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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fragte Komier gerade Abriel.
    »Wahrscheinlich wird er auf die üblichen Belagerungstaktiken zurückgreifen«, meinte Abriel. »und uns eine Zeitlang mit seinen Katapulten bombardieren. Die Rendorer waren vermutlich seine einzige Hoffnung auf einen raschen Sieg gewesen. Jetzt weiß er, daß die Belagerung sich lange hinziehen kann.«
    Alle saßen ganz still und lauschten dem eintönigen Krachen der großen Steine, die in der Stadt ringsum aufschlugen.
    Da stürzte Talen in den Saal. Sein Gesicht war rußig und seine Kleidung schmutzig. »Ich habe Martel gesehen!« rief er aufgeregt.
    »Das haben wir alle, Talen«, entgegnete Kalten und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Er reitet bisweilen an der Mauer entlang, um sich umzusehen.«
    »Er war aber nicht außerhalb der Mauer, Kalten«, erklärte Talen. »Er war im Keller unter der Basilika!«
    »Was sagst du da, Junge?« fragte Dolmant scharf.
    Talen holte tief Luft. »Ich – äh – na gut, ich war nicht ganz ehrlich zu euch, meine Herren, als ich erklärte, wie ich die Diebe von Chyrellos aus der Altstadt brachte«, gestand er. »Ich hatte wirklich ein Treffen zwischen den Dieben und diesen Kirchensoldaten auf der Mauer mit ihren Seilen vermittelt. Ich habe euch allerdings verschwiegen, daß ich noch einen anderen Weg fand. Nachdem wir hierhergekommen sind, habe ich mich im tiefsten Keller unter der Basilika umgeschaut und einen Gang gefunden. Ich weiß nicht, wozu er ursprünglich benutzt wurde, jedenfalls führt er nach Norden. Er ist völlig rund, und die Steine der Wände und des Bodens sind vollkommen glatt. Ich bin diesem Gang gefolgt. Er führt aus der Stadt.«
    »Hattest du den Eindruck, als wäre dieser Gang benutzt worden?« fragte Patriarch Emban.
    »Nicht, als ich ihn das erste Mal betrat, Eminenz. Die Spinnweben waren so dick wie Stricke.«
    »Oh, ja«, sagte Ritter Nashan. »Ich habe davon gehört, bin jedoch nie dazu gekommen, mich dort umzusehen. Die alten Folterkammern befinden sich im untersten Keller.«
    »Wozu dient dieser Gang, Nashan?« fragte Vanion.
    »Er ist ein alter Aquädukt und war Teil der ursprünglichen Wasserleitung der Basilika. Er führt nordwärts zum Kydu, von dem einst das Wasser für die Altstadt kam. Aber man war der Meinung, daß der Gang schon seit Jahrhunderten verschüttet ist.«
    »Nicht der ganze, Herr Ritter«, versicherte ihm Talen. »Man kann ihn noch bis in die Neustadt hinein benutzen. Wie habt Ihr diesen Gang genannt?«
    »Aquädukt«, antwortete Nashan.
    »Das ist ein komisches Wort. Jedenfalls habe ich den Gang entdeckt, bin ihm gefolgt und im Keller eines Lagerhauses ein paar Straßen von der Mauer entfernt in der Neustadt herausgekommen. Von dem Keller gelangt man durch eine Tür in eine Gasse. Das war die Information, die ich den Dieben von Chyrellos verkauft habe. Heute nachmittag war ich wieder in diesem Keller und habe Martel gesehen, als er gerade aus dem Gang schlich. Ich versteckte mich schnell, und er kam direkt an mir vorbei. Er war allein, also folgte ich ihm. Er ging in eine Art Lagerraum, wo Annias auf ihn wartete. Ich konnte nicht hören, was sie sagten, aber sie steckten die Köpfe zusammen wie Leute, die etwas ausbrüten. Sie sprachen ziemlich lange miteinander, bevor sie den Lagerraum verließen. Da sagte Martel zu Annias, er solle auf das Signal warten, dann würden sie sich wieder dort unten treffen. Er sagte: ›Ich möchte, daß Ihr an einem sicheren Ort seid, wenn der Kampf beginnt.‹ Dann sagte Annias, er mache sich immer noch Sorgen, daß Wargun kommen könne, doch Martel lachte und sagte: ›Keine Angst, mein Freund, Wargun weiß nicht, was sich hier tut.‹ Dann gingen die beiden. Ich wartete vorsichtshalber noch ein bißchen, bevor ich hierherrannte.«
    »Wie kann Martel von diesem Aquädukt erfahren haben?« fragte Kalten.
    »Wahrscheinlich haben einige seiner Männer einen Dieb verfolgt und sind dabei auf den Gang gestoßen.« Talen zuckte die Schultern.
    »Das erklärt dann auch Warguns Fernbleiben«, sagte Komier düster. »Wahrscheinlich gerieten unsere Kuriere in einen Hinterhalt und wurden abgefangen.«
    »Und Ehlana sitzt in Cimmura und hat Stragen und Platime zu ihrem Schutz«, fiel Sperber ein. »Ich glaube, ich steige in diesen Keller hinunter und warte auf Martel. Irgendwann wird er schon kommen, dann kann ich ihn mir schnappen.«
    »Auf keinen Fall!« wandte Emban scharf ein.
    »Eminenz!« protestierte Sperber »Ich glaube, Ihr überseht, daß diese Belagerung endet,

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