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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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oder?«
    Plötzlich fand Alwyn die Stärke, die er brauchte. Er drückte noch einmal zu, mit aller Kraft, und diesmal konnte das Wesen nicht mehr widerstehen. Die Monster und die Schatten der Rakkes wurden tief in den Abgrund der fernen Vergangenheit geschleudert. Er saugte den Schmerz des Wesens auf und beraubte es damit seiner Macht.
    Â»Ich … es gibt so viel, was ich dir sagen möchte!«, schrie Alwyn. Sein ganzes Wesen bestand aus Qualen, aber es gelang ihm trotzdem zu lächeln. Yimt lebte.
    Â»Spar dir deinen Atem, Ally!«, schrie Yimt zurück. Seine
Stimme brach, und er schluchzte. »Ich spreche für uns beide. Du bist der dürre, übermäßig empfindliche, weinerliche und gleichzeitig eisenharte und zähe Sohn, den ich nie hatte. Ich bin verdammt stolz auf dich.«
    Während die Lebenskraft in seinen Händen in ihren letzten Zügen lag und flackerte, lächelte Alwyn. Er zerquetschte die letzten Partikel, die einst Faltinald Gwyn gewesen waren, und versiegelte den Riss zwischen den Welten. Der Sturm um ihn herum flaute ab, und als die Luft aufklarte, konnte er einen vollkommen ungehinderten Blick auf Yimt werfen. Der Zwerg hatte Haltung angenommen und grüßte Alwyn militärisch.
    Alwyn erwiderte den Gruß, als der Schlitten, umhüllt von schwarzen Flammen, neben ihm rutschend zum Stehen kam. In dem Moment erreichte das Frostfeuer die Fässer mit Schwarzpulver, die explodierten und die Dunkelheit durch eine glühend weiße Sonne vertrieben, die heller strahlte als tausend Sterne.
    Â 
    Schnee blitzte auf und verpuffte. Alles wurde vollkommen weiß und dann schwarz, als die Nacht zu zerbersten schien. Eine zischende Welle aus kalter und heißer Luft spülte über Visyna hinweg und nahm ihr den Atem. Helle Farbflecken wirbelten vor ihren Augen, während Eisscherben im Frostfeuer knackten und zwischen glühend heißen, orangeroten Flammen zersplitterten. Einen Augenblick später ertönte das Dröhnen einer Explosion, und die Druckwelle in ihrem Gefolge fegte alles hinweg.
    Es fühlte sich an, als hätte sich der Boden selbst erhoben und sie angesprungen, nicht, als wäre sie hingestürzt und aufgeschlagen. Abwechselnd fegten Wellen von eisiger Kälte und glühender Hitze über sie hinweg und wälzten sich in gewaltigen Wolken durch den Himmel. Visyna versuchte
den Kopf zu heben, aber sie wurde sowohl durch ihre Erschöpfung als auch durch die Druckwelle der Explosion auf den Boden gepresst.
    Unfähig zu atmen und zu schwach, sich zu rühren, wurde ihr Blickfeld grau; sie spürte, wie ihr ganzer Körper taub wurde. Nein, nicht so! Sie kämpfte gegen den Drang an, die Augen zu schließen und bewusstlos zu werden, zog die Arme an sich heran, bis sie sich auf ihre Ellbogen hochstemmen konnte. Mühsam, als läge sie in den Wehen, richtete sie ihren Körper in eine sitzende Position auf.
    Sie hob einen Arm, um ihr Gesicht zu schützen, als sie nach vorn blickte, in dem Versuch, Konowa zu entdecken. Aber vor ihr waren so viel flackerndes Licht und Schatten, dass sie fast eine Minute brauchte, um den Punkt zu finden, an dem sie ihn zuletzt gesehen hatte. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie hoffte, seinen Körper auf dem Boden liegen zu sehen. Es klang pervers, noch während sie das dachte, aber es war vollkommen logisch. Wenn er tot war, wäre nichts mehr von ihm übrig, aber wenn er nur verletzt war, war er noch da.
    Sie suchte den Schnee vor sich nach irgendeiner Spur von dem Körper des Elfen ab, den sie liebte. Sie fand ihn nur einen Moment später. Doch trotz des Grauens, das sie bisher schon gesehen hatte, war sie auf das, was sich ihren Augen darbot, nicht vorbereitet.

31
    ICH BIN TOT. Eigenartigerweise fühlte es sich nicht sonderlich merkwürdig an, das zu denken. Er versuchte es noch einmal. Ich bin tot, ich bin wirklich tot.
    Etwas hallte laut und doch fern in dem Raum um ihn herum, aber er wusste nicht, was es zu bedeuten hatte. Alles war dunkel, wenn auch nicht direkt schwarz, sondern eher dunkel … als wäre nichts da.
    Er versuchte sich zu bewegen, aber er hatte vergessen, wie man das machte. Und trotz allem fühlte er sich nicht gefangen. Es war, als wüsste er, dass er überallhin konnte, wohin er wollte, nur dass er nicht das Verlangen verspürte, irgendwohin zu gehen oder etwas zu tun, sodass es müßig war, darüber nachzudenken, dass er

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