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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Rukrem, der Reiter des nun am Boden liegenden Kamels, dessen Blut sich in den Wüstensand ergoss, machte, dass er davon kam. Achad Sei, der Sippenführer, reichte ihm die Hand und half ihm auf sein Kamel herauf, denn als Fußgänger, dass war jedem sofort klar, hätte Rukrem nicht die geringste Chance gegen den Trewk-Oach.
    Der Speer, den Gibram in den Leib des Ungeheuers geschleudert hatte, schien aber trotz allem noch nicht auszureichen, um den Drachen zur Strecke zu bringen oder ihn zumindest in die Flucht zu schlagen.
    Als er sich von seinem ersten Schmerz erholt hatte, griffen seine mächtigen Klauen nach dem erbeuteten, halbtoten Kamel und rissen es hinter sich her. So schnell er konnte entfernte sich der Trewk-Oach mit seiner Beute.
    Einer der anderen Reiter wollte ihm einen Speer in der Hand nacheilen, aber Achad Sei winkte ab.
    „Es hat keinen Sinn“, meinte der Älteste der Sippe. „Das Kamel ist ohnehin nicht mehr zu retten!“
    Sie setzten ihren Weg fort.
    „Es ist damit zu rechnen, dass sich in diesem Gebiet noch mehr der Trewk-Oach befinden“, verkündete Achad Sei. „Es wird also kein ungefährlicher Weg werden, der vor uns liegt.“ Der Älteste der Tekir hatte recht. Zumeist wanderten die Trewk-Oach in größeren Verbänden von manchmal bis zu fünfzehn Tieren durch die Wüste. Doch tagsüber hielten sie sich im Sand vergraben, denn sie fürchteten die Strahlen der Sonne. Erst in der Nacht entwickelten die Trewk-Oach ihre volle Gefährlichkeit.
    Der Weg, den sie zogen, war eintönig. Es war schwer, mit all seinen Gedanken bei der Umwelt zu bleiben, aber gerade dies war jetzt notwendig. Ein Augenblick des Nichtaufpassens konnte bereits ein Menschenleben (oder doch zumindest des eines Kamels) kosten.
    Aber an diesem Tag sollten sie von weiteren Zwischenfällen verschont bleiben. Am Abend erreichten sie wohlbehalten Kwmsk.
    Einst war Kwmsk eine der größten und strahlendsten Städte der Lanar gewesen. Aber das lag alles schon lange zurück. Nur einige Ruinen erinnerten noch an diese große Zeit. Viele der Häuser von Kwmsk waren nicht mehr bewohnt. In ihnen sang nur noch der Wind sein klagendes Lied.
    Das Leben spielte sich zum größten Teil um die Wasserstelle herum ab, die einzige weit und breit. Aber mit jedem Jahr kam weniger Wasser aus dem Brunnen und es gab genügend Leute, die sagten, er werde einmal zur Gänze versiegen.
    Der Markt von Kwmsk konnte sich sicherlich nicht mit dem Märkten der Städte des Westens messen, aber für die Verhältnisse der Drachenwüste (so wurde sie von den Westländern der Trewk-Oach wegen genannt) war er riesenhaft.
    Die Nomaden, die diese kleine Oasenstadt aufsuchten brachten vor allen Dingen Früchte und Dörrfleisch von der Küste. Dieses tauschten sie gegen Wasser - das kostbarste Gut in der Wüste, kostbarer als Gold oder Silber.
    Die Leute von Kwmsk betrachteten die Tekir neugierig, als Achad Seis Sippe durch ihre Gassen ritt.
    In letzter Zeit kam es nicht mehr sehr häufig vor, dass Fremde in die Stadt kamen.
    Als sie an dem uralten, zu Ehren Krasks erbauten Tempel vorbeikamen, gab Achad Sei plötzlich das Signal zum halten.
    Er und Rukrem stiegen von ihren Kamelen und bedeuteten den anderen, ihrem Beispiel zu folgen.
    Alle stiegen jetzt von den Kamelen und gingen zum Tempel.
    Lediglich zwei Wächter blieben zurück. Sie würden ihrem Gott zu späterer Zeit einen Besuch abstatten.
    Es war alte Sitte, dass alle Fremden einmal während ihres Aufenthaltes in Kwmsk den Kresk-Tempel besuchten und zu diesem Gott beteten. Hiervon war niemand ausgenommen, auch Frauen und Kinder nicht. (Gibram hatte einmal gehört, dass im Osten Götter verehrt wurden, die diesbezüglich bestimmte Vorlieben hegten. Krask gehörte jedenfalls nicht zu denen, die bestimmte Menschen ihres Geschlechtes oder ihres Alters wegen benachteiligten. Dafür hatte er allerdings eine Reihe anderer unschöner Seiten.) Sie traten also durch das große Portal des Tempels. Ein kleines Kind fing auf dem Arm seiner Mutter an zu schreien, aber niemand kümmerte sich darum. Nicht einmal die überall herumeilenden Priester, gut zu erkennen an ihren weißen Kutten, welche fast bis zum Boden reichten.
     
    Der Tempel war innen ziemlich düster und es dauerte etwas, bis sich die an das grelle Licht der unbarmherzigen Sonne gewöhnten Tekir an das Dämmerlicht gewöhnt hatten.
    Dann erkannte Gibram den Altar, der den Mittelpunkt des ganzen bildete. Auf den Altären anderer Götter und anderer Völker

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