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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Höhe. Aber diese Flammen erschienen nur innerhalb jenes Tales, das Luun das Tal von Grijang genannt hatte. Eine unsichtbare Grenze schien das Flammenmeer im Zaum zu halten.
    Die grünen Flammen besaßen eine fürchterliche Gewalt. Niemand hätte dieser Kraft etwas entgegensetzen können.
    „Du hast das Zauberwort vernommen, Mergun. Sprich es nicht aus, wenn es nicht notwendig ist, denn jedes Mal, wenn du es über die Lippen bringst - egal, wo du dich befindest - steht das Tal von Grijang in Flammen.“
    Kalte Schauder liefen Mergun den Rücken hinunter, als er in das Chaos aus grünen Flammen blickte.
    Wie viele Götter und Menschen mochte dieses Feuer wohl schon verschlungen haben?
    Es war ein grausames Feuer.
    Aber trotz allem strahlte es eine gewisse Faszination aus. Es nahm Merguns Blick gefangen und hielt ihn in seinem unendlichen und unergründlichen Chaos fest.
    „Zoitaf-tjui-baak!“, donnerte da wieder Luuns Stimme. Und der ganze Spuk verschwand von einem Augenblick zum anderen.
    Langsam begann Mergun jene gewaltige Macht zu erahnen, die mit dem Zauberwort des grauen Mannes verbunden war.
     
    Ihn schauderte dabei und er fragte sich, weshalb der graue Mann ihm diese Macht in die Hände gelegt hatte.
    Mergun jedenfalls dürstete nicht nach Macht.
    Er hatte andere Sehnsüchte.
    Vielleicht würde er sein Schwert in den seltsamen Flammen des magischen Feuers härten, um gegen die Götter gewappnet zu sein.
    Aber mehr wollte er nicht.
    Nachdenklich wandte er sich an Luun.
    „Warum hast du mir das alles erklärt, Luun? Warum hast du mir das Zauberwort verraten?“
    Luun lächelte.
    Dieses Lächeln konnte man fast väterlich nennen.
    „Das magische Feuer wird in deinem Leben noch eine entscheidende Rolle spielen, Mergun. Vielleicht wirst du dieses Feuer schon sehr bald gegen die Götter verwenden. Du wirst es sein, der die Menschen von den grausamen Göttern befreien wird, die zur Zeit über die Erde herrschen...“
     
    „Du kennst die Zukunft?“, fragte Mergun etwas ungläubig, aber Luun antwortete nicht. Seine grauen Augen musterten den sterblichen Wanderer aufmerksam. Eine ungeheure Weisheit lag in diesen grauen Augen verborgen - die Weisheit ganzer Zeitalter und Welten. Noch nie zuvor hatte Mergun in solche Augen geschaut.
    Ihm behagten Luuns Worte nicht.
    Er hatte keine Lust, den Retter der Menschheit zu spielen. Die Menschen hatten schon seit undenklichen Zeiten mit ihren Göttern gelebt. Viele hatten sie vergessen und sich dafür neue erschaffen.
    Manche waren grausam und egoistisch. Aber was kümmerten ihn Menschen und Götter?
    Er war Mergun, der aufgebrochen war, ein fernes Land zu finden, in dem er den Sinn seines Lebens und die Erfüllung seiner Träume zu finden hoffte.
    Sollten die Menschen ihre Götter doch selbst stürzen, wenn sie mit ihnen nicht mehr zufrieden waren!
    „Solange die Götter nicht versuchen, mich von meinem Weg abzubringen, werde ich nicht gegen sie kämpfen“, erklärte der einsame Wanderer dann mit Bestimmtheit.
    „Wir werden sehen“, antwortete Luun geheimnisvoll.
    „Da gibt es nichts zu sehen, Luun! Ich habe andere Ziele als du!
    Und wenn dir so sehr am Sturz der Götter gelegen ist, dann frage ich mich, warum du es nicht selbst versuchst!“
    „Das geht nicht, mein Freund. Vielleicht werdet ihr Sterblichen eines Tages begreifen, warum ich die Götter nicht stürzen kann und warum ihr es selbst tun müsst!“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging.
    „Ich verlasse dich jetzt, Mergun!“
    „Wohin gehst du?“
    „Irgendwo hin. Für dich spielt es keine Rolle. Aber wir werden uns eines Tages wiedersehen!“
    „Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns nicht wiedersehen!“, rief Mergun ihm nach, aber der seltsame Mann war bereits hinter einem Hügel verschwunden.
     
    Einen Augenblick lang blickte der Wanderer ihm noch nach, aber dann wandte er sich wieder dem Tal von Grijang zu.
    „Zoitaf-tjui-baak!“, rief er.
    Und wieder züngelten die gefährlichen grünen Flammen empor.
    Mergun zog sein Schwert, betrachtete es einige Augenblicke lang nachdenklich und warf es dann in das Chaos der grünen Flammen.
    Als er dann in das magische Feuer blickte, spürte er wieder jene seltsame Faszination, die ihn schon einmal gefesselt und ergriffen hatte.
    Dann rief seine Stimme erneut das geheimnisvolle Zauberwort und das magische Feuer verschwand ebenso schnell, wie es gekommen war. Merguns Schwert lag im Staub. Es leuchtete grünlich.
    Er stieg von der Anhöhe herab und

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