Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
ganz von seinen Worten überzeugt.
    Achad Sei nickte.
    „Ich hoffe Ihr haltet das, was Ihr versprecht und seid besser als die anderen Götter! Aber uns Menschen bleibt vermutlich ohnehin keine andere Wahl, als Euch zu folgen!“
    Mergun ließ seinen Blick über die Masse der Zuhörer gleiten.
    „Ich gehe jetzt von euch, meine Freunde. Aber sehr bald schon werde ich euch rufen! Und dann wird eine riesenhafte Armee, bestehend aus den Sterblichen dieser Erde, die Götter dahinschlachten!“ Mergun wandte sich um und bestieg Kriins Wagen.
    „Ich werde euch eine zweiköpfige Taube schicken! Wenn sie euch erscheint, dann wisst ihr, dass es soweit ist!“ Achad Sei trat einige Schritte vor.
    „Wohin geht Ihr, Herr Mergun?“
    Mergun blickte den alten Lanar finster an.
    „Das braucht Euch nicht zu kümmern!“
     
    „Aber Ihr werdet halten, was Ihr versprochen habt?“ Mergun nickte entschieden.
    „Ja, mein Freund, das werde ich“, sagte er und gab Kriin den Befehl, davon zu fahren.
    Der Himmelswagen stieg in die Luft und schon nach wenigen Augenblicken war Kwmsk nicht mehr zu sehen.
    *
    Auf dem Gipfel des Berges der Götter setzte Kriin seinen Passagier ab. Bevor dieser jedoch von des Götterboten Wagen stieg, wandte er sich noch ein letztes Mal an ihn.
    „Versprecht mir, dass Ihr all das vergessen werdet, was Ihr auf dieser Reise gesehen habt, Kriin!“
    Kriin runzelte etwas verständnislos die Stirn.
    „Ich verstehe nicht recht...“
    „Das macht nichts. Aber versprecht es mir, ja?“ Und da sah Mergun plötzlich die große Angst in des Götterboten Augen.
    „Ihr sprecht so viel von der Revolution und vom Sturz der Götter, Herr Mergun. Nun aber sagt mir, was aus mir wird, wenn diese Zeit kommt! Werde auch ich gestürzt werden? Ich, der Diener und Treuste unter den Sklaven der Götter? Und wenn ich nicht gestürzt und umgebracht werde, wenn es mir gelänge, dem Chaos des Umsturzes zu entfliehen. Was wäre dann meine Aufgabe?“
    Mergun sah den Boten ernst an.
    „Ich kenne die Zukunft nicht, Kriin. Xilef kennt sie. Vielleicht fragt Ihr ihn.“ Mergun konnte nicht ahnen, dass Xilef zu diesem Zeitpunkt bereits von Krasks Dolch gestorben war. „Aber nun versprecht mir, dass niemand von dem erfahren wird, was Ihr heute gesehen habt!“ Mergun musterte den barbarisch aussehenden Boten eindringlich und dieser nickte schließlich.
    Dann trennten sie sich. Kriin fuhr mit seinem Wagen über die Wolken und Mergun wandte sich zur Nebelburg. Es verlangte ihn danach, Lari wiederzusehen.
     
    Immer schneller wurden seine Schritte. Schließlich erreichte er den Nebel, der die Burg der Götter umgab. Hier blieb er einen Augenblick lang stehen.
    Ahnten die anderen Götter etwas von seinen Plänen? Nein, das war nicht möglich. Oder doch?
    Oft mischten die Götter sich in Verkleidung unter die Menschen und vielleicht hatte ihn einer von ihnen beobachtet. Es war nichts auszuschließen. Auch nicht, das Kriin ihn doch noch verriet...
    Aber das spielte keine Rolle.
    Sie werden es für eine der üblichen Intrigen halten, die die Götter untereinander ausfechten, dachte Mergun. Sie werden nicht begreifen, dass das, was ich vorhabe, etwas ganz anderes ist. Eine Zeitenwende...
    Aber dann fühlte Merguns Hand das beruhigende Gefühl eines Gottes, der ein im magischen Feuer von Grijang gehärtetes Schwert an seiner Seite trägt und eilte weiter. Schließlich hatte er den Nebel überwunden und trat durch das Burgtor. Einen Augenblick lang dachte er daran, während seiner Zeit als Sterblicher einst Jahre damit zugebracht zu haben, ein seltsames Land zu suchen, dessen Name Dhum war. Ein Land der erfüllten Sehnsüchte und formgewordenen Träume.
    Es war reine Zeitverschwendung, dachte der Gott Mergun, für den Zeit nun schon lange keine Rolle mehr spielte. Wenn du die Götter stürzt, wird sich die gesamte Welt in ein Land der Seeligen verwandeln! ging es ihm durch den Kopf.
    Für einen kurzen Moment glaubte er die zynische Stimme von Lord Andur zu hören.
    „Glaubt Ihr das wirklich, Mergun?“
    Mergun wirbelte herum.
    Er sah nichts als wabernde Schwaden und die grauen Mauern der Nebelburg. Es war nur Einbildung gewesen. Für Sekundenbruchteile hatte Mergun eine Vision. Ströme von Blut sah er die steinernen Mauern hinunterrinnen. Blut von Sterblichen und Göttern, im Tode miteinander vermengt.
    Der Gedanke an die Zukunft ließ Mergun frösteln.
     
    *
    Mergun war zur Nebelburg, hoch oben auf dem Gipfel des Götterberges Uytrirran

Weitere Kostenlose Bücher