Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Andur nun dafür rächen, dass ich sein Bündnisangebot einst ausgeschlagen habe, überlegte sich der Gott.
Aber du sollst deine Rache bekommen! Dazu sind die von dir erschaffenen Zauberwesen nicht perfekt genug! Du kannst uns nicht bezwingen, Andur!
Und damit hieb er grimmig drauf los.
Von den verbrannten Wesen blieb nichts übrig als die Erinnerung an das Grauen, welches sie verbreitet hatten. Sie verschwanden vom Erdboden und es konnte so scheinen, als hätten sie nie existiert.
Aber für die getöteten Biester und Monstren erschienen immer wieder aufs Neue andere Kreaturen. Durch irgendwelche magischen Mächte geformt und gelenkt.
Mit unverdrossener Wut hieb der rebellierende Gott auf seine Gegenspieler ein, wobei ihm durchaus bewusst war, dass eigentlich nicht diese Wesen seine Feinde waren, sondern jene Götter und Lords, die sie lenkten.
Oh, Andur! Dies alles sollst du büßen!, dachte Mergun ergrimmt.
Sein Schwert hob und senkte sich und sandte Tod und Verderben über die Zauberwesen.
Gefällt dir wenigstens das grausige Geschehen dieser Schlacht, Andur? Genieße dieses Bild gut, denn es wird einer deiner letzten Genüsse sein!, durchzuckte es Mergun.
Wie automatisch hieb und stach er auf seine Gegner ein, und er hatte das Gefühl, als wichen sie absichtlich etwas vor ihm zurück. Ja, Mergun sah es nun ganz deutlich!! Sie bedrängten ihn nicht so hart und unbarmherzig, wie die anderen. Dies war für ihn allerdings kein Grund, gleiche Rücksicht walten zu lassen! Ganz im Gegenteil! Er wurde zunehmend unbarmherzig und brutaler.
Warum schont ihr mich, die ihr mir diese Bestien sendet, um die Revolution im Keim zu ersticken?, fragte er sich. Welch groteske Posse beabsichtigt ihr mit mir zu spielen?
Immer noch entstanden aus dem Nichts schreckliche Monstren und machten sich sogleich daran, sich auf die Sterblichen zu stürzen.
„Bei allen Ungerechtigkeiten der Götter!“, rief Dhongoom der Henker, welcher sein furchtbares Henkerschwert schon mehr als einmal hatte tödlich kreisen lassen. „Dies sind wahrlich keine einfachen Gegner!“ Und damit stieß er dem Wesen, das ihn bedrängte, gerade die Spitze seiner Klinge in den Leib. Aber rasch hatte er sich wieder herausgerissen und herumgerissen. Das Wesen stöhnte bereits, denn das magische Feuer war bereits von des Rebellen Klinge übergesprungen und fraß an seinem Körper. Aber mit dem nächsten Schlag hatte der Henker aus Gun seinen Feind bereits in zwei Hälften gespalten.
Beide Hälften zuckten noch etwas, von irgendwoher drang ein barbarisches Stöhnen, ein Ausdruck höchsten Schmerzes und höchster Todesangst. Dhongoom sah das grüne Flimmern am Körper des anderen. Schnell hatte das magische Feuer die beiden Hälften verschlungen. Aber da war schon der nächste Gegner da - gerade aus dem Nichts entstanden, dauernd seine Form verändernd und bärenstark!
„Ich habe mir die erste Schlacht dieses Krieges anders vorgestellt, Freunde!“, rief Gonru der Rächer etwas wütend aus. Er war enttäuscht.
„Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen“, brummte Hadry-al-Komson, der seine Hellebarde bereits kräftig gebraucht hatte.
Mergun hatte inzwischen seinen Rappen erneut herumgerissen und war Lari zu Hilfe geeilt, die von einem der sich dauernd verändernden Monstren stark bedrängt wurde.
Mit einem furchtbaren Hieb stach er die Bestie von hinten nieder.
„Danke!“, stöhnte Lari.
Da ertönte ein seltsames, zynisches Gelächter. Mergun erkannte die Stimme! Sie gehörte zweifellos Andur.
Aber der seltsame Lord war nirgends zu sehen. Nur sein Gelächter war allgegenwärtig.
Merguns Geist hatte die ganze Zeit über die magischen Energien geprüft, die hier am walten waren.
„Jemand anderes ist der eigentliche Initiator! Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte Arodnap sein. Vielleicht ist es auch Gria, aber das halte ich eigentlich für unwahrscheinlich...“ Das Gelächter hielt weiter an und hörte nicht auf. Es jagte den Sterblichen einen kalten Schauder über den Rücken.
„Habt ihr schon jemals ein so zynisches Lachen gehört?“, fragte Ravic der Misstrauische.
„Der, der dort lacht, wird nicht mehr lange Grund zur Freude und zum Triumph haben!“, prophezeite Gonru der Rächer mit der ihm eigenen Düsternis.
Immer weiter ging das Morden und Töten und niemand war da, der diesem schrecklichen Geschehen hätte Einhalt gebieten können.
Stunde um Stunde zog sich der Kampf hin und die Sterblichen verließ nach und
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