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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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verwandelten Sarka Har tauchten aus dem Schnee auf. Sie marschierten auf dem Weg, den die Kolonne platt getrampelt hatte, und ignorierten Konowa ebenso, wie die Soldaten es zuvor getan hatten. Er musste dringend hier weg und sie warnen.
    In dem Moment fiel ihm ein, dass er noch über mehr als über das Frostfeuer verfügte.
    Â»Renwar! Schafft die Finsteren Verstorbenen hierher und fällt diese verfluchten Bäume!« Er drehte sich um, ohne den brennenden Sarka Har und seine vier Gefährten aus den Augen zu lassen. Aber von den Schatten der Toten war nichts zu sehen.
    Â»Das war keine Bitte, das war ein Befehl!«, schrie er in den Wind. Die schwarzen Flammen auf dem Baum, den er angegriffen hatte, flackerten und erloschen. Verbrannte Blätter fielen von seinem Kopf, und er schwankte, aber trotzdem kam er weiter auf ihn zu. Die vier anderen Bäume teilten sich auf und schnitten ihm jeden Fluchtweg ab.
    Konowa drehte sich um und rannte los, aber ihm war klar, dass er in dem tiefen Schnee nicht weit kommen würde. Die Sarka Har würden ihn einholen, wenn er erschöpft war, und dann war er erledigt.
    Also drehte er sich um, um sich seinem Schicksal zu stellen.

    Als ihm klar wurde, dass er der Möglichkeit ins Auge sah, von einem Haufen wandelnder Bäume getötet zu werden, verzogen sich seine Lippen zu einem höhnischen Lächeln. Sein ganzes Leben lang hatte er den Wald mit einer Leidenschaft gehasst, die an Wahnsinn grenzte und diese Grenze auch manchmal überschritt. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, bis jetzt jedenfalls, dass der Forst das Gleiche ihm gegenüber empfinden könnte.
    Er griff die Bäume an, noch bevor sein Schlachtruf durch die Luft gellte.
    Â»Baum fällt!, ihr verdammten Zahnstocher! Baum fällt!«

6
    EINE ROTTE VON fünfzehn Rakkes drängte sich um die zerschmetterten Reste eines ihrer Brüder. Trotz des starken Windes hing der Geruch von frischem Blut in der Luft über dem Kadaver. Normalerweise hätten die Rakke die Möglichkeit, frisches Fleisch zu fressen, begrüßt, selbst wenn es der Leichnam eines ihrer eigenen Brüder war, diesmal jedoch war es anders. Grüne Insekten krochen in und über das Fleisch des toten Rakke, während der Schnee allmählich den Kadaver bedeckte. Die primitive Furcht vor dem grünen Tod hielt die Rakkes in Schach.
    Vier graue, schemenhafte Gestalten glitten durch das Schneetreiben und blieben lautlos hinter den Rakkes stehen. Das rhythmisch pulsierende blaue Licht des Sternenbaums waberte einen Moment langsamer, wie die Woge eines Ozeans, die sich von einem Strand zurückzieht, als die vier Dunkelelfen aus der Dämmerung auftauchten.
    Selbst in der blau gefärbten Dunkelheit und dem Schneetreiben war klar, dass nichts an diesen Elfen natürlich war. Die Spitzen ihrer linken Ohren absorbierten alles Licht, sodass sie noch schwärzer wirkten als die Nacht, die sie umgab. Alle Gliedmaßen und Gelenke schienen eckig zu sein, abgetrennt, unvollständig, als hätte man Steinschichten, so dünn wie Pergament, um Bündel aus metallenen Stangen gewickelt. Als Kleidung trugen sie nur mit Mineralien angereicherte Blätter, die sie mit stahlfarbenen Kletterpflanzen um
ihre Körper gebunden hatten und die weit mehr enthüllten, als sie verdeckten. Falls diese Elfen die Kälte spürten, merkte man es ihnen jedenfalls nicht an.
    Jeder Elf hielt einen kleinen Bogen in der Farbe verrosteten Eisens in den Händen. Die Sehnen summten, als sie sie bis zum Anschlag spannten, und die Bögen krümmten sich nach hinten in einem grotesken Grinsen, mit Zungen aus dünnen, schwarzen Pfeilen. Aus dieser Entfernung würden die Pfeile mit so viel Wucht durch den Hinterkopf eines Rakke dringen, dass sie sich noch in ein weiteres Opfer bohren konnten.
    Knorrige Finger krümmten sich, und es knarrte, als sie sich fester um die mit Schlingpflanzen umwickelten Griffe der Bögen klammerten. Schimmernde schwarze Augen starrten auf die versammelten Rakkes, kalkulierten Entfernung und Flugbahn. Die Augen besaßen keine Lider, glänzten wie polierter Granit und strahlten auch genauso viel Wärme aus. Die Elfen würden nicht vorbeischießen und warteten nur noch auf den Befehl.
    Ihr Emissär materialisierte hinter ihnen. Jedenfalls versuchte er es. Teile von ihm waren einfach weg. Sie waren für immer verloren, als dieser verfluchte Soldat der Stählernen Elfen einen

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