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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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pflückten sich Schuhe von Schuhbäumen und Socken von Strumpflianen.
    Er selbst besaß eine Jacke und ein Paar Handschuhe; das war schon mal ein Anfang. Sie lebten in Häusern, weil sie sonst im Schlaf von wilden Tieren hätten angegriffen werden können. Sie neigten dazu, sich in Dörfern zusammenzutun, weil sie die Gesellschaft anderer liebten. Es wären gesellige Wesen, die nur selten allein waren.
    Er stellte sich vor, wie er sich dieser Gesellschaft anschloß und einherging wie ein Mensch, anstatt zu stampfen wie ein Oger. Wie er sich auf einem Bett ausruhte, anstatt auf einem Baumstamm zu liegen! Wie er zivilisiert aß, Bissen für Bissen, und sorgfältig kaute, anstatt rohes Fleisch zu reißen, Knochen zu zermalmen und mit schierer Muskelkraft in seinen Schlund zu stopfen, was normalerweise nicht bequem hineingepaßt hätte. Wie er Hände schüttelte, anstatt den anderen zur Begrüßung einen Purzelbaum schlagen zu lassen. Doch das Ganze war absolut lächerlich, denn er wußte, daß er immer ein riesiges, haariges, abstoßendes Ungeheuer bleiben würde.
    »Es funktioniert nicht«, sagte er erleichtert. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich…«
    Sie legte ihre zweite Hand auf seinen Arm, und er spürte die Berührung ihrer Seele, ihrer halben Seele, denn nachdem er sie sich ausgeborgt hatte, war er auf sie eingestimmt. Zwischen ihren winzigen Händen schien ein Seelenstrom seinen Arm entlang zu fließen. Er hatte diese Seele aus dem Kürbis gerettet, und sie hatte ihn vor den Ogern gerettet.
    Er erinnerte sich auch daran, wie schnell sie stets dabei gewesen war, ihn in Schutz zu nehmen. Wie sie ihn geküßt hatte. Wie sie bei ihm geblieben war, sogar noch, als er sich unter die Oger gemischt hatte, sogar noch, als sie keine Seele mehr besessen hatte. Plötzlich war es ihm ein gewaltiges Bedürfnis, ihr Freude zu bereiten.
    Und er begann, einen neuen Standpunkt einzunehmen. Er fühlte, wie er schrumpfte, sich verfeinerte, höflich wurde und klug.
    Plötzlich entfaltete sich alles: Sein Geist dehnte sich aus, um das ganze Xanth zu umfassen, wie damals, als er zum ersten Mal den Fluch der Schlauschlinge gespürt hatte. Doch diesmal war es kein Fluch, sondern Selbsterkenntnis. Er war ein Mensch geworden.
    Tandys Hände ruhten noch immer auf seinem Arm und seiner Hand. Jetzt drehte er sich im Dunkeln zu ihr um. Seine Augen sahen nichts, aber sein Geist machte das mehr als wett.
    Tandy war eine Frau. Sie war schön, auf ihre ganz persönliche Art. Sie war klug. Sie war nett. Sie war loyal. Sie besaß eine wunderbare Seele.
    Und er – aus der Perspektive eines Menschenmannes sah er sie plötzlich ganz anders als vorher. Mit dem Verstand eines Menschenmannes analysierte er alles. Sie war ihm eine Gefährtin gewesen, und er erkannte nun, wie wichtig sie ihm geworden war. Oger bedurften keiner Gefährten. Menschen dagegen sehr wohl.
    »Ich will nicht mehr zurück in den Dschungel«, murmelte er. Seine Stimme hatte plötzlich ein Gutteil ihres für Oger so typischen gutturalen Klangs verloren.
    »Ich habe auch nie gedacht, daß du dort hingehörtest, Krach.« Ach, wie herrlich sie sich anhörte!
    »Ich will…« Doch die Monstrosität seines Gedankens ließ ihn innehalten.
    Anders als Tandy. »Krach, ich hab’ dir schon einmal gesagt, daß ich dich liebe.«
    »Im Augenblick habe ich eine menschliche Wahrnehmung«, erwiderte er. »Ich muß dich warnen, keine Aussagen zu machen, die man mißverstehen könnte.«
    »Mißverstehen? Zum Teufel damit!« fauchte sie. »Ich wußte schon wesentlich früher als du, was ich wollte!«
    »Na ja, du wirst zugeben müssen, daß ein Oger und eine Nymphe…«
    »Oder ein Mann und eine Frau…«
    »Mischlinge«, sagte er verbittert. »Wie die Zentauren, Harpyien, Meerleute, Faune…«
    »Und was ist an Mischlingen so schlimm?« bellte sie zornig. »In Xanth kann sich jede Art mit jeder anderen paaren, wenn sie will, und einige dieser Abkömmlinge sind äußerst nett. Was ist denn an Chem der Zentaurin auszusetzen? Oder an der Sirene?«
    »Nichts.«
    »Und an den Dreiviertelblütlern, die fast wie Menschen sind, wie Goldy Kobold und Blyght Messingmädchen und Johann die Elfe…«
    »Und Feuereiche die Dryade, deren Seele in einem Baum lebt«, beendete er ihren Satz. »Alles gute, nette Leute.« Doch er fragte sich so nebenbei, warum Nymphen trotz ihrer gewaltigen Ähnlichkeit mit Menschen keine Seelen besaßen. Anscheinend gab es hier für ihn noch sehr viel zu lernen.
    »Denk

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