Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
nach die Kraft. Sie hatten stundenlang pausenlos gekämpft und getötet und nun drohten ihre Arme zu erlahmen.
Aber die Zauberwesen kannte keine Müdigkeit. Mit ungebrochener Stärke und Grausamkeit stürzten sie sich auf die Sterblichen und schlachteten viele von ihnen dahin. Aber auch eine beträchtliche Anzahl von Angreifern wurde getötet - verschlungen vom magischen Feuer.
Hadry-al-Komsons Hellebarde hatte unter den Feinden furchtbare Verwüstungen angerichtet und Megalto vom gegabelten Schwert vermochte die Leiber schon nicht mehr zählen, in die er sein seltsames Schwert gestoßen hatte. Aber all das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sterblichen am Ende waren. Sie konnten diese Schlacht nicht mehr gewinnen und dies wurde nun auch Mergun klar.
Er hatte sich den Kampf mit den Zauberwesen der Götter wesentlich einfacher vorgestellt.
Einen Augenblick lang überlegte er, ob er unter Umständen nicht selbst übernatürliche Hilfe herbeiholen sollte. Aber dann verwarf er diesen Gedanken rasch wieder. Es hatte wenig Sinn gegen die vereinten Kräfte Lord Andurs und der Götter mit magischen Mitteln ankommen zu wollen. Man musste das ausnutzen, was man den Göttern und selbst Lord Andur voraus hatte: Das magische Feuer, welches nun in den Waffen der Sterblichen wohnte.
Aber offenbar reichte auch jenes Feuer nicht dazu aus, um die Herren dieser Welt zu besiegen! Was aber konnte noch getan werden?
Mergun überlegte fieberhaft, doch ihm fiel nichts ein.
Weiter hob und senkte sich seine grüne Klinge. Und wieder fiel dem Gott aus Balan auf, dass die magischen Wesen ihn ganz offensichtlich schonten.
Aber warum?
Wieder verschlangen die grünen Flammen des magischen Feuers ein Zauberwesen und wieder und wieder...
Und immer noch hallte jenes schallende Gelächter über das Schlachtfeld, bei dem es Mergun schauerte.
Andur, du wirst für alle diese Toten hier büßen!, dachte Mergun ergrimmt, aber der Gott merkte, dass ihm seine Wut nichts einbrachte.
Gegen Andur selbst vermochte er im Augenblick noch nichts zu unternehmen. Noch war er machtlos gegen diesen schlimmsten Feind des Menschen...
Doch nicht mehr lange würde dieser Zustand anhalten! Nichts mehr lange würde Lord Andur seinen düsteren Geschäften nachgehen könne!
Mergun sann schon seit längerem auf eine Möglichkeit, den finsteren Lord töten zu können...
Aber bis jetzt hatte er noch keinen Weg gefunden, um sich und die Menschheit von dieser Kreatur zu befreien.
Er ist mindestens so schlimm wie die Götter! dachte Mergun.
Vielleicht sogar noch schlimmer!
Sein Schwert zuckte vor und zurück und sandte Tod und Verderben. Seine Kraft erlahmte ebenso wenig wie die seiner magischen Gegner! Denn er war ein Gott. Und als Gott konnte er sich seine Kraft durch Zauberei erhalten.
Hier hätte er hundert Jahrhundert sein können, die ganze Zeit über pausenlos kämpfend - es hätte ihm nichts ausgemacht.
Aber seinen sterblichen Gefährten machte die Müdigkeit und die Erschöpfung bereits erheblich zu schaffen. Immer öfter verfehlten Schwerter ihr Ziel, immer öfter sanken Menschenleiber von den blitzschnellen Schlägen grauenhafter, messerscharfer Klauen getroffen in den Boden...
Diese Schlacht ist nicht mehr zu gewinnen!, durchfuhr es Mergun heiß. Wir haben verloren!
Tiefe Enttäuschung war in Mergun. Und Wut. Eine wilde, unbezähmbare Wut. Wut auf Andur, Wut auf die Götter, Wut auf sich selbst, auf alles. Wie automatisch tötete er ein Zauberwesen nach dem anderen und wütete wie ein Ungeheuer.
Es begann bereits zu dämmern. Den ganzen Tag über war gekämpft und gerungen worden. Und nun neigte sich der Tag zur Nacht...
Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Heer der Revolutionäre aufgerieben sein würde. Hierüber machte sich Mergun keine Illusionen. Auch so manchem der Sterblichen dämmerte nun, dass sie diesen Gegner nie würden bezwingen können!
„NEIN!“, schrie Gonru der Rächer, der mit wilder Grausamkeit um sich schlug. „Es darf nicht sein! Es darf nicht sein, dass die Götter ihrem Gericht entgehen! Es wäre ungerecht!“ Und mit noch größerer Wut hieb er auf den Gegner vor ihm ein und spaltete ihn mitten durch.
Und über dem Schlachtgeschehen schwebte das heisere, humorlos-zynische Lachen Lord Andurs.
„Wir sind um unsere Rache betrogen!“, donnerte Gonru dann.
„Nicht nur um unsere Rache, Freund Gonru“, bemerkte Irrtoc.
„Vor allen Dingen um unsere Zukunft. Um die Zukunft dieser ganzen
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