Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Elfénia sucht, gibt es in der Tat keine Wahl", behauptete er und Edro erkannte, dass der Thorkyraner recht hatte. Ein irres Lachen entfuhr Merguns Mund.
    "Ist es nicht verrückt, Freunde? Ist es nicht verrückt? Wir gehen auf eine Reise, die unser ganzes Leben währen kann vielleicht auch viele Leben, ich weiß es nicht. Es ist aussichtslos, dieses Land der Glücklichen zu suchen - wir wissen ja nicht einmal, ob es überhaupt existiert! Und trotzdem folgen wir selbst dem kleinsten Hinweis bis ans Ende dieser Welt!" Er schüttelte den Kopf.
    "Aber es gibt Elfénia doch!", rief Lakyr plötzlich. Er hatte seine Katze auf den Boden gesetzt und Mergun mit beiden Händen bei den Schultern gepackt.
    "Es muss Elfénia geben! Schließlich wart Ihr doch bereits dort, Herr Mergun! Ihr habt dieses Land betreten! Oder...?" Mergun zuckte mit den Schultern und seine Augen blickten traurig in die Weite -
    durch all die Häuser und Götzentempel hindurch an einen fernen Ort, jenseits der Realität.
    "Ich weiß nicht", sagte der Nordländer dann leise.
    "Ich weiß überhaupt nichts mehr!", schrie er dann und Lakyr ließ ihn los.
    "Was soll das heißen, Mergun?", fragte Lakyr und seine zweiköpfige Katze miaute
    "Ich beginne Elfénia zu vergessen, Freunde. Ich weiß jetzt gar nicht mehr mit Sicherheit, ob ich je in diesem Land - so bezaubernd oder so grausam es auch immer war - weilte. Es ist wie ein Traum.
    Langsam beginnt etwas, was mir einst wie Wirklichkeit erschien, zu einem Traum zu verblassen. Vielleicht ist es das Schicksal eines jeden, der Elfénia fand und wieder verließ, weil er feststellen musste, dass es nicht das Land seiner Träume war..."
    "Vielleicht, Freund Mergun. Vielleicht ist man erst dann in der Lage, Elfénia zu finden, wenn man das andere, schreckliche Elfénia, welches Ihr verließt, vergessen habt." Das war Edro.
    "Vielleicht ist es so, wie Ihr sagt", erklärte Mergun und schwieg dann. Edro wandte sich Kiria zu. Für einen Augenblick lag etwas Strahlendes in Edros sonst eher traurigen Augen. Wie schön würde es sein, mit Kiria in sternklaren Nächten auf den Stränden Elfénias zu wandeln.
    *
    Schon früh am nächsten Morgen verließen sie Ghormall in Richtung Nordosten. Ihr Ziel war der Ghorrap-Strom im Norden, auf dem zu allen Jahreszeiten reger Schiffsverkehr herrschte.
    Sie hofften, in einem der vielen kleinen Dörfer an den Ufern des großen Flusses ein Boot zu bekommen, um weiter in Richtung der im Osten gelegenen Stadt Yumara zu gelangen.
    Der Fluss war nicht sehr gefährlich (wenn man dem glaubte,was die Ghormallier Edro und seinen Gefährten berichtet hatten), aber mit den tiefen Wäldern, die im Osten die Ufer des Stroms bedeckten, war dies nicht so. Räuberische Stämme lebten hier, die schon so manchen Reisenden überfallen und ausgeplündert hatten. Die Ghorraparen, so nannte man sie in Ghormall, aber es gab viele Namen für sie.
    "Gut, dass wir nicht den ganzen Weg bis zum Berg der Götter, dem Uytrirran, zu Fuß zurücklegen müssen", meinte Mergun und setzte noch etwas Unverständliches hinzu. Sie waren noch nicht lange unterwegs und der große Strom war noch weit. Eine Tagesreise, wenn sie sich beeilten und nichts Unvorhergesehenes dazwischen kam, so schätzte Edro. Das Gebiet, welches die kleine Gruppe zu überwinden hatte, war nicht ganz einfach. Hin und wieder gab es tückische Moore und gefährliche Sümpfe zu umgehen. Im Südosten erhoben sich - fern und schön - schneebedeckte Gipfel. Sie waren die letzten Ausläufer der Berge von Ghormall.
    "Es wäre mir unmöglich, für immer in einer Stadt wie Ghormall zu leben", knurrte Mergun an Edro gewandt. "Ich glaube, ich würde im dortigen Gestank ersticken!" Edro lächelte.
    "Mir scheint, Ihr habt recht. Ghormall ist keine schöne Stadt."
    "Ich verstehe nicht, warum sich die Menschen in Städte zusammen drängen, wo doch die Welt groß genug ist, um anders zu leben."
    Mergun wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Kiria und Lakyr gingen schweigend ihres Weges und auch die zweiköpfige Katze gab keinen Laut von sich. Lakyr hielt sie auf seinem Arm und streichelte sie. Mit jedem Schritt, den er tat, wuchs seine Sehnsucht nach Elfénia.
    Sein sonst eher düsteres Gemüt war aufgeheitert und voller Erwartung und Hoffnung. Und wenn nun nicht einmal die Götter des Uytrirran wussten, wo dieses Land lag? Lakyr wagte kaum, daran zu denken.
    Allein die Vorstellung jagte ihm kalte Schauer über den Rücken und ließ ihn erzittern. Aber immer

Weitere Kostenlose Bücher