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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»teilt die Kolonne in Zehnertrupps auf. Durchkämmt die Stadt und verbreitet laut, daß die Ordensritter ihren Schutz jedem Patriarchen anbieten, der sich zur Wahl in die Basilika begeben möchte.«
    »Jawohl, Eminenz«, gab Kalten zurück. »Ich werde die Heilige Stadt aufwecken. Bestimmt wartet jeder schon atemlos darauf, meine Nachricht zu hören.«
    »Glaubt Ihr, es besteht noch Hoffnung, daß er eines Tages erwachsen wird?« sagte Sperber kopfschüttelnd.
    »Hoffentlich nicht«, entgegnete Vanion lächelnd. »Gleichgültig, wie alt wir anderen werden, können wir uns doch immer daran erfreuen, daß wir einen ewigen Jungen unter uns haben. Das ist recht tröstlich.«
    Die Hochmeister mit Sperber und seinen Gefährten sowie einer Zwanzigmannabteilung unter dem Befehl von Ritter Perraine folgten der breiten Prunkstraße.
    Dolmants Haus wurde von einem Zug Soldaten bewacht. Sperber erkannte ihren Offizier als einen, der dem Patriarchen von Demos treu ergeben war. »Gott sei Dank!« rief der junge Mann erleichtert, als die Ritter vor Dolmants Tor anhielten.
    »Wir waren in der Gegend und haben uns zu einem Anstandsbesuch entschlossen«, sagte Vanion lächelnd. »Seine Eminenz ist doch wohlauf, hoffe ich?«
    »Er wird sich gleich viel besser fühlen, nun, da Ihr und Eure Freunde hier seid, Eminenz. Die Lage in Chyrellos ist sehr angespannt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ist Dolmant noch wach?«
    Der Offizier nickte. »Er ist in einer Besprechung mit dem Patriarchen von Uzera. Vielleicht ist Euch Patriarch Emban bekannt, Eminenz?«
    »Ein etwas beleibter Mann – leutselig?«
    »Das ist er, Hochmeister Vanion. Ich melde seiner Eminenz, daß Ihr eingetroffen seid.«
    Dolmant, der Patriarch von Demos, war so hager und streng wie immer, doch sein asketisches Gesicht leuchtete auf, als die Ordensritter sein Studiergernach betraten. »Willkommen, meine Herren«, begrüßte er sie. »Ihr kennt doch alle Emban?« Er deutete auf den dicken Patriarchen.
    Emban war wahrhaftig mehr als nur ›beleibt‹. »Euer Studiergemach sieht allmählich wie eine Gießerei aus, Dolmant.« Er lachte und ließ den Blick über die Ritter schweifen. »Soviel Stahl habe ich schon seit Jahren nicht mehr auf einem Fleck gesehen.«
    »Ein beruhigender Anblick, findet Ihr nicht?«
    »Ja, o ja!«
    »Wie sieht es in Cimmura aus, Vanion?« fragte Dolmant besorgt.
    »Gute Neuigkeiten. Königin Ehlana ist genesen und hat die Regierung wieder fest in der Hand«, berichtete Vanion.
    »Gott sei Dank!« rief Emban. »Ich glaube, Annias ist bankrott.«
    »Dann ist es Euch also gelungen, den Bhelliom zu finden?« wandte Dolmant sich an Sperber.
    Sperber nickte. »Möchtet Ihr ihn sehen, Eminenz?«
    »Lieber nicht. Ich dürfte ja nicht an seine Kräfte glauben, aber ich habe so einige Geschichten gehört. Aberglauben, zweifellos – aber wir wollen kein Risiko eingehen.«
    Sperber seufzte insgeheim erleichtert. Er war gar nicht darauf erpicht, den Schatten wieder zu sehen, und erst recht nicht darauf, tagelang mit dem unguten Gefühl herumlaufen zu müssen, daß jemand mit einer Armbrust auf ihn zielte.
    »Es ist erstaunlich, daß die Nachricht von der Genesung der Königin Annias noch nicht erreicht hat«, bemerkte Dolmant. »Zumindest hat er sich nichts anmerken lassen.«
    »Es würde mich wundern, wenn er davon gehört hätte«, warf Komier ein. »Vanion hat die Stadt abgeriegelt, um die Cimmuraner zu Hause zu halten. Personen, die versuchen, die Stadt zu verlassen, werden höflich, aber bestimmt zurückgewiesen.«
    »Ihr habt doch nicht Eure Pandioner in Cimmura gelassen, Vanion?«
    »Nein, Eminenz. Wir haben von anderer Seite Hilfe bekommen. Wie geht es dem Erzprälaten?«
    »Er liegt im Sterben«, antwortete Emban. »Das tut er zwar schon seit einigen Jahren, aber jetzt geht er die Sache offenbar etwas ernsthafter an.«
    »Hat Otha weitere Schritte unternommen?« erkundigte Darellon sich.
    Dolmant schüttelte den Kopf. »Er lagert immer noch unmittelbar an der lamorkischen Grenze. Er stößt alle möglichen Drohungen aus und verlangt, daß ihm der mysteriöse zemochische Schatz zurückgegeben wird.«
    »Er ist gar nicht so mysteriös, Dolmant«, warf Sephrenia ein. »Otha will den Bhelliom, und er weiß, daß Sperber ihn hat.«
    »Dann kann es nicht ausbleiben, daß irgendwann jemand vorschlägt, Sperber soll den Stein ihm aushändigen, um eine Invasion zu verhindern«, gab Emban zu bedenken.
    »Ehe wir ihn aus der Hand geben, Eminenz«, erklärte

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