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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einzelnen Sterblichen erwarten, dass er ein so altes System über den Haufen stößt?“
    Irrtoc zuckte mit den Schultern.
    „Die Leute von Balan sagen, Mergun habe damals schon, obwohl nur Sterblicher, viel Macht besessen. Mehr Macht als die Götter, denn er kannte das Geheimnis des magischen Feuers. Aber er hat diese große, ihm in die Hände gegebene Macht nur einmal benutzt: in seinem Kampf gegen Ahyr und Taykor.“
    Merguns Augen blickten an Irrtoc vorbei - ins Leere. Vieles wurde ihm nun klar. Seine Hand ging zu seinem Schwert. Das magische Feuer war noch immer in dieser Waffe wirksam und wenn es nötig werden sollte, so würde er sie auch benutzen.
    Am nächsten Morgen brachen Irrtoc und Mergun schon früh auf.
    Irrtoc ritt ein kleines gunländisches Pferd, welches aber äußerst widerstandsfähig und zäh schien.
    Sie ritten schweigend, denn sie hatten sich nichts zu sagen. Aber in Merguns Kopf arbeitete es.
    Würde er eines Tages die Chance wahrnehmen, die Götter von ihrem Berg zu jagen?
    Lari. Er dachte an Lari. Er musste an sie denken. Sie liebte diesen Berg.
    Aber konnte er darauf Rücksicht nehmen?
    *
    Es war nicht die erste Vision, die Gibram, der Wüstenwanderer, hatte. Aber es war bei weitem die stärkste.
    Er stand da, mitten in der großen Sandwüste, die östlich von Rôlsur lag, der östlichsten bekannten Stadt überhaupt. Etwas abseits waren die Zelte der Tekir, Gibrams Sippe.
    Die Vision war nicht plötzlich gekommen. Vorher hatte Gibram dieses für das Bevorstehen einer Vision so charakteristische Gefühl gehabt...
     
    Und dann war die Vision gekommen. Alles um ihn herum war zur Nebensache geworden. Ein Nebel begann ihn einzuhüllen. Er hörte auf, seine Umwelt wahrzunehmen. Der Wind, der Sand...er spürte all das nicht mehr. Vor seinem geistigen Auge sah er das Gesicht eines Mannes. Und plötzlich wusste er, wer dieser Mann war und was er in der Zukunft tun würde!
    Sein Name war Mergun, und er war ein Gott. Gibram sah es ganz deutlich vor sich: Mergun würde die Götter stürzen! Er würde seinesgleichen zerstören! Er würde die Menschen von ihren Sklavenhaltern befreien! Gibram war es nur recht!
    Schließlich hatten die Götter sein Volk seit Äonen gegenüber anderen benachteiligt. Sie lebten in einer Wüste, während die anderen im fruchtbaren Land lebten.
    Noch Minuten nachdem die Vision verblasst war, stand Gibram Tekir wortlos da. Der Wüstenwind, der klagend über die Öde strich, riss heftig an seinen Kleidern, aber er achtete nicht darauf.
    Eine so deutliche Vision hatte er noch nie gehabt. Es war gespenstisch.
    Sollten die Götter von ihrem Berg gestürzt werden! Ihm würde es nur recht sein.
    „Gibram!“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm und riss ihn aus seinem Tagtraum. „Gibram, wir warten auf dich. Wir wollen das Lager abbrechen und weiterziehen!“
    Gibram wandte sich gelassen um und erkannte Achad Sei, den ältesten der Tekir.
    „Was ist mit dir los, Gibram? Hattest du wieder eine Vision?“
    „Ja!“
    „Eine gute? Sagte sie dir etwas darüber aus, ob wir die Oase von Kwmsk wohlbehalten erreichen?“
    „Nein. Es war eine Vision, die die Götter betrifft.“ Achad Sei kam interessiert näher.
    „Die Götter?“
    „Ja. Einer von ihnen ist vom Uytrirran herabgestiegen, um die Menschen von ihren Göttern zu befreien. Er heißt Mergun und er wird in der nächsten Zeit Balan erreichen. Ich habe alles ganz deutlich gesehen!“ Gibram fuhr sich mit der Hand über sein kaum zwanzigjähriges Gesicht. „Ich habe noch nie eine so deutliche Vision gehabt.“
    Achad Sei legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm jetzt, Gibram!“
    Schnell waren die einfachen Zelte der Tekir abgebaut und auf dem Rücken der Kamele verstaut.
    Die Karawane zog durch die endlose Einöde.
    Der Überlieferung der Wüstenvölker nach, hatte vor vielen tausend Jahren der Gott Krask dieses Land verbrannt und die in ihm lebenden Menschen dazu verdammt, ewig von Oase zu Oase zu ziehen.
    Nur selten wagten sich die Tekir oder die Gwmpf oder die Ügir oder eine der vielen anderen Sippen des Wüstenvolkes in das fruchtbare Land im Westen, wo große und schöne Städte aus dem Boden emporgeschossen waren und sich ständig weiter in die Landschaft fraßen. Denn die Wüstenmänner waren nur als Händler beliebt. Sie brachten fremdartige Waren von den Ländern hinter der riesigen Wüste, denn sie waren die einzigen sterblichen Geschöpfe, die sie zu durchqueren vermochten.
    Aber in den fruchtbaren

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