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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dem Vizekönig an ihm vorbei. Keiner der beiden Männer sah ihn auch nur an, und Konowa bemühte sich nicht, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schon bald würde er dem Prinzen gegenübertreten und ihn aus seiner mürrischen Stimmung herausreißen müssen, aber bis dahin war es ihm sogar lieber, dass der zukünftige König stumm blieb und schmollte. Auf diese Weise kam er Konowa nicht in die Quere und überließ ihm die aktuelle Organisation.
    Dann trotteten Ochsen und Kamele an ihm vorbei, die die drei Kanonen der Marineabteilung zogen. Trotz des Windes und seines schlechten Gehörs glaubte Konowa zu hören, wie die Männer herzhaft fluchten. Er hatte dafür gesorgt, dass die Kanonen mitgenommen wurden, obwohl sie ihren Vorrat an Munition verbraucht hatten. Pimmer hatte ihm versichert, dass die Forts entlang ihrer Route mit Schießpulver reichhaltig ausgestattet wären und dazu über etliche andere
Geschosse verfügten, die man in einer Notlage in den Lauf einer Kanone stopfen und abfeuern konnte. Aber die Vorstellung, über eine verschneite Wüste ohne Munition zu marschieren, war ganz offensichtlich nicht das, was sich die Kanoniere der Marine vorgestellt hatten, als sie sich verdingt hatten, aber es war nun einmal ihr Los, und sie mussten irgendwie damit klarkommen.
    Hinter ihnen marschierten die dreiundzwanzig überlebenden Freiwilligen des Dritten Speerträgerregiments. Ob aus Sturheit, Stolz oder echter Unempfindlichkeit der Kälte gegenüber, die Soldaten von den Timolia-Inseln weigerten sich, Fußbekleidung zu akzeptieren oder sich auch nur Lappen um die Füße zu wickeln. Konowa hatte diese furchterregenden Krieger mit voller Absicht hinter die mürrischen Kanoniere platziert. Die Männer mochten meckern, so viel sie wollten, aber solange die Krieger der Dritten Speerträger hinter ihnen gingen, würden sie die Kanonen weiterziehen.
    Als die Abteilung der Dritten Speerträger vorbeimarschierte, kniff Konowa die Augen zusammen, um die Nachhut zu betrachten. Er wusste, dass diese Soldaten verängstigt waren und ziemlich unglücklich, aber ebenso wie die Kanoniere der Marine mussten sie ihr Schicksal akzeptieren. Konowa hatte das Entsetzen und die Wut in ihren Augen gesehen, als er ihnen ihre Aufgabe übertragen hatte, aber es gab keine andere Wahl. Das Ende der Kolonne musste geschützt werden, und wer immer diese Pflicht zu erfüllen hatte, wusste um die Gefahren. Aber er hatte ihnen versprochen, dass sie diese Bürde nicht alleine tragen müssten. Zwei andere Abteilungen würden die Nachhut ablösen. Konowa war klar, dass es noch nicht Zeit für die Ablösung war, aber er konnte sich zumindest ein bisschen zurückfallen lassen und eine Weile mit ihnen marschieren. Möglicherweise besserte das ja ihre Laune, zumindest ein wenig.

    Als die timolischen Speerträger in dem wirbelnden Schnee verschwanden, trat Konowa auf den plattgetrampelten Weg und wartete darauf, dass die Nachhut auftauchte. Sie sollten nur ein paar Meter hinter der Kolonne folgen.
    Als die Sekunden sich allmählich zu einer Minute dehnten, wurde Konowa immer besorgter. Die Nachhut hätte direkt hinter den Speerträgern kommen müssen. Er zog seinen Säbel, als ihm klar wurde, dass er jetzt vollkommen alleine war.
    Â»Eines Tages wird dein impulsives Vorgehen dich noch in Schwierigkeiten bringen«, knurrte er wütend zu sich selbst. Dann dachte er bei sich, dass dieser Tag möglicherweise soeben gekommen war, hoffte aber trotzdem, diese Schwierigkeiten meistern zu können.
    Dann registrierte er, dass seine derzeitige Position so ziemlich die schlimmste war, in der er sich befinden konnte, und ging langsam rückwärts, während er nach der Nachhut Ausschau hielt. »Kommt schon, Jungs, lasst euch blicken«, sagte er, während er den Griff seines Säbels fest umklammerte.
    Er fröstelte in der Kälte, bis ihm nach wenigen Herzschlägen auffiel, dass es nicht das Wetter war, sondern die schwarze Eichel an seiner Brust.
    Etwa zwanzig Meter vor ihm tauchte ein Soldat im Schnee auf.
    Â»Hierher«, zischte Konowa und schwang seinen Säbel in der Luft. Im nächsten Moment duckte er sich, als er sich nach der Gefahr umsah. Denn der Soldat stolperte, als wäre er schwer verletzt. Konowa konnte seine Gestalt im Schnee kaum erkennen und wusste von daher nicht, wie schlimm der Mann verwundet war. Sein erster

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