Elentaria Saga - Teil 1
und dann um etwas zu Essen. Er bezahlte, danach gingen wir auf unser Zimmer und legten unsere Sachen ab. Jacob machte sich noch daran, meine Wunde zu waschen und zu verbinden. Danach zog ich mir einen neuen Pullover an, den anderen verbrannte Jacob im Kamin. Er meinte, es sei besser so, damit niemand unsere Spur verfolgen könne. Außerdem meinte er, auf meinem Arm würde eine riesige Narbe bleiben, ein Stück Fleisch eben fehlen. Es war unglaublich. Zu gerne hätte ich jetzt eine Schmerztablette gehabt. Mein Arm tat mir weh, war taub und kribbelte eigenartig. Ich wollte ihn nur noch loswerden diesen Arm. Aber besser Arm ab als ganz tot, meinte Jacob. Ich fand das nicht witzig, doch er hatte Recht.
Nachdem wir mich verarztet hatten, gingen wir wieder hinunter, um dort in einer separaten Ecke schließlich in Ruhe etwas zu essen.
>>Geht es dir mittlerweile besser?<<, fragte Jacob.
Wir tranken beide Wasser und hatten einen großen Hasen mit Gemüse bestellt. Den Hasen teilten wir uns, da war genug da. Das Gemüse ebenfalls. Es war sehr lecker, dennoch immer noch ungewohnt ein süßes Häschen zu essen.
>>Es geht.<<
Jacob legte seine Hand auf meine.
>>Klee, ich … ich würde niemals zu lassen, dass dir irgendjemand wehtut, davor brauchst du dich nicht zu fürchten. Vorher kriegt er es mit mir zu tun. Und ich habe wirkliche scharfe Zähne und Krallen.<<
Ich nickte.
>>Ja, davon habe ich gelesen. Ein Jaguar hat einen mächtigen Kiefer. Sie können damit sogar in das Gehirn eines Menschen eindringen.<<
>>Das stimmt. Aber es heißt immer noch Raugaj.<<
>>Ja ja…<<
Wir lachten beide.
Heimlich sah ich mich immer wieder um. Es machte mir Angst jede einzelne Minute in Gefahr zu sein. Ich wollte diese Angst abschütteln, nur konnte ich es nicht. Ich kannte diese Welt mit ihren Gefahren nicht. Bei uns gab es ein paar einfache Regeln und wenn die befolgte, konnte eines nichts geschehen, wie nachts nicht alleine vor die Tür gehen, nicht allein im Wald spazieren gehen oder durch den Park. Und in der Disko immer schön auf seinen Drink Acht geben. Es gab einfache Regeln, doch hier … hier hatte man immer Angst. Immer diese Angst. Wie konnte Jacob so leben? Nun, er kannte es nicht anders, dennoch ich könnte hier niemals glücklich werden, nie leben. Es war einfach schrecklich. Ich hoffte nur, Königin Tinte kannte einen Weg für mich nach Hause.
>>Es geht das Gerücht um, ein Teppicher wäre in unsere Welt gekommen.<<, sagte ein Mann hinunter uns. Ich drehte mich um. Der Typ mit der Augenklappe saß schräg hinter uns und redete mit zwei anderen Gestalten, die auch nach Räubern aussahen.
>>Was ist ein Teppicher?<<, fragte ich Jacob.
>>So nennen wir Menschen.<<
Ich sah ihn fragend an.
>>Ach ehrlich? Warum?<<
>>Ganz einfach. Menschen glauben nicht mehr, nicht mehr an die Märchen, an die Phantasie, an alles, was damit zu tun hat. Selbst der … Weihnachtsmann wird immer schwächer, weil immer weniger Kinder an ihn glauben. Die Feen und Elfen sterben aus. Wenn ein Mensch sagt, ich glaube nicht an Feen, stirbt irgendwo eine, doch wenn er sagt, ich glaube an Feen, dann bekommt eine Fee irgendwo ihre Unsterblichkeit. Es ist ein ziemliches Grauen von den Menschen abhängig zu sein, nur sieht eben so die Wahrheit aus. Und das ihr von uns Teppicher genannt werdet, liegt daran, weil ihr eben nicht mehr glaubt und lieber auf dem Boden der Tatschen bleibt. Den Teppich eben.<<
Ich nickte.
>>Das kling einleuchtend.<< Ich sah noch mal zu dem Augenklappenmann, doch er aß gerade, also sah ich Jacob wieder an. >>Meinst du, wir sind in Gefahr?<<
Jacob schüttelte den Kopf.
>>Nein. Ob Mensch oder nicht. Ich war lange genug bei dir, du riechst nicht mehr danach. Und außerdem ist niemand hier so dumm zu glauben, ein Mensch könnte herum laufen, da jeder, der ohne Wissen hier ist, sofort sterben würde. Du wusstest auch nichts von den Kindern oder den Yetis. Du hättest hier nicht überlebt. Und das weiß jeder, deswegen würde sich niemals jemand auf die Suche nach dir machen, außer er kenne die Wahrheit. Aber woher? Nein, wir sind in Sicherheit.
>>Hast du gehört, Robin Hood soll jetzt sogar schon Könige ausrauben.<<, lachte der Räuber mit der Augenklappe.
Ich starrte Jacob an.
>>Robin Hood gibt es auch?<<
>>Ja, der Räuber der Reichen und Geber der Armen.<<
Ich rollte mit den Augen.
>>Ich mag Robin Hood nicht.<<
>>Wirklich? Wieso nicht? Da wärst du wohl eine der weni-gen, außer den Reichen.<<
Ich beugte mich ein
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