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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sobald Martel tot ist!«
    »Und ich glaube, Ihr überseht, daß es unser eigentliches Ziel ist, Annias bei der Wahl zu schlagen. Ich brauche unbedingt einen Augenzeugenbericht über ein Gespräch zwischen Annias und Martel, um die nötigen Stimmen gegen den Primas von Cimmura zu bekommen. Unsere Lage wird immer heikler, meine Herren. Jedesmal, wenn die Feuer auf ein neues Viertel übergreifen, verlieren wir ein paar Stimmen mehr.«
    »Würde Talens Aussage über das Treffen zwischen Annias und Martel denn nicht das Mißtrauen der Hierokratie wecken, Eminenz?« fragte Kalten.
    »Die meisten hohen Kirchenmänner haben noch nie zuvor von Martel gehört, Ritter Kalten«, erwiderte Emban, »und dieser Junge ist nicht der vertrauenswürdigste Zeuge. Irgend jemand in Chyrellos weiß bestimmt, daß er ein Dieb ist. Nein, wir brauchen einen absolut unbestechlichen und vertrauenswürdigen Zeugen . Einen, dessen Neutralität und Objektivität von niemandem in Frage gestellt werden kann.«
    »Der Kommandant der Leibgarde des Erzprälaten vielleicht?« schlug Ortzel vor.
    »Genau der Richtige!« bestätigte Emban und schnippte mit den Fingern. »Wenn wir ihn veranlassen können, sich in den Keller zu begeben, wo er Martels und Annias' Gespräch mithören kann, dann könnte ich dies vielleicht der Hierokratie vorbringen.«
    »Überseht Ihr nicht den Umstand, daß Martel eine kleine Armee dabeihaben wird, wenn er durch den Aquädukt kommt, Eminenz?« gab Vanion zu bedenken. »Er sagte doch, daß er Annias an einem sicheren Ort wissen wolle, ehe der Kampf beginnt. Ich glaube aus diesen Worten herauszuhören, daß er einen Überraschungsangriff in der Basilika beabsichtigt – unter seiner Führung. Euer Zeuge wird keine sehr aufmerksamen Zuhörer vorfinden, wenn die Patriarchen alle um ihr Leben laufen.«
    »Belästigt mich nicht mit solchen Einzelheiten, Vanion«, sagte Emban unbekümmert. »Hauptsache, Ihr postiert ein paar Mann da unten.«
    »Gern. Aber wo soll ich sie herbekommen?«
    »Nehmt ein paar von den Burschen auf der Mauer. Sie tun ohnehin nicht viel Nützliches.«
    Vanions Gesicht lief rot an.
    »Laßt lieber mich es ihm erklären, Vanion«, schlug Komier vor. »Bevor Ihr einen Schlaganfall erleidet.« Er wandte sich an den dicken Patriarchen. »Eminenz«, sagte er milde, »wenn man einen Überraschungsangriff beabsichtigt, lenkt man für gewöhnlich die Aufmerksamkeit des Gegners auf einen anderen Punkt. Das ist doch naheliegend, nicht wahr?«
    »Nun…«, entgegnete Emban zweifelnd.
    »Ich zumindest würde so handeln, und Martel hatte eine umfassende Ausbildung. Ich vermute, daß Martel warten wird, bis diese Palatine gebaut sind…«
    »Palintona«, half Hochmeister Abriel ihm aus.
    »Wie auch immer.« Komier zuckte die Schultern. »Sobald sie fertig sind, wird Martel unsere Mauer damit bombardieren, bis sie nachgibt. Und dann wird er sie stürmen – mit jedem Mann, den er aufbringen kann. Glaubt mir, Eminenz, unsere Männer auf der Mauer – oder was von ihr übrig ist – werden sehr, sehr beschäftigt sein. Genau das ist der Zeitpunkt, an dem Martel sich in den Keller begibt. Und wir werden keine Männer für die Begegnung im Keller mit ihm entbehren können.«
    »Warum müßt Ihr so verflixt klug sein, Komier?« schnaubte Emban.
    »Was sollen wir dann tun?« fragte Dolmant.
    »Wir haben keine Wahl, Eminenz«, erwiderte Vanion. »Wir müssen diesen Aquäduktteil zum Einsturz bringen, damit Martel der Weg verwehrt ist.«
    »Aber wenn ihr das tut, haben wir niemanden, der ein Treffen zwischen Annias und Martel bezeugen kann!« protestierte Emban schrill.
    »Versucht es doch so zu sehen, Emban«, riet Dolmant geduldig. »Wollt Ihr wirklich, daß Martel mitstimmt, wenn wir den neuen Erzprälaten wählen?«
     
14
     
    »Es sind Paradetruppen, Eminenz«, wandte Vanion ein. »Es handelt sich hier aber nicht um eine Parade oder einen zeremoniellen Wachwechsel.« Die vier – Vanion, Dolmant, Sperber und Sephrenia – saßen in Ritter Nashans Studiergemach.
    »Ich habe sie auf ihrem Kasernenhof exerzieren gesehen, Vanion«, entgegnete Dolmant geduldig. »Ich kann mich noch gut genug an meine eigene Ausbildung erinnern, um Berufssoldaten zu erkennen, wenn ich sie sehe.«
    »Wie viele sind es, Eminenz?« fragte Sperber.
    »Dreihundert«, antwortete der Patriarch. »Als Leibgarde des Erzprälaten ist ihre einzige Aufgabe der Schutz der Basilika.« Dolmant lehnte sich in seinem Sessel zurück und preßte die Fingerspitzen

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