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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Vorsitzender spricht, stehen bereit, meine Brüder«, wandte er sich an die Patriarchen. »Jeder von uns hat eine Abteilung Kirchensoldaten zu seiner Verfügung. Angesichts der gegenwärtigen Krise schlage ich vor, daß wir diese Truppen sogleich unter den Befehl der Ritterorden stellen.«
    »Wollt Ihr uns unseres einzigen Schutzes berauben, Emban?« protestierte Makova.
    »Der Schutz der Heiligen Stadt ist bedeutend wichtiger, Makova«, entgegnete Emban. »Soll die Geschichte dereinst von uns berichten, wir wären so feige gewesen, daß wir unserer Heiligen Mutter in der Zeit ihrer Not aus Angst und erbärmlicher Sorge um die eigene Haut unsere Hilfe versagten? Betet zu Gott, daß sich keine solche Memme in unserer Mitte befindet und uns mit ihrer Gegenwart erniedrigt. Was sagt die Hierokratie? Sollen wir um der Heiligen Kirche willen dieses unbedeutende Opfer bringen?«
    Diesmal war das zustimmende Murmeln in manchen Fällen leicht gequält.
    »Möchte jemand diesen Punkt zur Abstimmung bringen?« fragte Dolmant mit kühler Korrektheit. Er ließ den Blick über die jetzt schweigenden Reihen wandern. »Dann möge der Schriftführer niederlegen, daß der Vorschlag des Patriarchen von Uzera ohne Gegenstimme angenommen wurde. Die Schreiber werden sogleich damit beginnen, die erforderlichen Dokumente zu verfassen, mit denen jeder Angehörige der Hierokratie mit seiner Unterschrift seine persönliche Abteilung Kirchensoldaten unter den Befehl der Ritterorden zur Verteidigung der Stadt stellt.« Er hielt inne. »Würde jemand die Güte haben, den Befehlshabenden der Leibgarde des Erzprälaten zu ersuchen, vor der Hierokratie zu erscheinen?«
    Ein Priester eilte zur Tür und kehrte alsbald in Begleitung eines sehr kräftigen Offiziers mit rotem Haar, poliertem Brustharnisch, einem gehämmerten Schild und klassischem Kurzschwert zurück. Der Gesichtsausdruck des Offiziers verriet, daß er von der Armee vor den Toren der Stadt wußte.
    »Eine Frage, Oberst«, wandte Dolmant sich an ihn. »Meine Brüder haben mich ersucht, den Vorsitz bei ihren Beratungen zu übernehmen. Spreche ich in Abwesenheit eines Erzprälaten an seiner Statt?«
    Der Oberst überlegte nur kurz. »Das ist Euer Recht, Eminenz«, erwiderte er und konnte nicht ganz verbergen, daß er erfreut war.
    »Das hat es noch nie gegeben!« protestierte Makova, offenbar verärgert, daß er nicht daran gedacht hatte, sich diesen Vorteil während seiner eigenen Amtszeit als Vorsitzender zunutze zu machen.
    »Ebensowenig wie diese Situation, Makova«, sagte Dolmant. »In der Geschichte der Kirche wurde erst fünfmal eine Glaubenskrise erklärt, und während jeder dieser vier bisherigen Krisen saß ein sehr energischer Erzprälat auf dem Thron, der jetzt bedauerlicherweise leer vor uns steht. In ungewöhnlichen Umständen müssen wir improvisieren. Wir werden folgendes tun, Oberst: Jeder Patriarch unterzeichnet ein Dokument, das den Befehl über seine aus Kirchensoldaten bestehende Leibgarde den Ordensrittern überträgt. Um Zeit zu sparen und unnötige Streitgespräche zu unterbinden, werdet Ihr mit Euren Männern, sobald diese Dokumente unterschrieben sind, jeden Patriarchen zur Kaserne seiner Leibgarde eskortieren, wo er die schriftliche Order persönlich bestätigen kann.« Dolmant drehte sich zu den Ordensoberen um. »Hochmeister Abriel«, bat er, »würdet Ihr mit Euren Hochmeisterbrüdern Ritter abstellen, die den Befehl über die Soldaten übernehmen und sie an einem von Euch bestimmten Ort antreten lassen? Unsere Aufstellung muß rasch vor sich gehen.«
    Abriel erhob sich. »Das werden wir, Eminenz«, versicherte er Dolmant.
    »Danke, Hochmeister Abriel.« Dolmant blickte wieder zu den Reihen der Hierokratie auf der Tribüne über ihm. »Wir haben getan, was wir können, meine Brüder«, wandte er sich an die Patriarchen. »Nun ist es erforderlich, daß wir unsere Soldaten sofort den Ordensrittern übergeben. Danach sollten wir zu Gott beten und um seine Erleuchtung bitten. Vielleicht zeigt er uns in seiner unendlichen Weisheit weitere Schritte, die wir zum Schutz seiner geliebten Kirche unternehmen können. Die Hierokratie wird, wenn keine Einwände erfolgen, erst wieder tagen, wenn diese Krise überstanden ist.«
    »Brillant«, lobte Bevier. »Eine Glanzleistung! Schlag um Schlag haben sie Annias die Kontrolle über die Hierokratie entzogen, ihn sämtlicher Soldaten beraubt und verhindert, daß während unserer Abwesenheit irgendwelche Abstimmungen stattfinden

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