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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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gewesen war. Konowa folgte ihm.
    Â»Es ist der Hhar Vir, der Tiefe Forst, der uns nach Hause ruft. Ich helfe nur dabei, den sichersten Weg zu finden. Die Wolfseichen sind mächtig, aber sie haben nur eine sehr … rudimentäre Vorstellung vom Reisen. Sie würden uns geradewegs über Land zu ihrem Berg zerren, deshalb steuere ich uns sanft auf einer etwas vorteilhafteren Route dorthin.«
    Â»Der Fluss«, meinte Konowa.
    Â»Ja. Ich hielt das für den klügeren Kurs. Es wird zwar eine Weile länger dauern, aber dafür kommen wir auch unversehrt dort an.«
    Â»Ich wusste nicht, dass die Wolfseichen so etwas können«, antwortete Konowa, dem in dem Moment auffiel, wie viel von seiner eigenen Kultur ihm unbekannt war.
    Â»Sie können sehr viel tun, haben bis jetzt jedoch nur sehr wenig getan. Doch ihre Macht wächst, und jetzt spüren auch sie die Gefahr.«

    Â»Das wird verdammt noch mal auch Zeit. Besteht zufällig die Möglichkeit, dass sie noch ein paar nützliche Tricks auf Lager haben, ich meine, im Astloch?«, fragte Konowa nur halb im Scherz.
    Jurwan setzte sich auf das Deck und hielt sein Gesicht in den Wind. Er schloss die Augen und legte die Hände in seinen Schoß. »Ich werde sie fragen.«
    Konowa starrte seinen Vater verblüfft an, beschloss dann jedoch, ihn machen zu lassen. »Sag ihnen … richte Ihnen meinen Dank aus«, meinte er.
    Â»Sie sagen, gern geschehen«, erwiderte Jurwan. Konowa musterte seinen Vater scharf und sah, dass er unmerklich lächelte. Er schüttelte den Kopf, überließ seinen Vater seiner Zwiesprache mit der Natur und ging zu seiner Kabine. Ein Klatschen erregte seine Aufmerksamkeit, und er drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um sich bücken zu können, als sich Wobbly unmittelbar über Konowas Kopf in den Wind warf und startete. Der Pelikan bemühte sich abzuheben und schlug wie von Sinnen mit seinen riesigen Flügeln, während er von der Takelage herunterstürzte und ein gefährliches Flugmanöver über die Reling und in Richtung Wasser vollführte. Konowa rannte zur Seite und blickte hinunter. Er hätte sich fast übergeben müssen. Der Anblick des rauschenden Wassers verursachte ihm weiche Knie. Dann blickte er hoch und sah, wie Wobbly allmählich an Höhe gewann und nach Norden segelte, bevor er nach Osten abbog, noch einmal abdrehte und dann direkt über die Schwarzer Stachel hinweg nach Süden flog. Konowa beobachtete ihn, bis er nicht mehr zu sehen war, und wünschte ihm viel Glück. Dann ging er zu seiner Kabine. Die Gruppe, die sich dort versammelt hatte, war entmutigend klein, aber er hätte jedem Einzelnen von ihnen sein Leben anvertraut, und das machte alles andere wett.

    Während er jede Person im Raum anblickte, wurde ihm klar, dass es mehr als nur Kameraden und Mitreisende waren. Das hier war wirklich seine Familie. Es war ein merkwürdiger Gedanke und ein viel zu sentimentaler angesichts dessen, welcher Aufgabe sie sich gegenübersahen, aber es war die Wahrheit.
    Er öffnete die Karte und gab Korporal Feylan und Korporal Vulhber jeweils eine Ecke zum Festhalten. Der Hüne lächelte, und Konowa nickte. Dann atmete er scharf aus, nahm seinen Tschako ab und warf ihn Fahnensergeant Aguom zu, der ihn geschickt auffing und sich unter den Arm klemmte. Konowa drehte sich zur Karte herum und deutete auf den Großen Kantanna.
    Â»Morgen um diese Zeit werden wir den Fuß von ihrem Berg erreicht haben. Und ich habe mir Folgendes gedacht …«
    Â 
    Konowa schlief nur wenig, während die Schwarzer Stachel durch die Straße von Xephril pflügte. Er bezweifelte, dass er sich an die unnatürliche Geschwindigkeit des Schiffes und das ständige Ächzen des Holzes und der Segel gewöhnen konnte, aber das war nicht der Grund für seinen unruhigen Schlaf. Ebenso wenig wie die Geräusche der Soldaten und Seeleute, die hämmerten, sägten und brüllten, als sie damit beschäftigt waren, die Schwarzer Stachel für ihre vermutlich letzte Fahrt den Fluss hinauf umzubauen. Der Grund für seine Ruhelosigkeit war wie so oft ein verdammter Traum.
    Die Szenerie war dieselbe wie immer. Da war die Geburtswiese, die Silberne Wolfseiche der Schattenherrscherin und eine Gestalt, die er für sie gehalten hatte, von der er jetzt jedoch wusste, dass er es selbst war. Und wie schon zuvor hielt er eine Streitaxt in den

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