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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Dakorier sich also geirrt, als er meinte, den Weg von Ghormall zum Fluss in einem Tag schaffen zu können. Die vielen Moore und Sümpfe hatten sie wohl doch mehr aufgehalten, als sie voraussehen konnten.
     
    *
    Am anderen Tag ging es dann weiter. Auf hügeligen Auen sahen sie halbwilde Rinder grasen und manchmal hörten sie auch die entfernten Stimmen von Menschen. Aber denen gingen sie lieber aus dem Weg. Ihr Weg wurde nun zunehmend angenehmer, denn es gab nirgends die tückischen Moore. Am Nachmittag erreichten sie dann ein kleines Dorf am Flussufer. Es hieß Dihom-Huras. Die Bewohner von Dihom-Huras lebten nicht im ÜberFluss, aber sie schienen zufrieden.
    Ihr Erwerb war der Fischfang und wie es schien, konnte man in diesem Teil der Welt davon gut leben. Die Freunde wandten sich an einen für die Verhältnisse dieses Dorfes reichen Fischer. Er hatte mehrere Boote am Flussrand des großen Ghorrap liegen und sie konnten ihn schließlich dazu überreden, ihnen eins zu verkaufen.
    "Ich würde vorschlagen, erst morgen aufzubrechen", meinte Mergun, als er das Boot betrachtete. In Lakyrs Augen blitzte es entschlossen.
    "Wir sollten so schnell aufbrechen, wie möglich. Warum nicht schon jetzt?", fragte er.
    "In einigen Stunden ist es dunkel. Elfénia läuft uns nicht davon, Freund Lakyr", erwiderte der Mann von der Wolfsinsel. Lakyr zuckte mit den Schultern. Er wandte sich fragend an Edro, der noch nichts gesagt hatte.
    "Was meint Ihr, Edro?"
    "Ich bin dafür, heute Nacht hier zu bleiben. Der Ghorrap hält viele Gefahren für uns bereit und wir sollten ihnen ausgeruht und frisch begegnen. Wir haben so lange nach Elfénia gesucht, da ist es nicht schlimm, wenn wir noch ein wenig warten." Lakyrs Blick wanderte dann weiter zu Kiria.
    "Ich bin sehr müde", meinte sie nur. Der Thorkyraner nickte. Sie blieben also bis zum Morgen in Dihom-Huras. Kurz nach Sonnenaufgang aber hatten sie das Boot bereits zu Wasser gelassen. Es war ein seltsames Gefühl, fand Edro, das Paddel ins Wasser zu tauchen und das Gefährt ein wenig voran zu schieben. An Vorräten hatte die Gruppe nur äußerst wenig mitgenommen, da sie darauf vertrauten, von dem leben zu können, was die Natur ihnen bot. Von Fischen zum Beispiel, von denen es im ruhig fließenden Wasser des Ghorrap mehr als genug gab. Die Stunden flossen dahin und noch immer waren die Ufer zu beiden Seiten des Flusses nur mit hügeligen Auen bedeckt. Sie sahen grün und saftig - und irgendwie unberührt aus. Aber nirgends zeigte sich der Wald, der irgendwo Flussaufwärts beginnen musste.
    Ein gefährlicher und mitunter tödlicher Dschungel. Man tat gut daran, auf dem Wasser zu bleiben. Ob meine Welt inzwischen gestorben ist?
    fragte sich Kiria, wobei sie kurz einigen Vögeln zusah, die laut kreischend durch die Lüfte schwirrten und sich dann irgendwo in der Ferne zu Boden ließen. Die Sonne ging unter und es wurde schnell dunkel.
    "Es wäre ratsam, jetzt an Land zu gehen", meinte Edro. Sie steuerten das Boot ans Ufer und sprangen an Land. Mit wenigen Bewegungen hatten sie auch das Boot aus dem Wasser gezogen. Nun entfachten sie ein kleines Feuer, um die Fische zu braten, die sie während der Bootsfahrt mit einer einfachen, selbstgemachten Angel gefischt hatten. Hell leuchtete der Mond am Himmel und die Sterne funkelten wie winzige, unendlich weit entfernte Juwelen. Edro legte sich hin und starrte in die Sternenpracht.
    "Die Sterne sind schön, nicht wahr?", sagte Kiria, womit sie sich neben ihn legte.
    "Ja, sie sind schön."
    "In meiner Heimatwelt konnte man nur sehr selten die Sterne sehen. Und als der blaue Nebel allzu dicht wurde, überhaupt nicht mehr."
    "Worin, meint Ihr, liegt die Schönheit der Sterne begründet, Kiria?" Sie sah ihn zunächst erstaunt an, aber er schien dies nicht zu bemerken. Einen Moment lang dachte Kiria nach.
    "Vielleicht erscheinen sie uns deshalb schön, weil sie von einer undurchdringbar scheinenden Finsternis umgeben sind", sagte sie schließlich. Edro lächelte.
     
    "Ja, daran mag es liegen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir sie nur aus der Ferne betrachten können. Wisst Ihr, ich hatte es in Eurer Welt einmal mit einer seltsamen Sorte von Steinen zu tun. Aus der Ferne funkelten sie und glänzten wie die schönsten Edelsteine. Ihr Licht durchdrang sogar den blauen Nebel. Aber irgendetwas Magisches war an ihnen, denn wenn man sich ihnen zu sehr näherte, dann verwandelten sie sich immer in hässliche, normale Findlinge, wie man sie an jedem Weg

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