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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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eher Sturm - war und mich ständig umschaute, klammerte ich mich die ganze Zeit über an Jacobs Arm. Er sagte kein Sterbenswörtchen, das ich das lassen sollte oder ihn wieder nervte, was mich ungemein beruhigte. Ich hatte einfach nur furchtbare Angst, gleich würden die Kannibalenkinder vor uns stehen.
    >>Meinst du, wir begegnen ihnen?<<, fragte ich.
    >>Ach Klee, bleib doch ruhig, es wird schon nichts geschehen. Wie gesagt, ich habe Übung mit ihnen. Du brauchst dir nicht so viele Gedanken machen. Vertrau mir einfach.<<
    Ich sah in seine Augen und fühlte mich besser. Da vernahm ich plötzlich ein Knacken und drehte mich um. Ich schätze es waren so zehn Meter zwischen uns und der Gestalt, die dort stand. Ich musterte sie und bemerkte dann, wie sie sich zum gehen bewegte.
    >>Jacob, da ist jemand.<<
    Er blieb mit mir stehen und drehte sich um.
    >>Klee, jetzt darfst du Angst haben.<<
    >>Wa…asss?<<
    Jacob griff um mein Handgelenk und zog mich mit sich. Ich konnte gar nicht so schnell rennen. Es war, als würde er für mich mit laufen und ich würde schweben. Es war unglaublich. Ich wollte wie Jacob immer wieder nach hinten blicken, nur verbot er es mir, also ließ ich es und achtete auf Vorne, damit er nicht gegen einen Baum lief (was wohl eher mir passieren würde als ihn) oder das andere Kind auftauchte.
    >>Wir müssen auf einen Baum!<<, meinte Jacob.
    >>Auf einen Baum?<<, schrie ich entsetzt. >>Ich kann nicht klettern!<<
    Ich werde gefressen!
    Jacob lachte, als fände er die Situation lustig, dabei war es keineswegs lustig von einem Menschenfresserkind verfolgt zu werden. Es war sogar ziemlich abwegig und ich sah mich selbst schon wie in einem Comic, wo ich gefesselt in einem Kochtopf lag und die Kannibalen daneben mit Messer und Gabel standen. Oh, es war zum verzweifeln!
    Und als wenn nicht alles schon schlimm genug war, verwirrte Jacob mich noch dazu. Er lief mit mir im Zickzack um die Bäume herum. Damit wollte er das Kind verwirren. Er meinte, sie wären ziemlich unterbelichtet und verstehen vielerlei Dinge nicht. Er meinte, die Kinder können nicht klettern. Ich hoffte bei unseren Körpern, er habe Recht. Denn ich konnte ebenfalls nicht klettern. Besser wäre gewesen, sie könnten nicht laufen … mhm … vielleicht müssten sie einfach nur in eine Grube fallen … bei meinem Pech würde ich hinter her fallen.
    Irgendwann blieb Jacob stehen, weil er keine Geräusche des Kindes mehr hörte. Ich presste mich an ihn und lauschte mit. Ja, es war tatsächlich nichts mehr zu hören.
    >>Und … jetzt?<<
    >>Wir suchen einen Baum. Hatte ich doch schon gesagt.<<, gab Jacob von sich und drehte sich um, da stand schließlich das Kind vor uns. Ich umklammerte Jacobs Arm und starrte das Ding an, das ich bei weitem nicht mehr Kind nennen konnte. Oder überhaupt einen Namen geben konnte, als Monster. Widerliches Monster.
    Es war der Junge, glaubte ich zumindestens, da es kurze Haare trug. Dies war auch das einzigst menschliche an dem Kind. Er trug kaputte und ziemlich verdreckte Kleidung. Ein Hemd und eine kurze Hose, glaubte ich. Sein Gesicht und die Arme, sowie Beine waren verstümmelt, als hätte jemand an ihm herum gekaut. Schuhe trug er keine. Dafür ziemlich viel Blut an sich, vieles sah alt aus, aber das meiste eher, als hätte er eben seine erste Mahlzeit zu sich genommen.
    >>Hunger…<<
    Ich schrie auf.
    >>Sie sind klüger geworden.<<, meinte Jacob sarkastisch.
    >>Hunger…<<
    Wir drehten uns um, dort stand dann auch schon die Schwester des Jungen. Das Mädchen. Sie trug ein abgewetztes rosa Kleid und sah ebenso furchtbar aus wie ihr Bruder. Ihr Haar war blutig, lang und sollte eigentlich einmal blond gewesen sein, zumindestens nahm ich das an.
    >>Jacob … tu was.<<
    Er legte einen Arm um mich und zog mich enger an sich. Er gab mir Mut und ein wenig Kraft, nahm mir meine Angst. Ich glaubte, mutig wegrennen zu können. Wenn ich das Glück hatte, nicht zu stolpern. Und die Wahrscheinlichkeit sah dafür wohl … ziemlich schlecht aus.
    >>Hunger…<<
    Jacob schien gar keine Angst zu haben. Und auch nicht, als die Kinder uns von beiden Seiten immer näher kamen. Ich wollte am liebsten eine kleine Katze werden und mich unter dem Laub verstecken. Ja, das wäre großartig. Oder nein, lieber der Jaguar, dann könnte ich ganz schnell fortlaufen. Ach ja, der Körper spielt verrückt vor Angst, aber die Phantasie läuft Achterbahn. Großartig! Ich würde lieber haben, dass mein Gehirn Ausschau nach einem Plan hält, der uns

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