgebrochen ist. Damit steht Wargun unter unserem Kommando. Und wir erteilen ihm den von uns vieren unterzeichneten Befehl, seine Operationen in Arzium abzubrechen und nach Chyrellos zu eilen. Falls Otha sich in Marsch setzt, werden wir Wargun ohnehin hier brauchen.«
    »Wie sollen wir genügend Stimmen für eine solche Erklärung zusammenbekommen?« fragte Hochmeister Darellon.
    »Ich habe nicht an eine Abstimmung gedacht, mein Freund.« Vanion lächelte dünn. »Dolmants Reputation wird Patriarch Bergsten überzeugen, daß die Erklärung offiziell ist, und Bergsten kann Wargun befehlen, sogleich nach Chyrellos aufzubrechen. Für das Mißverständnis können wir uns später immer noch entschuldigen. Bis dahin wird Wargun jedoch bereits mit den vereinten Armeen des Westens in Chyrellos sein.«
    »Ohne die elenische Armee«, warf Sperber ein. »Meine Königin sitzt in Cimmura mit nur zwei Dieben als Schutz.«
    »Ich will Euch nicht beleidigen, Ritter Sperber«, sagte Darellon, »aber das ist in der momentanen Situation wahrhaftig nicht ausschlaggebend!«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Vanion. »Annias braucht jetzt verzweifelt Geld. Er muß unbedingt Zugang zum elenischen Staatsschatz haben – nicht nur, um die restlichen neun Patriarchen zu bestechen, sondern auch, um die Stimmen zu behalten, die er bereits hat. Es brauchen nur noch ein paar abzuspringen, dann kann er den Thron vergessen. Ehlana – und ihre Staatskasse – zu schützen ist jetzt sogar noch wichtiger als zuvor.«
    »Vielleicht habt Ihr recht, Vanion«, räumte Darellon ein. »Daran hatte ich wohl nicht gedacht.«
    »Also gut«, fuhr Vanion fort, »wenn Wargun mit den Streitkräften Chyrellos erreicht, verlagert sich das Kräfteverhältnis. Annias' Macht über jene, die ihn jetzt unterstützen, ist nicht sehr groß, und ich glaube, er verdankt sie zu einem großen Teil der Einschüchterung durch seine Soldaten, die auf den Straßen allgegenwärtig sind. Sobald sich daran etwas ändert, wird ein Großteil abspringen. Wie ich es sehe, meine Herren, ist unsere Aufgabe, Chyrellos noch vor Cluvonus' Ableben zu erreichen, anschließend dafür zu sorgen, daß die Nachricht an Wargun sofort losgeschickt wird, und dann die Patriarchen aufzuspüren, die sich versteckt haben, damit

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