Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
umklammerte und die raue Maserung des Holzes auf ihren Handflächen spürte.
    Â»Ich werde dich finden, Konowa Flinkdrache. Ich werde dich finden.«

35
    Â»VERDAMMT, VATER, KOMM endlich wieder zu dir!«, schrie Konowa, wirbelte herum, stapfte wütend einige Schritte über die Planken, wirbelte auf einem Absatz herum und marschierte wieder zu Jurwan zurück. Das Deck der Schwarzer Stachel war ein sturmgepeitschtes Chaos. Es gab keinen Hauptmast mehr. An seiner Stelle befand sich ein Gewirr aus Segeln, Sparren und Takelage sowie das absonderliche Bild des schimmernden Ryk Faur seines Vaters.
    Das Schiff hätte eigentlich nur im Schneckentempo vorwärtskommen dürfen, stattdessen jedoch wurde es von einem Wind angetrieben, der sich ausschließlich auf den Baum zu konzentrieren schien und eigentlich nicht existierte. Er trieb sie mit einer Geschwindigkeit nach Norden, bei der nicht einmal ein Hurrikan hätte mithalten können. Das Schiff ächzte und knarrte unter der Belastung. Konowa hörte, wie der Kapitän seinen Seeleuten befahl, nur noch die kleinsten Segel zu setzen, aber soweit er sehen konnte, hatte das keinerlei Auswirkungen. Die Schwarzer Stachel wurde von etwas angetrieben, dass keiner von ihnen begriff.
    Außer Jurwan freilich.
    Konowa näherte sich erneut seinem Vater. »Bitte, Vater, wir brauchen dich. Mutter … Mutter ist tot.« Es laut auszusprechen, schmerzte mehr, als es einfach nur zu wissen, aber er musste irgendwie zu seinem Vater durchdringen.
    Â»Colonel«, sagte Major Alstonfar ruhig. Er war neben ihn
getreten. »Können wir vielleicht hier drüben kurz miteinander reden, bitte?«
    Konowa warf seinem Vater, der einfach nur geradeaus sah, als würde gerade nichts Ungewöhnliches passieren, einen bösen Blick zu. »Als Eichhörnchen mochte ich dich lieber«, murmelte Konowa, wandte sich ab und folgte Pimmer, bis sie hinter einem Haufen heruntergefallenen Segeltuchs Schutz vor dem Wind fanden.
    Â»Ich verstehe Ihre Enttäuschung und Ihre Sorge wegen unserer Situation, aber Ihrem Vater zu erzählen, dass Ihre Mutter tot ist, scheint mir ein bisschen extrem zu sein, finden Sie nicht?«
    Konowa sah den Mann einen Augenblick verwirrt an, bis er begriff, dass Pimmer es nicht wusste. »Sie ist tot. Sie hat ihr Leben gegeben, um die Energie oder Lebenskraft anzuzapfen, die sich noch in dem Ryk Faur meines Vaters befand. Ich habe so etwas noch nie gesehen, aber ich habe Geschichten darüber gehört. Das ist das größte Opfer, das ein Elf der Langen Wacht bringen kann.« Bitterkeit regte sich in seiner Brust, aber er kämpfte dagegen an. Ihr Opfer hatte nicht irgendwelchen Bäumen, Pflanzen oder dieser verfluchten Natürlichen Ordnung gegolten. Sie hatte Wesen aus Fleisch und Blut gerettet. Er war verzweifelt, stolz und am Boden zerstört. Und das alles gleichzeitig.
    Â»Meine Mutter … hat ihr Leben für uns geopfert. Viele Elfen der Langen Wacht haben ihr Leben für die Bäume gegeben, mit denen sie eine Verbindung eingegangen waren. Das ist der Grund für unsere derzeitigen Schwierigkeiten. Die Schattenherrscherin hat all ihr fehlgeleitetes Mitgefühl auf diese Silberne Wolfseiche gerichtet, und Sie sehen ja, wohin uns das geführt hat.«
    Pimmer wirkte bestürzt. »Sie ist wirklich tot? Das tut mir schrecklich leid. Ich dachte … ich dachte, Sie wollten nur
Ihren Vater schockieren, damit er endlich seine Sprache wiederfindet.«
    Â»Das will ich auch, aber nicht einmal der Tod seiner Gemahlin scheint das bewirken zu können«, antwortete Konowa. Er zwang sich, nicht darüber nachzugrübeln, wen er gerade verloren hatte. Seine Mutter war von ihm gegangen, Visyna war dort am Pier zurückgeblieben, und er hatte keine Ahnung, ob sie noch am Leben war.
    Â»Diese Tat war wirklich sehr mutig. Sie hat uns vor dem sicheren Tod bewahrt«, sagte Pimmer. »Ich bin davon überzeugt, dass die Ormandy und ihre Mannschaft in Sicherheit sind.«
    Â»Der Prinz«, antwortete Konowa, der sich plötzlich an etwas erinnerte. »Falls er nicht überlebt hat, würde das bedeuten, dass Sie …?«
    Â»Nein«, unterbrach Pimmer Konowa. »Der Prinz wird überleben, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Er wird den Thron besteigen.«
    Konowa wollte widersprechen, aber es schien wenig Sinn zu haben. Ob Tykkin tot war oder lebendig, lag nicht mehr in

Weitere Kostenlose Bücher