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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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infernalischen Bäumen umgebracht werden, und doch redeten sie jetzt nur über Beute.
    Â»Fängst du jetzt schon wieder damit an? Die Bibliothek ist abgebrannt, oder etwa nicht? Und es war nur noch Müll übrig, Schriftrollen und Papiere, die das Feuer nicht berühren wollte. Der Vizekönig hat sie aufgesammelt, und so wie ich das sehe, kann er sie auch gerne behalten.«
    Â»Aber es ist nicht alles verbrannt, hab ich recht?«, erkundigte
sich der erste Soldat. Konowa versuchte die Stimme mit einem Gesicht zu verbinden, aber vergeblich. Dabei wurde ihm klar, dass der einzige Soldat aus der Nachhut, den er mit Namen kannte, Feylan war. Er musste dringend die anderen Namen lernen. Sie alle verdienten eine lobende Erwähnung.
    Â»Denkt doch mal darüber nach«, fuhr der Soldat fort. »Wir segeln über den Ozean, hüpfen von Insel zu Insel, um jedes einzelne verdammte Rakke und jeden Dunkelelf auszuweiden, auf den wir stoßen. Und wir bekommen alle Orden dafür, richtig?«
    Ein anderer Soldat mischte sich ein. »Meine Mom wäre ziemlich stolz auf mich, wenn ich mit einem oder zwei Orden an meiner Jacke nach Hause käme.« Konowa erkannte die Stimme. Das war eindeutig Soldat Feylan.
    Â»Sie wäre aber sicher verdammt viel stolzer, wenn du stattdessen eine kleine Kiste mit Goldmünzen unter dem Arm hättest; mehr sage ich dazu nicht.«
    Andere Stimmen beteiligten sich an dem Gespräch. Die Vorstellung von Reichtümern beschäftigte ganz eindeutig ihre Fantasie.
    Â»Duhlik sagt, es wäre mehr in der Bibliothek gewesen, als man uns erzählt hat. Er behauptet, er wüsste ganz genau, dass fünfzig Pfund Goldmünzen in kleinen Beuteln aus der Bibliothek herausgeschafft worden wären.«
    Â»Wer bitte ist Duhlik, und wie viele Pfeile ins Hirn hat er abbekommen?«
    Das rief Gelächter hervor, aber der Soldat, der über die Goldmünzen redete, ließ sich nicht davon abbringen.
    Â»Soldat Duhlik, kleiner Typ, etwa so groß wie du, ziemlich schmal im Gesicht. Er hat diese Schwester, der immer die Haare ausfallen, sobald sie schwanger wird.«
    Â»Das ist nicht Duhlik, sondern Wistofer, und es ist auch nicht seine Schwester, sondern seine Ehefrau. Bei allen Heiligen
und räudigen Eulen, Mann, kannst du die beiden immer noch nicht auseinanderhalten?«
    Â»Hör zu, es spielt nicht die geringste Rolle, wer es gesagt hat, okay? Wichtig ist nur, dass es stimmt. Wie marschieren hier herum, abgebrannt wie Bettler, und der Prinz und der Major haben sich ein Vermögen in Goldmünzen unter den Nagel gerissen. Warum glaubt ihr wohl, schleppen wir diese Kanonen mit uns herum, obwohl wir gar keine Munition dafür haben? Sie haben die Goldmünzen in die Mündungen gestopft, versteht ihr?«
    Â»Ich glaube nicht, dass Major Flinkdrache so etwas tun würde«, widersprach Feylan.
    Konowa nickte in stummer Zustimmung, aber er bewunderte auch, für wie gerissen der andere Soldaten ihn, Konowa, hielt. Wertgegenstände in einem Kanonenrohr zu verstecken, war überhaupt keine schlechte Idee. Na ja, jedenfalls so lange, wie man die Kanone nicht benutzte.
    Â»Er ist ein Offizier, oder etwa nicht? Jeder Einzelne von ihnen ist in gewisser Weise ein Dieb. Weißt du, was es kostet, Offizier zu werden? Einen ganzen Haufen kostet es! Man muss sich besondere Uniformen kaufen, für vornehme Bälle und dergleichen, muss Gebühren für die Offiziersmesse bezahlen, Lokalrunden ausgeben, braucht Geld für schicke Schwerter und Pferde und zumindest für eine Geliebte, abgesehen von der Ehefrau und den Kindern. Da kommt ein ganz schönes Sümmchen zusammen.«
    Â»Das mag stimmen«, erklärte Soldat Feylan. »Aber der Major ist nicht so.«
    Du hast dich gerade zum Korporal befördert, mein Sohn, beschloss Konowa.
    Â»Er ist ein Elf, und die sind ein bisschen eigen, wenn es ums Geld geht«, fuhr Feylan fort. »Auf geprägtes Gold sind sie nicht besonders scharf. Aber wenn es etwas Natürliches,
Reines wäre wie Diamanten oder Rubine, würde er sich die Hosen und seinen Tschako damit vollstopfen, so viel ist mal klar.«
    Und weg sind die Streifen, Soldat!
    Der erste Soldat versuchte, die Männer wieder auf das ursprüngliche Thema zu lenken. »Was ich sagen will, ist nur, dass da draußen ein Schatz auf uns wartet. Diese Bibliothek war nur einer davon, aber es muss auch noch andere geben. Denkt

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