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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Regierungsgeschäfte in Elenien wieder übernommen.«
    »Gott sei gelobt!« rief die greise Nonne. »Und werdet ihr unsere unerwünschten Gäste bald aus unserem Kloster entfernen?«
    »Ja, Mutter Oberin. Sehr bald.«
    »Dann werden wir die Räumlichkeiten, welche die Prinzessin entweiht hat, säubern – und natürlich für ihre Seele beten.«
    »Natürlich.«
    »Wie ungemein rührend«, sagte Arissa spöttisch.
    Etwa fünfzehn Minuten später kamen Kalten und Ulath aus dem Klosterinnern zurück.
    »Alles gut gesichert?« fragte Sperber.
    »Ein Schmied würde eine Stunde brauchen, diese Zellentüren aufzubekommen«, versicherte ihm Kalten. »Reiten wir weiter?«
    Sie hatten kaum eine halbe Meile zurückgelegt, als Ulath plötzlich den großen Pandioner aus dem Sattel stieß und dabei brüllte: »Vorsicht, Sperber!«
    Der Armbrustbolzen zischte durch die leere Luft, wo sich noch vor einem Moment Sperber befunden hatte, und bohrte sich in einen Baum am Straßenrand.
    Kalten riß sein Schwert aus der Scheide und spornte sein Pferd in die Richtung, aus welcher der Bolzen gekommen war.
    »Seid Ihr in Ordnung?« fragte Ulath. Er saß ab, um Sperber auf die Füße zu helfen.
    »Von einem Bluterguß abgesehen, ja. Ihr stoßt sehr kraftvoll zu, mein Freund.«
    »Tut mir leid, Sperber. Es war die Aufregung.«
    »Ist schon gut, Ulath. Stoßt so fest Ihr wollt, wenn so was passiert. Wie habt Ihr den Bolzen überhaupt gesehen?«
    »Reines Glück. Ich schaute zufällig in diese Richtung und sah eine Bewegung im Gebüsch.«
    Kalten kam fluchend zurück. »Ich habe ihn nicht erwischt.«
    »Ich werde dieses Burschen allmählich sehr leid«, brummte Sperber und zog sich in den Sattel.
    »Denkst du, es ist derselbe, der dir in Cimmura in den Rücken schießen wollte?« fragte Kalten.
    »Wir sind nicht in Lamorkand, Kalten, wo in jeder Küche im ganzen Reich eine Armbrust in einer Ecke lehnt.« Er überlegte kurz. »Reden wir nicht darüber, wenn wir wieder bei Vanion sind«, bat er. »Ich kann schon auf mich aufpassen, und er hat ohnehin genug am Hals.«
    Die Ritter der vier Orden warteten in einem gut verborgenen Lager etwa drei Meilen südlich von Demos. Sperber und seine Gefährten wurden zu einem Zelt gewiesen, wo ihre Freunde mit Hochmeister Abriel vom cyrinischen Orden, Hochmeister Komier vom genidianischen und Hochmeister Darellon vom alzionischen, in ein Gespräch vertieft waren. »Wie hat die Prinzessin die Neuigkeiten aufgenommen?« fragte Vanion.
    »Sie war ziemlich unzufrieden«, spöttelte Kalten. »Sie versuchte eine Rede zu halten, aber da sie im Grunde genommen nichts weiter sagen wollte als ›das könnt ihr nicht tun‹, würgten wir sie ab.«
    »Ihr habt was?« rief Vanion.
    »Oh, nicht so, Hochmeister Vanion. Eine mißverständliche Wortwahl, fürchte ich«, entschuldigte Kalten sich.
    »Sagt, was Ihr meint, Kalten«, rügte ihn Vanion. »Jetzt sind Zweideutigkeiten unangebracht!«
    »Ich würde die Prinzessin doch nicht wirklich strangulieren, Eminenz.«
    »Ich schon«, brummte Ulath.
    »Dürfen wir den Bhelliom sehen?« wandte Komier sich an Sperber.
    Sperber blickte Sephrenia an, und sie nickte, wenngleich etwas zögernd.
    Sperber langte unter seinen Wappenrock und holte den Leinenbeutel hervor. Er knüpfte die Zugschnur auf; dann schüttelte er die Saphirrose auf seinen Handteller.
    Es war schon ein paar Tage her, seit er auch nur das geringste Unbehagen empfunden hatte, den der ungewöhnliche Schatten immer hervorrief, doch er verspürte es, kaum daß sein Blick auf die Blütenblätter der Saphirrose fiel, und wieder zuckte dieser formlose Schatten, jetzt noch schwärzer und größer, unmittelbar am Rand seines Blickfelds.
    »Großer Gott!« keuchte Hochmeister Abriel.
    »Laßt ihn schnell wieder verschwinden«, brummte der Thalesier Komier.
    »Aber…«, protestierte Hochmeister Darellon.
    »Wollt Ihr Eure Seele bewahren, Darellon?« fragte Komier.
    »Wenn ja, dann starrt dieses Ding nicht länger als ein paar Sekunden an!«
    »Steckt ihn wieder weg, Sperber«, wies Sephrenia ihn an.
    »Gibt es Neues über Otha?« erkundigte Kalten sich, als Sperber den Bhelliom zurück in den Beutel fallen ließ.
    »Er hat sich offenbar nicht von der Grenze gerührt«, antwortete Abriel. »Vanion erzählte uns von dem Geständnis des Bastards Lycheas. Es ist anzunehmen, daß Annias Otha gebeten hat, dortzubleiben und vorerst nur zu drohen. Denn so kann der Primas von Cimmura behaupten, er kenne eine Möglichkeit, den

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