Elfen wie Diamant
»Was denn, du meinst, warum sie nicht besser miteinander auskommen als Elfen und Menschen, oder Menschen und andere Menschen? Oder meinst du vielleicht dich und alle anderen?«
»Kapiert, ich habâs kapiert.« Das hier war nicht ganz der joviale Zwerg, an den Konowa sich erinnerte. Vielleicht konnte er sich ja auch an nichts anderes erinnern. Träume waren tückisch. Er wusste, dass er irgendetwas übersah, aber er kam einfach nicht darauf.
Yimt zupfte an seinem Bart und sah sich um. »Hör zu, wir werden beobachtet, also muss ich mich etwas beeilen.«
Konowa sah sich auf der Wiese um. Es war dunkel geworden,
obwohl er hätte schwören können, dass es vor einer Minute noch früher Morgen gewesen war. Die Gestalt saà immer noch am anderen Ende der Wiese. Etwas an ihr kam Konowa sehr bekannt vor, aber erneut wusste er nicht, was es war.
»Beeilen womit?«, erkundigte er sich.
Yimt deutete mit seinem Schmetterbogen auf die Gestalt in der Ferne. »Benutz die Axt.«
Konowa blickte auf die Axt und hob dann den Blick. »Warum sollte ich? Das hier ist ein Traum. Ich weiÃ, dass es ein Traum ist. Nichts, was ich hier tue, hat irgendwelche Konsequenzen, wenn ich aufwache.«
»Gut. Je schneller du es hinter dich bringst, desto früher kannst du aufwachen«, erklärte Yimt. »Benutz die Axt.«
Nebel quoll zwischen den Bäumen hervor und überzog die Wiese mit weiÃen Daunen. In Konowas Brust flammte ein Schmerz auf. Er bewegte die Schultern und holte tief Luft, aber es nützte nichts.
Konowa blickte erneut auf die Axt, dann zu der Gestalt, die immer noch neben dem Schössling saÃ. »Hör zu, ich habe gehofft, ich würde hier etwas in Erfahrung bringen â¦Â« Er verstummte. Er war allein, und es war Nacht geworden. Konowa packte die Axt mit beiden Händen und setzte sich in Bewegung. Der Nebel umwirbelte seine Knie. Der Schmerz in seiner Brust würde nicht verschwinden. Er rollte mit den Schultern und packte die Axt fester. Yimt hat recht, und Rallie irrt sich, dachte er. Es gibt keine andere Wahl. Sie muss sterben.
Er erreichte die Schattenherrscherin, lange bevor er dafür gerüstet war. Obwohl sie immer noch vom Nebel verhüllt wurde, konnte er sie so deutlich sehen, dass er sein Ziel nicht verfehlen würde.
Er hob die Axt, bereit zuzuschlagen.
Sie drehte sich um und sah zu ihm hoch. Konowa blickte in sein eigenes Gesicht.
Die Axt hing immer noch in der Luft, während er seinen Doppelgänger anblickte. Er wusste, dass dies ein Traum war und es etwas zu bedeuten hatte, aber was?
»Tu es«, sagte der Konowa am Baum. »Schlag mit der Axt zu.«
Konowa schüttelte den Kopf. »Du bist nicht real. Das weià ich. Also was zum Teufel hat das zu bedeuten?«
Mit einem Mal war sein Doppelgänger verschwunden, und jetzt saà Kritton neben dem Baum. Konowa packte die Axt noch fester.
»Du hast nicht den Mumm, wenn die Zeit kommt, das weià ich. Und du weiÃt es auch«, höhnte Kritton. »All das, alles, was du durchgemacht hast, und doch kannst du die Dinge nicht zu einem Ende bringen, nicht einmal im Traum.« Kritton begann zu lachen. Sein Mund wurde gröÃer und war mit scharfen, schwarzen Zähnen gefüllt, die von Frost überzogen waren.
Konowa schlug zu.
Â
Konowa beugte sich vor, riss die Augen auf und war bereit zuzuschlagen. »Hölle und Verdammnis!«, stieà er aus und versuchte, sich den Schlaf aus den Augen zu schütteln. Seine Träume wurden immer merkwürdiger. Er sah hinab und stellte fest, dass er seine Muskete in beiden Fäusten hielt. Er löste seine Hände davon und krümmte seine Finger.
»Sie werden nicht glauben, was ich gerade geträumt habe â¦Â«, begann er, doch dann verklang seine Stimme, als ihm bewusst wurde, dass der Planwagen sich nicht bewegte. Er blinzelte, richtete sich gerade auf und sah zu Rallie hinüber. Sie starrte in den Himmel hinauf. Die Eichel an seiner Brust war eiskalt, und jetzt begriff er, woher der Schmerz in seinem Traum gekommen war. Er sah ebenfalls hoch.
»Was �« Mehr konnte er nicht sagen, denn Rallie drehte sich um und stieà ihn mit aller Kraft zur Seite. Konowa streckte haltsuchend eine Hand nach Rallie aus, aber es gelang ihm nur, einen Stapel Papiere aus ihrer Robe zu ziehen, bevor er vom Kutschbock stürzte und mit dem Gesicht im Schnee landete. Der Schock des
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