Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Innern.
Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit Mergun!, durchfuhr es sie.
Verräter gehören ans Kreuz!
Dann beugte sie sich tiefer zu Trius-Mogg hinunter.
„Berichte mir genauer, kleiner Dämon!“
„Mergun hat in einem abgelegenen Tal einen Haufen entschlossener Kämpfer versammelt!“
„Sterbliche?“
„Ja, es sind Sterbliche. Sterbliche Menschen. Abenteurer, Helden, Wanderer, Mörder und Diebe - sie kommen aus tausend Ländern.“
„Dennoch werden wir sie nicht zu fürchten haben. Schließlich sind es ja nur Sterbliche. Wir werden leichtes Spiel mit ihnen haben...“
„Göttin, Ihr habt meinen Bericht noch nicht zu Ende gehört.“
„Also gut, Trius-Mogg, so fahre fort.“
„Mergun rief seine Heerscharen ins Tal von Grijang!“ Gria blickte den kleinen Dämon verständnislos an.
„Na und?“
„Sagt Euch dieser Name nichts? Sagt Euch der Name 'Grijang'
wirklich nichts?“
Von irgendwoher kam Gria dieser Name bekannt vor. Aber sie war sich auf der anderen Seite paradoxerweise völlig sicher, dass sie ihn noch nie in ihrem Leben gehört hatte.
„Dieser Name sagt mir nichts, Trius-Mogg! Nun zögere nichts unnötig. Erkläre mir, was es damit auf sich hat! Und mach schnell! Ich bin mir sicher, dass bald etwas getan werden muss und jeder Augenblick ist kostbar - vielleicht sogar entscheidend!“
„Zu Befehl, Göttin“, winselte Trius-Mogg, der kleine Dämon. „Im Tal von Grijang wohnt ein Feuer, welches vor Urzeiten dazu geschaffen wurde, die Götter zu verbrennen! Es ist unter dem Namen
'magisches Feuer' bekannt und berüchtigt. Fragt Sunev! Er ist einer der alten Götter und wird bestimmt von jenem Feuer gehört haben. Nun, um es kurz zu machen: Mergun hat Macht über dieses Feuer! Schon vor langer Zeit härtete er sein eigenes Schwert in jenen Flammen und nun lässt er dies auch seine Mitstreiter tun. Jede Waffe, die im
'magischen Feuer' gehärtet wurde, vermag einen Gott oder ein von einem solchen erschaffenes Zauberwesen zu töten. Mergun braucht keine übernatürliche Hilfe erbitten, wenn er die Götter von ihrem Berg stoßen will, fürchte ich!“
Grias Wut schäumte über.
„Ans Kreuz mit ihnen! Ans Kreuz mit allen, die Mergun folgen!
Sie haben es nicht anders verdient! Oh, Mergun, das sollst du büßen!
Es wird dir nicht gelingen, die rechtmäßigen Herren dieser Welt zu verstoßen!“
Gria hat ihre Hände zu Fäusten geballt und ihre Schlangenköpfe unterstützten ihr Geschimpfe mit lautstarkem Zischen. Selbst Trius-Mogg schien sich etwas zu fürchten.
„Was werdet Ihr jetzt tun, meine Göttin?“, fragte er kleinlaut, aber Gria beachtete ihn gar nicht. Sie blickte hinaus in die wallenden Nebel.
Jetzt muss gehandelt werden! Ehe es zu spät ist!, durchfuhr es sie.
Selbst wenn Mergun dieses seltsame magische Feuer auf seiner Seite hat - er wird uns Götter nicht besiegen können!
„Du kannst verschwinden, Trius-Mogg“, sagte Gria dann wenig freundlich zu ihrem kleinen, dämonischen Helfer.
„Soll ich Mergun weiterhin im Auge behalten?“, fragte der Dämon etwas verunsichert.
Die Göttin wandte sich blitzartig zu ihrem Sklaven um. Ihr Gesicht war zerfurcht von Falten der Sorge und des Hasses.
„Ja, das kannst du tun, Kleiner!“
Trius-Mogg verschwand.
Gria blickte ratlos in die Leere. Sie war sich noch nicht schlüssig darüber, was sie nun tun sollte. War es ratsam, Mergun jetzt schon anzugreifen - auf eigene Faust? Oder war es besser, sich vorher mit den anderen Göttern abzusprechen?
Ich sollte mich eigentlich besser erst der Unterstützung der anderen versichern, bevor ich etwas unternehme, überlegte sie.
„So ratlos, liebste Gria?“, fragte hinter ihr plötzlich eine Stimme, die der Göttin Schauer einjagte. Sie wandte sich um und blickte in Andurs Gesicht. Ein zynisches Lächeln stand im Gesicht des schrecklichen Lords.
„Wie... wie seid Ihr hier her gekommen?“, stotterte Gria.
Aber Andur schüttelte lediglich den Kopf. Tiefe Verachtung stand in seine Augen geschrieben.
„Das ist jetzt nicht wichtig, werte Göttin!“
„Warum seid Ihr hier? Was wollt Ihr von mir?“
„Ich will Euch helfen.“
„Ihr wollt mir helfen?“
„Ja.“
Grias Haltung entkrampfte sich allmählich. Sie gewann ihre äußere Sicherheit zurück. Aber in ihrem Innern war immer noch Furcht
- Furcht vor dieser düsteren Gestalt, die sich Lord Andur von der Angst nannte. Die Göttin sah den Wahnsinn in den Augen des anderen und sie wusste, dass sie ihr Gegenüber
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