Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
ersetzte, die er fand. Die Aufgabe war sehr schwierig, aber er musste sich nur noch ein kleines bisschen länger am Leben erhalten. Denn der kochende Kern war bereits sehr nahe.
    Hier, in der Nähe des Zentrums, wirbelte der Sturm langsamer, aber der Irrsinn wurde größer und erschwerte es Alwyn, sich zu konzentrieren. Wahnsinniges Gelächter erfüllte seine Lungen. Bin ich das? Werde ich zu so etwas?
    Er blieb einen Meter vor dem schwarzen Kern stehen. Er hing direkt vor seinen Augen in der Luft, eine unendliche Schwärze, die so irrsinnig war, dass sie permanent zerbarst und sich unter dem Druck ihrer eigenen Verrücktheit neu erschuf. Er versuchte sich daran zu erinnern, warum er gekommen war, aber es gelang ihm nicht. Die Schwärze wurde größer, und sein Verständnis von dieser Welt und der nächsten wurde verschwommen. Er schüttelte sich, als sein Körper und sein Wesen sich allmählich in dem Sturm auflösten. Der Stoff seiner Uniform schmolz dahin, bis er nackt und ungeschützt dastand.
    Etwas Kleines, Weißes flog vorbei, gerade am Rand seines Blickfeldes. Es kam erneut vorbei und prallte gegen seinen Arm. Er spürte, wie ein heißes Feuer in ihm loderte und sich Hitze von dem Punkt, wo es aufgeschlagen war, ausdehnte. Während es sich ausbreitete, veränderte es Renwars Gestalt, und er wusste wieder, wer und was er war. Er sah an sich herunter
und bemerkte Rallies Federkiel, der aus seinem Arm herausragte, mitten in der Eicheltätowierung: Aeri Mekah … ins Feuer.
    Er lächelte und blickte zu dem schwarzen Kern vor ihm.
    Â»Dein Schmerz ist zu Ende«, sagte er, streckte beide Hände aus und umfasste die Schwärze.
    Die Wut des Sturms stach in seine Haut, der Wind kreischte, und die Luft schien zu zerbersten, als der Wahnsinn, aus dem Faltinald Gwyn ausschließlich bestand, begann zusammenzubrechen. Alwyn drückte zu, zerquetschte Zeit und Raum zu einem immer kleiner werdenden Punkt von nichts. Alles, was Alwyn jemals gekannt und geliebt hatte, wurde ihm entrissen, als seine Energie sich ausschließlich darauf fokussierte, das Wesen zu vernichten und den Riss zu schließen. Klauen und Reißzähne schlugen und schnappten nach ihm, verletzten ihn, rissen Fleisch, Knochen und Erinnerungen von ihm weg. Pechschwarze Flammen von Frostfeuer veräzten und heilten die Wunden, ersetzten Fleisch und Blut durch eisige Flammen.
    Tränen liefen ihm über das Gesicht und bildeten Eiszapfen auf seinen Wangen. Er schloss die Augen und drückte fester zu, nahm dem Wesen den Schmerz, fügte seinen eigenen hinzu und schuf so eine Wand in dem Riss zwischen dieser Welt und der nächsten. Alles Tote wurde von dem Wirbelwind erfasst, als Alwyn all seine Macht konzentrierte. Die Monster wurden zerfetzt und flogen in die Schwärze hinein, gefolgt von den Schatten der Rakkes. Aber trotzdem wurde der Mahlstrom nicht schwächer.
    Er rutschte weg, als die Zweige seines Holzbeins brachen. Er sank auf ein Knie, und sein Griff um das Wesen löste sich. Die Mauer bekam Risse, und die Toten auf der anderen Seite sahen die Gelegenheit, sich erneut zu befreien.
    Â»Helft mir!«, schrie er, obwohl er nicht wusste, ob seine Stimme überhaupt laut genug war.

    Schatten der Stählernen Elfen tauchten neben ihm auf. Er öffnete die Augen, als sie zur Wand traten, um sie zu stützen, aber selbst sie genügten nicht. Die Kreaturen dahinter spürten das, und der Sturm wirbelte noch schneller. Alwyn schrie auf und hätte losgelassen, doch in dem Moment drang eine Stimme aus weiter Ferne zu ihm.
    Â»Tritt ihm in den Arsch, und bring die Sache zu Ende, Ally. Ich weiß verdammt genau, dass ich dir nie beigebracht habe, einfach aufzugeben!«
    Yimt!
    Alwyn drehte sich um und blinzelte sich die Tränen aus den Augen.
    Der Zwerg stand am Rand des Sturms und sah Alwyn direkt an. Die Tränen in seinen Augen waren unübersehbar.
    Â»Ich wusste vom ersten Moment an, als ich dich sah, dass ich eine Menge Arbeit damit haben würde, aus dir einen Soldaten zu machen«, sagte Yimt, »aber genauso wusste ich, dass es mir gelingen würde. Du willst mich doch nicht ausgerechnet jetzt eines Besseren belehren, oder doch?«
    Alwyn lachte und weinte gleichzeitig. »Yimt! Du lebst!«
    Â»Natürlich, was zum Teufel denn sonst? Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mich von irgendwelchen räudigen Rakkes unterkriegen lasse,

Weitere Kostenlose Bücher